Keine Sperrklausel für Essen-Profi Mizuta: Das sagt Arminia-Trainer Kniat | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Anstelle eines getragenen &bdquo;Lebt wohl“ dürfte es wohl eher ein lockeres &bdquo;Tschüss, bis Sonntag“ gewesen sein, das Kaito Mizuta am Mittwoch seinen nun ehemaligen Teamkollegen bei Arminia Bielefeld zum Abschied zugerufen hat. Mit seinem neuen Klub Rot-Weiss Essen gastiert der Japaner an diesem Wochenende auf der Alm. Ob er auch spielen wird? Mizuta &bdquo;wird bereits am Sonntag (13.30 Uhr) im Auswärtsspiel bei seinem Ex-Klub Bielefeld spielberechtigt sein“, teilten die Essener bei Bekanntgabe der Verpflichtung mit. Fragen nach einer möglichen Klausel, die dem Neuzugang den Einsatz gegen seinen Ex-Klub untersagen könnte, hatten sich damit erübrigt. Mizuta darf spielen. Und er wird spielen. Alles andere wäre eine dicke Überraschung. Denn es wäre ja geradezu naiv, zu glauben, dass ein Trainer-Fuchs wie Uwe Koschinat von einer psychologischen Waffe wie Mizuta keinen Gebrauch machen würde. Auch Arminia-Trainer Mitch Kniat erklärte bei der turnusmäßigen Spieltags-Pressekonferenz am Freitag: &bdquo;Ich gehe davon aus, dass er mindestens reinkommt oder vielleicht sogar von Anfang an spielt.“ Nicht wenige Arminia-Fans beschleicht ein ungutes Gefühl Man male sich nur einmal aus, die Partie steht Mitte des zweiten Durchgangs Spitz auf Knopf. Und dann lässt Koschinat durch einen Assistenten signalisieren, Mizuta möge das Aufwärmen abbrechen und zur Bank kommen, um sein Trainingsshirt gegen das RWE-Trikot mit der Rückennummer 24 zu tauschen. Ein Raunen würde durch die gut gefüllte Arena – 21.000 Tickets sind schon abgesetzt – gehen und den einen oder anderen Zuschauer gewiss das ungute Gefühl beschleichen, dass ausgerechnet dieser Mizuta – na ja, Sie wissen schon. Diese Geschichten eben, die so nur der Fußball schreibt. Laut Koschinat ist Mizuta &bdquo;maximal motiviert“ Für Koschinat kommt aber offenbar auch ein Einsatz Mizutas von Beginn an absolut infrage. Der 24-Jährige sei &bdquo;definitiv“ eine Startelf-Option, erklärte der Coach am Freitag. &bdquo;Seine körperliche Verfassung ist gut. Wenn ich ihn von Beginn an bringe, bin ich mir sehr sicher, dass er über einen langen Zeitraum ein hohes Tempo gehen kann.“ Mizuta habe &bdquo;eine maximal hohe Motivation und wir wollen ihn sehr, sehr schnell auf den Platz bringen.“ Als Trainer müsse er, so Koschinat, auch &bdquo;moderieren, damit er nicht denkt, er muss direkt im ersten Spiel die Sterne vom Himmel holen und völlig übermotiviert sein.“ Dass Mizuta von den Arminia-Fans gemocht wird und nicht jeder so ganz versteht, warum Kniat für den freigeistigen Offensivakteur, der allerdings nie Konstanz in seine Leistungen brachte, keine Verwendung mehr hatte, verleiht der Partie zusätzliche Brisanz. Die Frage, ob eine Klausel zur Verhinderung eines Mitwirkens Mizutas sinnvoll gewesen wäre, wird in Fankreisen heiß diskutiert. Einerseits hätte sie bewirken können, dass der beim DSC in Ungnade gefallene Japaner am Sonntag womöglich tatsächlich ein entscheidender Faktor wird. Zum anderen wäre sie aber auch inkonsequent gewesen. Arminia handelt konsequent Denn wenn die Arminia-Verantwortlichen überzeugt sind, dass Mizuta ihnen nicht weiterhilft, dann ergibt es auch keinen Sinn, aus lauter Furcht vor einem möglichen Geistesblitz des Ausgemusterten die Klausel-Karte zu spielen. Arminia ging es darum, Mizuta von der Gehaltsliste zu bekommen. Das ist gelungen. Dass ausgerechnet im kommenden Gegner der Abnehmer gefunden worden ist, entbehrt dabei weder einer gewissen Pikanterie noch eines gewissen Risikos. Kniat erklärte zum Thema Klausel: &bdquo;Manche lassen eine Klausel in den Vertrag schreiben. Mich interessiert es nicht wirklich, das war bei uns kein Thema. Wenn er ein gutes Spiel macht, dann müssen wir ein besseres Spiel machen.“ Arminia-Trainer Kniat lobt Mizutas besondere Fähigkeiten Dass Mizuta die Fähigkeiten besitzt, Arminia wehzutun, ist Kniat bewusst. &bdquo;Er ist ein richtig guter Spieler. Das hat er auch hier ab und zu unter Beweis gestellt. Er hat besondere Fähigkeiten, deshalb haben die Essener ihn geholt.“ Man könne Mizuta nicht 90 Minuten lang komplett kontrollieren. &bdquo;Aber wir kennen seine Muster und sind gut auf ihn vorbereitet.“ Beim Tabellen-Drittletzten Essen sind sie froh, Mizuta zu haben. Marcus Steegmann, Direktor Profifußball bei RWE, sagte: &bdquo;Kaito Mizuta ist ein technisch sehr guter und mutiger Offensivspieler. Er agiert immer mit hoher Intensität und wird uns mit seiner dynamischen Art sehr guttun.“ In 39 Drittligaspielen lief Mizuta für Arminia auf (sechs Tore), nun will er RWE zum Ligaverbleib verhelfen. &bdquo;Ich freue mich auf die Herangehensweise von Uwe Koschinat. Ich sehe das große Potenzial von Rot-Weiss Essen und werde nun alles dafür geben, dass wir den Klassenerhalt schaffen“, sagte Mizuta. Es könnte keine bessere Bühne geben als die Bielefelder Alm Und welche Bühne könnte ihm geeigneter erscheinen als die Bielefelder Alm, um diesen Worten direkt Taten folgen zu lassen. Am Sonntag um 15.30 Uhr werden die Arminen wissen, ob ihr Vorgehen richtig war oder es nicht vielleicht doch besser gewesen wäre, den Deal noch ein paar Tage hinauszuzögern.

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