Arminia-Stürmer Uldrikis: Der nette Lette soll die Stimmung aufhellen | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Das &bdquo;ständige Auf und Ab“ des Klubs, die &bdquo;große Legende Fabian Klos“, der &bdquo;deutliche Sieg im letzten Testspiel“ gegen Havelse – gemessen daran, dass Roberts Uldrikis erst seit dem vergangenen Freitag ein Armine ist, zeigt sich der DSC-Wintereinkauf über seinen neuen Arbeitgeber erstaunlich gut informiert. Was die Fans von dem 1,98 Meter großen Stürmer aber vor allem erwarten, sind Tore. Er könne mit beiden Füßen treffen oder auch mit dem Kopf. Sein bisher letztes von insgesamt acht Länderspieltoren (55 Einsätze im A-Nationalteam) habe er im November 2024 gegen Armenien (1:2) &bdquo;mit links erzielt. Und vorletztes Jahr gegen Irland – kennt ihr das Tor?“, fragt Uldrikis in die Journalistenrunde. &bdquo;Nein? Schaut es euch an.“ Gesagt getan. Aus 25 Metern jagte der Neu-Armine den Ball im Aviva-Stadium damals in den Knick. Ein Traumtor. Am Ende verlor Lettland das Freundschaftsspiel dennoch mit 2:3. Im Trikot der Arminia durfte Uldrikis schon am Samstag gegen Cottbus ein erstes Mal sein Glück versuchen – erfolglos. Als reinen Torjäger würde sich der in Riga geborene Stürmer ohnehin nicht bezeichnen. &bdquo;Meine größte Stärke sind nicht nur die Tore und Torvorlagen, sondern die Dinge, die in den Statistiken nicht so sehr sichtbar sind“, sagt er. Der hoch aufgeschossene Uldrikis kann die Bälle festmachen, kann seine Mitspieler einsetzen. Dass er sehr wohl auch Tore vorbereiten und selbst erzielen kann, hat er insbesondere während der Saison 2023/24 im Trikot des damaligen niederländischen Zweitligisten SC Cambuur Leeuwarden bewiesen, als ihm in 32 Spielen zwölf Treffer und acht Torvorlagen gelangen. Uldrikis’ Debüt gegen Cottbus kam auch für ihn selbst überraschend In seinen 15 Hinrunden-Einsätzen (sieben Mal Startelf) der laufenden Saison für den griechischen Erstligisten Kallithea sprang für Uldrikis allerdings lediglich ein Treffer heraus. Von seinem Wechsel nach Bielefeld verspricht er sich nun sowohl wieder mehr Spielzeit als auch mehr Scorerpunkte. Mit Spielzeit hat es gegen Cottbus bereits geklappt, das erste Tor soll nun am Sonntag (19.30 Uhr) im Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund II folgen. &bdquo;Dass es gegen Cottbus schon so weit war, hatte ich nicht erwartet. Drei Tage vor dem Spiel war ich noch in Griechenland“, blickt der 26-Jährige auf ereignisreiche Tage zurück. Während Uldrikis gegen Energie also sein Blitz-Debüt geben durften, blitzten andere Profis bei DSC-Trainer Mitch Kniat ab. André Becker und Jeredy Hilterman (beide noch ohne Saisontor) schafften es nicht einmal in das Spieltagsaufgebot. Und auch Julian Kania (sechs Saisontore) bekam nicht eine Minute Spielzeit. Mit Spannung wird nun auf den Sonntag geblickt und darauf, wen Kniat in Dortmund in den DSC-Angriff beordern wird. Dass er wie gegen Energie erneut auf einen nominellen Mittelstürmer in der Anfangsformation verzichtet, obwohl der Kader über deren vier verfügt, gilt nach dem gründlich misslungenen Versuch von Samstag als ausgeschlossen. Die Erwartungshaltung der Arminia-Fans findet Uldrikis &bdquo;ganz normal“ Uldrikis oder Kania – einer dieser beiden dürfte in Dortmund beginnen. Und es wäre keine Überraschung, sollte sich Kniat für den netten Letten entscheiden. Angesichts der nach dem hochverdienten 0:2 gegen die Lausitzer als wolkig bis regnerisch zu bezeichnenden Befindlichkeit rund um den DSC (nur ein Sieg aus den letzten sechs Spielen) könnten Uldrikis und sein sonniges Gemüt der dringend benötigte Stimmungsaufheller sein. Zumal der Neuzugang, der zugunsten der Profikarriere sein Studium der Wirtschaftswissenschaft früh abbrach, auch keineswegs den Eindruck erweckt, mit der Erwartungshaltung der Fans nicht umgehen zu können. Ganz im Gegenteil, für die kritischen Reaktionen des Publikums nach der Heimpleite gegen Cottbus zeigt er Verständnis. &bdquo;Arminia hat vor drei Jahren noch in der Bundesliga gespielt. Jetzt geht es gegen kleinere Klubs. Aber die Fans wollen wieder die großen Namen und die großen Spieler sehen, das ist verständlich“, sagt er. &bdquo;Dass im Durchschnitt 22.000 Leute zu den Heimspielen kommen, zeigt, wie wichtig den Menschen hier der Klub ist. Dann kann man sich nicht verstecken. Die Leute lieben ihren Verein und wollen uns gewinnen sehen. Diese Erwartungshaltung ist ganz normal, damit müssen wir umgehen.“ Dass Uldrikis eigenen Angaben zufolge schon als Jugendlicher von einem Wechsel auf die große deutsche Fußballbühne geträumt hat, dürfte ihn zusätzlich antreiben, mit Arminia Erfolg zu haben. &bdquo;Hier gibt es mehr Fußballer, als mein Heimatland Einwohner hat“, zieht er einen interessanten Vergleich. Knapp 1,9 Millionen Menschen leben in Lettland. Beim mitgliederstärksten deutschen Sportverband, dem DFB, sind rund 2,3 Millionen aktive Spielerinnen und Spieler gemeldet. Uldrikis ist nun einer davon.

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