3. Liga

Arminia-Sieg gegen 1860: Doppelte Tor-Premiere lässt den DSC jubeln

Beim abstiegsbedrohten TSV 1860 München tut sich der DSC lange Zeit schwer. Doch die Treffer der Neuzugänge bescheren den Arminen einen letztlich ungefährdeten Auswärtssieg. Auch Kania trifft.

Joel Grodowski hat sein erstes Tor für Arminia Bielefeld erzielt. Im August wird der Winter-Neuzugang Papa. | © IMAGO/HMB-Media

Benedikt Riemer
21.02.2025 | 21.02.2025, 21:54

München. Heimspiele können durchaus eine Last sein. Wer wüsste das besser als Arminia Bielefeld. Erst am vergangenen Samstag beendete der DSC gegen Erzgebirge Aue eine knapp zweimonatige Durststrecke vor heimischem Publikum.

Das ist jedoch nichts im Vergleich zu dem, was 1860 München in dieser Saison im Stadion an der Grünwalder Straße erlebt. Lediglich neun Punkte aus elf Partien sammelten die „Löwen“ daheim – Ligatiefstwert. Eine Schwäche, die die Bielefelder nutzen wollten, um ihrerseits die viel beschworene Serie zu starten.

Und tatsächlich feierten die „Blauen“ dank einer doppelten Tor-Premiere den zweiten Sieg in Folge. Nach dem 2:1-Heimerfolg über Aue nahm DSC-Trainer Mitch Kniat keine Änderung an seiner Startformation vor. Es durfte also zum dritten Mal in Serie die identische Elf von Beginn an ran.

Arminia-Trainer Kniat auf der Tribüne

Der 39-jährige Coach fand sich selbst in ungewohnter Rolle wieder. Aufgrund einer Gelbsperre hatte der Cheftrainer in München Innenraumverbot. An seiner Stelle stand Co-Trainer Daniel Jara an der Seitenlinie.

Der Spanier erlebte vor 15.000 Zuschauern einen Blitzstart der Hausherren. Bereits in der ersten Minute prüfte Dickson Abiama Arminia-Keeper Jonas Kersken. Beim DSC dauerte es bis zur elften Minute, ehe Joel Grodowski einen Schuss aus spitzem Winkel an das Außennetz setzte. Fünf Minuten später war ein Kopfball von Joel Felix kein Problem für 1860-Schlussmann Marco Hiller.

Ein echtes Feuerwerk brannten in den ersten 30 Minuten allerdings nur die Heimfans ab. Mit etlichen bengalischen Fackeln tauchten sie ihren Block in grelles Licht.

Grodowski feiert Torpremiere für Arminia

Auf dem Platz dauerte es 33 Minuten, bis sich wieder Nennenswertes ereignete. Mael Corboz wurde in aussichtsreicher Position geblockt. Auf der Gegenseite setzte Maximilian Wolfram einen Freistoß neben das Tor (34.). Für das vorangegangene Foul sah der gebürtige Münchner Christopher Lannert seine fünfte Gelbe Karte. Mit Innenverteidiger Felix holte sich ein weiterer Arminen eine Gelbsperre ab.

In einer äußerst zähen Begegnung brach dann Grodowski den Bann. Auf Vorarbeit von Roberts Uldrikis vollendete der 27-Jährige die Co-Produktion der Neuzugänge und hob den Ball über den herausgeeilten Torwart Hiller zum 1:0 ins Netz (36.).

Es war Grodowskis Premierentor im Arminia-Trikot. Felix Hagmann hätte die Führung am liebsten umgehend erhöht, scheiterte jedoch mit seinem strammen Fernschuss (39.). Mit dem knappen Vorsprung ging es in die Halbzeit.

Arminia wechselt defensiv

Auch in den zweiten Spielabschnitt kamen die abstiegsbedrohten Sechziger mit mehr Schwung. Kersken bekam gegen den Abschluss von Julian Guttau gerade noch die Fäuste nach oben (46.). Doch die Gäste ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Ex-“Löwe“ Lannert meldete den DSC mit einem gefährlichen Flachschuss in der zweiten Halbzeit an (56.), Noah Sarenren Bazee setzte den Ball wenig später neben das Tor.

Trotz dieser Gelegenheiten blieb es ein Drittligaspiel auf bescheidenem Niveau. Beide Traditionsklubs hatten fußballerisch nur wenig in petto. Angesichts des engen Spielstands wechselte Arminia defensiv, wollte mit Sam Schreck und Lukas Kunze das Ergebnis über die Zeit bringen.

Und Kunze führte sich direkt mit einer Gelben Karte ein – seiner fünften. Damit wird auch er im Heimspiel gegen Stuttgart II (2. März, 19.30 Uhr) fehlen.

Arminia-Stürmer Uldrikis und Kania treffen spät

Das interessierte auf Giesings Höhen wenig später aber niemanden mehr. Uldrikis blieb vor Hiller cool und brach ebenfalls seinen Tor-Bann – 2:0 (83.). Es war die Vorentscheidung. Joker Julian Kania erhöhte in der Nachspielzeit sogar noch auf 3:0 (90.+3).

Dank der letztlich ungefährdeten drei Punkte verkürzen die Bielefelder den Abstand auf Rang drei vorübergehend auf nur noch einen Zähler. Noch am Abend ging es mit dem Flieger zurück nach Ostwestfalen. Denn schon Dienstag steht das Viertelfinale im DFB-Pokal gegen Bremen auf dem Programm.