In dieser Disziplin ist Arminia sogar besser als Vorjahresmeister SSV Ulm | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Die meisten Siege (7), die wenigsten Niederlagen (2), Aufstiegstabellenplatz zwei: Arminia Bielefeld hat sich vor der letzten Länderspielpause dieser Drittliga-Hinrunde eine ausgezeichnete Ausgangslage erarbeitet. Nach dem jüngsten 2:0-Erfolg über Viktoria Köln haben Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel und Trainer Mitch Kniat die Situation des DSC eingeordnet. Hätten die Arminen sogar noch ein drittes Tor gegen die Kölner nachgelegt, würden sie nun sogar von der Tabellenspitze auf den Rest der Liga hinabblicken. Doch die Bielefelder ließen die Chance auf den Spitzenplatz ungenutzt – zum wiederholten Mal. &bdquo;Ich habe den Jungs verboten, Tabellenführer zu werden“, scherzte Kniat nach dem Sieg. Beste Gelegenheiten blieben in der Endphase ungenutzt, sodass bei gleicher Tordifferenz (beide +8) nun lediglich die Anzahl der erzielten Treffer den Ausschlag zugunsten des SV Sandhausen (22:14) gegenüber dem DSC Arminia (19:11) gibt. Lediglich eine Nuance also. Und doch macht es durchaus einen Unterschied, der von allen Gejagte oder der erste Jäger zu sein. Die Verfolgerrolle jedenfalls scheint den Bielefeldern gut zu bekommen, auch wenn Kniat erklärte: &bdquo;Ich hätte schon gern das dritte und vierte Tor gemacht. Daran müssen wir arbeiten, denn mit dem dritten wäre das Spiel endgültig gelaufen gewesen.“ Arminias Abwehr ist kaum zu knacken Offensiv ist beim DSC noch immer Luft nach oben, defensiv aber ist das Bielefelder Bollwerk für die Gegner schwer zu durchdringen. Auch die Viktoria biss sich an Russo, Schneider und Co. die Zähne aus. &bdquo;Es ist wichtig, dass wir unfassbar gut verteidigen“, sagte Manager Mutzel. &bdquo;Es ist schwer, gegen uns Tore zu schießen. Das ist ein Hauptgrund, warum wir vorne dabei sind.“ Nur 0,8 Gegentreffer müssen die Arminen im Schnitt pro Partie schlucken. Zum Vergleich: Der SSV Ulm stellte in der abgelaufenen Saison die beste Abwehr, stieg mit exakt 1,0 Gegentoren pro Partie als Meister in die 2. Liga auf und bestätigte damit die alte Weisheit, dass der Sturm zwar Spiele, die Abwehr aber Meisterschaften gewinnt. Auf die Frage, ob er denn gerne auch mal Tabellenführer wäre, entgegnete Mutzel: &bdquo;Das ist mir egal. Wenn wir weiter so spielen, so verteidigen und unsere Punkte holen, dann kommt alles so, wie es kommen muss.“ Arminia-Manager Mutzel mahnt Für den 45-Jährigen steht allerdings fest, dass sich die Arminen auf ihrem Erfolg nicht ausruhen dürfen. &bdquo;Wenn wir auch nur fünf Prozent nachlassen, dann geht es schnell in die andere Richtung“, mahnt Mutzel. Die Enge in der Tabelle duldet keine Schwächephase, zumindest keine längere. Den Tabellenersten und Tabellenzehnten (München) trennen nach 14 Spieltagen gerade einmal sechs Punkte. Kniat hat sein wettbewerbsübergreifend seit neun Spielen unbesiegtes Team mit drei freien Tagen bis einschließlich Mittwoch belohnt. Man könne &bdquo;Energie sammeln, denn die Wochen im letzten Block bis zur Winterpause werden wieder intensiv sein“, sagt Mutzel mit Blick auf die restlichen sieben Pflichtspiele des Jahres, fünf davon in der Liga und zwei im Pokal. &bdquo;Im Optimalfall haben wir nach der Pause wieder alle Spieler zusammen“, sagte Mutzel. Dass die Arminen seit Wochen ohne ihren vermeintlich besten Sommer-Zugang Joel Felix – der Abwehrspieler hat anhaltend muskuläre Probleme – auskommen müssen und dennoch absolut stabil verteidigen, ist ein Beleg für die Breite im Kader. Leon Schneider verrichtet als Felix-Vertreter einen Top-Job. Trainer Kniat bringt Qualität und Energie von der Bank Zudem mussten die Bielefelder gegen Köln die Angreifer André Becker und Noah Sarenren Bazee ersetzen und waren dennoch in der Lage, in der Schlussphase von der Reservebank wichtige Impulse zu setzen. So zeichneten die Einwechselspieler Mika Schroers und Julian Kania für das entscheidende Tor zum 2:0 verantwortlich; Schroers als Gefoulter, Kania als eiskalter Vollstrecker vom Elfmeterpunkt. Mutzel stellte zufrieden fest: &bdquo;Wir können immer nachlegen, wenn das Spiel ein bisschen auf der Kippe steht und sowohl Qualität als auch Energie von der Bank bringen.“ Die, die gegen Köln in die Partie kamen, hätten &bdquo;den Deckel draufgemacht“. Dass Arminia laut Mutzel &bdquo;mit dem Ball nicht das beste Spiel, aber sehr effektiv agiert und im richtigen Moment die Tore gemacht“ habe, gebe ihm das Gefühl, dass es aktuell in die richtige Richtung läuft. Sorgen, dass sich das gravierend ändern könnte, hat er nicht. Schließlich sei Arminia &bdquo;eine fleißige Mannschaft“, die auch jene Dinge gewissenhaft verrichte, die &bdquo;nicht so schön sind, zum Beispiel die viele Arbeit gegen den Ball und das viele Sprinten“. &bdquo;Wenn wir das so beibehalten“, sagte Mutzel, &bdquo;können wir uns sicherlich im vorderen Drittel bewegen“. Der Sportchef hätte nichts dagegen, wenn Arminia &bdquo;weiter auf der Welle schwimmt“.

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