Arminia-Trainer Kniat: Wo „Uldrikis klar besser als Kania“ ist | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Der DSC Arminia möchte seinen kleinen Aufwärtstrend fortsetzen. Die Vorzeichen stehen nicht schlecht. Der kommende Gegner 1860 München (Tabellen-14.) ist die schwächste Heimmannschaft der 3. Liga. Von ihren elf Spielen im Stadion an der Grünwalder Straße haben die Löwen nur zwei gewonnen (drei Unentschieden). Bleibt die Frage, mit welchem Mittelstürmer DSC-Trainer Mitch Kniat am Freitag (19 Uhr) den zweiten Arminia-Sieg in Folge landen und Bielefelds Rückstand auf den Tabellendritten 1. FC Saarbrücken (Samstag, 16.30 Uhr gegen Hannover II) zumindest für knapp 24 Stunden auf einen Punkt verringern will. Die Entscheidung fällt zwischen Roberts Uldrikis und Julian Kania. Während Uldrikis zuletzt stets erste Wahl war, aber immer noch torlos im Arminia-Trikot ist, erzielte DSC-Joker Kania beim jüngsten 2:1-Heimerfolg über Erzgebirge Aue bereits seinen siebten Saisontreffer. &bdquo;Julian ist im Sechzehner eine brutale Waffe. Da ist er einer der Besten der Liga“, sagt Kniat über Kania, dem gegen die Sachsen am vergangenen Samstag in eben jenem Sechzehner auch sein Treffer gelang. &bdquo;Boxbesetzung am ersten Pfosten war mit ihm ein Thema. So hat er jetzt das Tor gemacht. Ein klarer Schritt nach vorne“, urteilt Kniat. Was Kania noch fehlt, beschreibt der Trainer so: &bdquo;Bei langen Schlägen kommt er teilweise zu spät. Lange Bälle festmachen und zweite Bälle bekommen – das sind die Themen, die wir mit ihm haben. Da muss er sich noch finden. Und das ist der Riesenvorteil, den wir mit Uldrikis haben.“ Kniat benennt Uldrikis’ Qualitäten Der lange Lette (1,98 Meter) könne lange Bälle hervorragend festmachen und auf die schnellen Außenstürmer (zuletzt Noah Sarenren Bazee und Joel Grodowski) ablegen. Diesbezüglich sei &bdquo;Uldrikis klar besser als Kania“. Und da Arminia über weite Strecken des Spiels häufig einen langen Ball spiele, den der Mittel- für die Außenstürmer festmachen müsse, hat Uldrikis wohl gute Chancen, auch in München wieder von Beginn an zu spielen. Kniat: &bdquo;In den ersten 50 bis 60 Minuten kommen wir oft kaum in den gegnerischen Sechzehner, weil unser Widersacher dann noch sehr stabil und das Spiel noch diszipliniert ist.“ Nach hinten raus aber dränge Arminia &bdquo;den Gegner immer in den Sechzehner hinein“. Dann schlägt Kanias Stunde, was den 23-Jährigen für Kniat zu einem wertvollen Joker macht. Die intensiven öffentlichen Debatten um Kanias Einsatzzeiten sind Kniat offenbar nicht so recht. Der 39-Jährige zieht einen Quervergleich zu einem Ligakonkurrenten. &bdquo;Bei Viktoria Köln ist es mit Serhat-Semih Güler ähnlich. Er ist auch überwiegend Einwechselspieler und da ist es kein Thema – genauso wenig wie es bei uns intern ein Thema ist.“ Güler (13 Saisontore) kommt in Köln auf acht Starteinsätze und 15 Einwechslungen (insgesamt 988 Einsatzminuten), Kania (7 Saisontore) in Bielefeld auf acht Starteinsätze und zwölf Einwechslungen (764 Einsatzminuten). Kania gibt sich mit der Jokerrolle nicht zufrieden Dass sich Kania mit seiner Rolle dennoch nicht zufriedengibt, kann Kniat nicht verhehlen. &bdquo;Jeder will von Anfang an spielen. Es wäre auch schlimm, wenn das nicht so wäre. Aber ich als Trainer muss gucken, was gerade das Beste für die Mannschaft ist. Der Trainer hat immer eine etwas andere Sicht.“ Dass der 26 Jahre alte Uldrikis seiner null Treffer zum Trotz laut Kniat &bdquo;dennoch ein Torjäger“ und zudem &bdquo;ein sehr erfahrener“ Stürmer sei, spreche ebenfalls für ihn. Und wer weiß, vielleicht platzt beim Winter-Neuzugang in München ja der Knoten. Arminia-Trainer Kniat: &bdquo;1860 München ist verunsichert“ Der DSC, der von 1400 Fans begleitet wird, rechnet sich für das Spiel einiges aus. Denn abgesehen davon, dass München Letzter der Heimtabelle ist, dürfte das Team nach der 2:5-Klatsche am vergangenen Sonntag bei Dynamo Dresden durchaus noch angeschlagen sein. &bdquo;Es ist ein Vorteil, wenn du auf eine Mannschaft triffst, die gerade verunsichert ist“, sagt Kniat, der die Partie diesmal nur von der Tribüne aus beobachten kann. Weil er zuletzt gegen Aue seine vierte Gelbe Karte sah, ist Kniat für ein Spiel gesperrt. Dass er in München mit Blick auf das am Dienstag folgende DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Werder Bremen Spieler schont, schließt er aus: &bdquo;Wenn du das machst und dann beide Spiele verlierst, hast du die Arschkarte gezogen.“ Diese Erfahrung habe er in seiner Laufbahn schon gemacht, er brauche sie kein zweites Mal. Kniat: &bdquo;Jetzt ist 1860 das wichtigste Spiel. Und danach ist Werder das wichtigste Spiel.“

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