Was lief da schief? Arminia Bielefelds Stürmer Jeredy Hilterman muss operiert werden | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Am 1. September fiel in vielen Ländern das Sommer-Transferfenster ins Schloss, auch in Deutschland. Andernorts sind dagegen noch immer Spielerwechsel möglich, in der Türkei zum Beispiel (bis zum 12. September) oder in Saudi-Arabien (10. September). Jeredy Hilterman aber wird nicht wechseln. Nicht in die Türkei, nicht nach Saudi-Arabien und auch sonst nirgendwo hin. Er wird bei Arminia Bielefeld bleiben. Mindestens bis zum Winter, wenn die neue Transferphase beginnt. Das hat einen Grund. Bei dem Stürmer, dem bereits vor Monaten unmissverständlich nahegelegt wurde, sich nach einem anderen Arbeitgeber umzusehen, ist wenige Tage vor dem Ende der Wechselfrist eine alte Verletzung offenbar wieder aufgebrochen. Über die genaue Diagnose und die voraussichtliche Ausfallzeit hatte der Zweitligist DSC Arminia zunächst keinerlei Angaben gemacht. Doch Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel hatte zumindest so viel verraten: &bdquo;Uns war nach der Verletzung schnell klar, dass ein Wechsel in diesem Sommer nicht mehr zustande kommen wird.“ Nun steht fest: Hilterman hat sich so schwer an der Schulter verletzt, dass er operiert werden muss. Das hat eine Untersuchung durch die Vereinsärzte von Arminia Bielefeld ergeben. Es muss von einer mehrmonatigen Pause ausgegangen werden. DSC: Hilterman bringt die Verletzung aus Leeuwarden mit zur Arminia Arminia-Angaben zufolge handelt es sich um eine Verletzung, die sich der 27-Jährige in der vergangenen Saison während seiner Zeit als Leihspieler des SC Cambuur Leeuwarden zugezogen und zurück nach Bielefeld mitgebracht hat. Fakt ist: Beim Spiel des SC Cambuur gegen Telstar Velsen am 31. Januar 2025 hatte sich der kurz zuvor eingewechselte Hilterman in einem Zweikampf verletzt. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt er sich die rechte Schulter. Er wurde wenig später wieder ausgewechselt. Am 24. Februar gab er in der Partie bei Ajax Amsterdam II sein Comeback. Ob womöglich ein Behandlungsfehler seitens der Mediziner des SC Cambuur vorliegen könnte und Arminia oder der Profi selbst entsprechend Schadensersatzansprüche geltend machen könnten, wird geprüft. Die Erfolgsaussichten dürften im Fall der Fälle aber als eher gering einzustufen sein. Arminia-Manager Mutzel will &bdquo;niemandem böse Absicht unterstellen“ &bdquo;Die Info, was genau für eine Verletzung bei Jeredy vorlag, kam bei uns nicht an. Zudem hatte der Spieler zunächst nicht über so starke Probleme geklagt. Deshalb war ich auch erst einmal überrascht. Als dann aber stärkere Schmerzen auftraten, haben wir eine Untersuchung durchgeführt und gesehen, dass es eine schwerere Verletzung ist, weshalb er am Donnerstag operiert wird“, sagte Mutzel am Mittwoch. Er betonte aber auch: &bdquo;Es ist bitter, wenn man einen Spieler verleiht und ihn verletzt zurückbekommt. Aber ich will niemandem böse Absicht unterstellen. Es ist maximal unglücklich gelaufen.“ Da der Angreifer Mutzel zufolge zuletzt klar signalisiert hatte, sich eine Luftveränderung absolut vorstellen zu können, und zudem andere Klubs ihr Interesse an dem Profi signalisiert hatten, wäre ein Transfer des surinamischen Nationalspielers während der Sommer-Transferphase durchaus wahrscheinlich gewesen. Die nun festgestellte Schwere der Schulterverletzung hat einen Wechsel aber platzen lassen. Sportchef Mutzel sagte deutlich: &bdquo;Dass ein Wechsel nicht zustande gekommen ist, lag definitiv nicht daran, dass Jeredy nicht wechseln wollte.“ Hilterman durfte nur noch in Arminias Oberligateam spielen So bleibt Hilterman (Vertrag bis Juni 2027) erst einmal ein Armine. Einer, der nun aber nicht mal mehr der Oberligamannschaft unter die Arme greifen kann. Hierhin war Hilterman degradiert worden, nachdem Chefcoach Kniat Ende Juni erklärt hatte: &bdquo;Er gehört zum Kader, er trainiert bei uns mit. Aber er wird in den Spielen nicht eingesetzt.“ Am Mittwoch sagte Kniat: &bdquo;Beim Training hat er immer mal über Schmerzen geklagt. Aber wenn man Jeredy kennt und seinen Körper sieht, dann weiß man auch, dass die Muskeln ein bisschen was abfedern. Irgendwann kam aber der Zeitpunkt, an dem nichts mehr ging. Dann fiel die Entscheidung, dass er operiert werden muss.“ Der Trainer kündigte an: &bdquo;Ich werde ihm eine SMS schicken und ihm alles Gute für die Operation wünschen. Und dann hoffe ich, dass er bald wieder bei uns ist.“ Dreimal stand der im niederländischen Haarlem geborene Stürmer in dieser Saison für die U21 des DSC auf dem Platz. Ein Tor oder eine Torvorlage gelang ihm in den Partien gegen die TSG Sprockhövel (3:1), den TuS Hiltrup (1:1) und den SC Verl II (1:1) aber nicht. Arminia sah in Hilterman den Stürmer Nummer eins Hilterman und Arminia – das war von Anfang an ein großes Missverständnis. 2024 war er vom damaligen niederländischen Erstligisten Almere City geholt worden in der Annahme, dass er sich als Stürmer Nummer eins beim DSC behaupten würde. Doch Verletzungs- und wohl auch Anpassungsprobleme verhinderten, dass der heute 27-Jährige je richtig bei Arminia ankam. Es dauerte bis zum 13. Spieltag der vergangenen Drittligasaison, ehe Hilterman sein Debüt im DSC-Dress gab. Zwei weitere Einsätze folgten, ein Treffer blieb ihm verwehrt. Zur Rückrunde verliehen die Bielefelder den Stürmer an den niederländischen Zweitligisten SC Cambuur Leeuwarden (13 Einsätze, drei Tore). In diesem Sommer kehrte Hilterman dann nach Bielefeld zurück. Nach Auskunft Mutzels sei ihm bereits am ersten Trainingstag seine Situation klar aufgezeigt worden. &bdquo;Wir waren offen und ehrlich zu Jeredy“, sagte der Sportchef vor Kurzem. Und auch Kniat erklärte: &bdquo;Wir machen nichts hinterrücks. Wir haben uns in die Augen geguckt und ihm zu verstehen gegeben, dass es keinen Sinn mehr macht.“ Dass nun mindestens noch ein weiteres halbes Jahr vergehen wird, ehe das Missverständnis ausgeräumt werden kann, liegt weder an Hilterman noch an Arminia.

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