„Ich freue mich für meinen Bruder“: Doppelter Wollitz in Bielefeld | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Am Samstagnachmittag erwartet Arminia Bielefeld gleich zweimal Wollitz im Stadion. Der eine Wollitz ist Claus-Dieter, genannt Pele, seines Zeichens Trainer des Gegners FC Energie Cottbus. Der andere ist sein Bruder Michael, genannt Micky, ehemaliger Zweitligaspieler für die Arminia und inzwischen Mitglied der Arminia-Traditionsmannschaft. Obwohl Michael Wollitz (63), der vier Jahre ältere der beiden, nur eine Saison für die Arminia gespielt hat, spürt er noch eine tiefe Verbundenheit mit den Bielefeldern. &bdquo;Man ist in dem Moment, wo man sie spielen sieht, für Arminia“, sagt Wollitz. So sei das nun mal im Fußball. Außerdem habe er die Arminen ja nicht im Schlechten verlassen. &bdquo;Ich war zu gut zu der Zeit“, erinnert sich der Defensivspezialist an seine Wechsel im Sommer 1986. Der in Brakel geborene Wollitz kam über den TSV Lothe und die SpVg Brakel zur Arminia. Nach 37 Spielen in der Zweiten Bundesliga, sechs Auftritten im Intertoto-Cup und einem DFB-Pokalspiel verließ er Ostwestfalen in Richtung Köln, zum FC. Dorthin folgte ihm Pele, der aber erst ein Jahrzehnt später für die Geißböcke auflief. Eingeschlossener Pele: &bdquo;Ich geh’ nach Schalke“ &bdquo;Er hatte sich schnell mit Toni Schumacher angefreundet“, erinnert sich Michael Wollitz. Dieser war jedoch zu der Zeit beim Kölner Manager Udo Lattek und Trainer Christoph Daum in Ungnade gefallen, nachdem er sein Buch &bdquo;Anpfiff“ veröffentlicht hatte. Als Michael dann Pele zu Training abholen wollte, hatte dieser sich in seinem Zimmer eingeschlossen. &bdquo;Ich geh’ nach Schalke“, soll er durch die verschlossene Tür gesagt haben. Dorthin wechselte er dann auch, gemeinsam mit Schumacher. Ein halbes Jahr später folgte Michael den beiden. Mit den Schalkern stiegen die Brüder in die zweite Liga ab. Später kam Michael zurück nach Ostwestfalen, spielte für den TuS Paderborn-Neuhaus und ging zurück nach Brakel. Danach war er Trainer, unter anderem in Brakel, Nieheim und Erkeln. Pele wechselte über Leverkusen nach Osnabrück. Nach weiteren Spielerstationen in der ersten und zweiten Bundesliga begann er 2003 seine Trainer-Karriere. In dieser Rolle erlangt er Kultstatus, insbesondere bei den Fans des VfL Osnabrück und des FC Energie. Bei beiden Vereinen arbeitet er mehrfach, mit den Osnabrückern feierte er 2007 den Aufstieg in die Zweite Bundesliga, der größte Erfolg seiner Karriere. Diese Saison startet er einen erneuten und vorerst letzten Versuch, diesen zu wiederholen – zum Saisonende wechselt er in die Rolle des Sportdirektors in Cottbus. Hoffnung, dass Arminia durchstartet Mit seinem Team aus der Lausitz liegt er nach der Hinrunde sensationell auf Platz zwei. &bdquo;Ich freue mich für meinen Bruder“, sagt Michael Wollitz. Er schätzt die Leistungen der Cottbuser in dieser Saison stärker ein als die der Bielefelder. &bdquo;Cottbus ist etwas stabiler“, sagt er. Nach einem holprigen Start sei Energie richtig durchgestartet. &bdquo;Man hofft ja, dass das bei Arminia auch passiert.“ Das sei auch nötig. &bdquo;Arminia muss raus aus der 3. Liga“, sagt Wollitz. Mindestens zweitklassig sollte der Verein sein, von der Tradition sogar erstklassig. Das häufige Auf und Ab des Vereins könne er nicht nachvollziehen und sieht die Vereinsführung in der Verantwortung. Ein Problem, dass er auch bei seinen Ex-Klubs in Köln und Gelsenkirchen beobachtet. &bdquo;Das ist ja parallel zu Arminia, nur im noch größeren Stil. Die haben jede Woche 50.000 bis 60.000 Leute im Stadion“, sagt er. Zu den gut 20.000, die am Samstag in Bielefeld sein werden, zählt auch Michael Wollitz. Er freue sich riesig auf das Spiel, dass er gemeinsam mit seinem Freund Thomas Sagel, Präsident des SC Paderborns, schauen wird. Doch wird er mit den Arminen mitfiebern? Oder feuert er das Team seines Bruders an? &bdquo;Möge der Bessere gewinnen“, sagt er diplomatisch, &bdquo;oder es geht 2:2 aus.“

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