Muss Arminia Bielefeld aufsteigen, damit Joel Felix bleibt? | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Zweimal im Jahr werfen die Fußballprofis und deren Berater sowie die Trainer und Manager der Klubs einen noch genaueren Blick in den &bdquo;Kicker“, als sie das ohnehin schon tun. Dann nämlich, wenn das Fachmagazin im Sommer und Winter die sogenannte Rangliste des deutschen Fußballs veröffentlicht. In dieser Woche war die 3. Liga an der Reihe. Etliche DSC-Profis aus dem Mittelfeld- und Abwehrbereich sind auf vorderen Plätzen vertreten: Stefano Russo, Marius Wörl, Mael Corboz, Christopher Lannert, Louis Oppie und Torwart Jonas Kersken. Von allen Arminen am weitesten vorn aber liegt Joel Felix. Laut Kicker ist der 26-Jährige der zweitbeste Innenverteidiger der 3. Liga. Auf die Rangliste angesprochen, huscht ein Lächeln über Felix’ Gesicht. &bdquo;Ich kenne nicht alle Spieler in der Liga, aber ich habe mein Bestes gegeben“, sagt er. Um mit ernsterer Miene zu ergänzen: &bdquo;Ich möchte der Beste sein. Das ist meine Mentalität.“ 19 Rückrundenspiele bleiben dem Arminen, um Winter-Spitzenreiter Joel Bichsel vom 1. FC Saarbrücken und auch alle anderen Innenverteidiger der 3. Liga abzuhängen. Dass Felix nach der ersten Halbserie so weit vorne steht, obwohl er wegen eines Muskelrisses im Oberschenkel zwischen dem zehnten und 18. Spieltag buchstäblich auf Eis lag, belegt, wie außergewöhnlich er in den übrigen zehn Partien aufgetrumpft hat. Dennoch sagt er: &bdquo;Es waren viele gute Spiele dabei. Aber ich bin nie zufrieden. Ich weiß, dass ich noch mehr geben kann. Und das erwarte ich auch von mir.“ Arminia-Profi Felix eigentlich zu gut für die 3. Liga Ein erneut starker, womöglich sogar noch stärkerer und vor allem dauerhaft gesunder Felix kann für Arminia Bielefeld Gold wert sein. Doch was, wenn es am Ende nicht zum Aufstieg reicht für den DSC? Muss Bielefeld dann befürchten, dass der im Sommer vom dänischen Erstligisten und Pokalsieger Silkeborg IF verpflichtete Abwehrspieler schon wieder weiterzieht? Trainer Mitch Kniat sagt: &bdquo;Er hat ja einen Vertrag. Aber es kann sein, dass er Begehrlichkeiten weckt. Das wäre auch kein großes Wunder.“ Kniat nennt Felix einen &bdquo;Leader“ und lobt: &bdquo;Er spricht schon sehr gut Deutsch, versteht alles, bemüht sich. Er will.“ Dass der Verteidiger (ein Saisontor) auf dem Platz einerseits mit großer &bdquo;Robustheit“ überzeuge und zudem &bdquo;bei seiner Körperlänge eine gute Technik hat“, dürfte auch anderen Klubs auffallen. Kniat weiß: &bdquo;Das findet man nicht so oft, schon gar nicht in der 3. Liga, sondern normalerweise eine oder zwei Etagen höher.“ Bis Juni 2027 ist Felix’ Vertrag beim DSC datiert. &bdquo;Der Aufstieg ist nicht das Ziel, an das ich ständig denke. Ich kam nach Bielefeld, um mich zu zeigen und hoffentlich länger in Deutschland zu bleiben“, sagt er und versichert: &bdquo;Ich liebe es, hier bei Arminia zu sein. Es ist ein sehr guter Klub, zu dem ich gehören wollte. Und ich war glücklich, dass sie mich wollten.“ Felix sieht im Arminia-Team noch mehr Potenzial Ob er dem DSC zum Aufstieg verhelfen kann? &bdquo;Ich hoffe es“, antwortet Felix (aktueller Marktwert laut transfermarkt.de 650.000 Euro). Doch man könne den Erfolg nicht programmieren. Dass aus Sicht des Verteidigers &bdquo;im Team definitiv noch mehr Potenzial steckt“ als bisher gezeigt, klingt vielversprechend. Schon beim Rückrundenauftakt am übernächsten Samstag (18. Januar) gegen den Tabellenzweiten Energie Cottbus wollen Felix und Co. beweisen, dass für den DSC noch mehr möglich ist als der aktuelle vierte Platz. Dass die Bielefelder auch im DFB-Pokal noch vertreten sind, freut Felix ganz besonders. Im Mai 2024 gewann er mit Silkeborg den dänischen Pokal, nun träumt er vom Endspiel 2025 in Berlin. Kann Arminia den Pokal gewinnen? &bdquo;Warum nicht?“, entgegnet Felix. &bdquo;Wir müssen wie bisher mit der Überzeugung in die Spiele gehen, dass wir es schaffen können.“ Am 25. Februar empfangen die Bielefelder im Viertelfinale den Bundesligisten Werder Bremen. Nachdem Felix verletzungsbedingt die Triumphe über die Erstligaklubs Union Berlin und SC Freiburg verpasst hat, bietet sich ihm gegen Bremen eine neue Chance auf einen magischen Pokal-Abend auf der ausverkauften Alm. Felix: &bdquo;Mein Eindruck ist, dass unser Heimstadion etwas Spezielles hat. Zudem ist der Pokalwettbewerb eine eigene Welt, das habe ich in Dänemark erfahren.“ Bestreitet Felix bald sein erstes A-Länderspiel? Und wenn er die Wahl hätte, mit Arminia Bielefeld aufzusteigen oder den DFB-Pokal zu gewinnen? &bdquo;Eine schwere Frage. In Deutschland den Pokal zu gewinnen, wäre verrückt. Um das zu schaffen, musst du so viele gute Teams schlagen. Ich kann mich wirklich nicht entscheiden.“ Eine andere Entscheidung, die der in der Karibik geborene und in Dänemark aufgewachsene Felix für sich praktisch getroffen hat, betrifft seine Nationalmannschaftskarriere. Der Armine, der sowohl die dänische Staatsbürgerschaft besitzt als auch die des Karibikstaates St. Lucia (knapp 200.000 Einwohner), bestritt einige Länderspiele für die dänische U18- und U19-Auswahl. Dass er eines Tages für das A-Nationalteam der Nordeuropäer berufen wird, glaubt er nicht. Darum sagt er: &bdquo;St. Lucia ist weit weg und die Reise dorthin lang. Aber die Gespräche mit dem Verband laufen. Es ist absolut eine Option für mich, für St. Lucia zu spielen.“

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