„Mache ich nicht zum ersten Mal“: Young verkörpert Arminias Selbstvertrauen | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Lediglich ein Törchen fehlte Arminia Bielefeld, um an die Tabellenspitze der 3. Liga zu springen. Dass es durch den 2:0 (1:0)-Heimerfolg nicht ganz reichte, war für den DSC allerdings nur ein kleiner Wermutstropfen. Ob mit Spitzenplatz oder ohne: Es läuft bei den Arminen. Sinnbildlich dafür stand am Samstagnachmittag auch der Führungstreffer von Isaiah Young. Nach einem langen Ball nutze der US-Amerikaner seine Antrittsschnelligkeit im Eins-gegen-eins gegen den Kölner Simon Handle und jagte den Ball auf Kopfhöhe an Keeper Dudu vorbei ins kurze Eck. &bdquo;Es war ein gutes Tor. Ich habe gesehen, dass das lange Eck zu war, also habe ich es auf den ersten Pfosten versucht - zum Glück ist er reingegangen“, kommentierte der Schütze. Für ihn war ein derartiges Tor keinesfalls eine Premiere. &bdquo;Ich mache nicht zum ersten Mal so ein Tor. Das ist aber schon lange her.“ Im Jahr 2022 erzielte Young im Trikot von Rot-Weiss Essen – damals noch Regionalligist – im Spiel gegen den SV Rödinghausen einen vergleichbaren Treffer. Arminias neues Selbstverständnis Dabei lud der Winkel damals wie am Samstag so überhaupt nicht zu einem Abschluss ein. &bdquo;Das denken Torhüter immer“, meinte Cheftrainer Mitch Kniat. &bdquo;Ein Ball muss immer aufs Tor kommen, um eine Chance zu haben, zu treffen. Aus der kurzen Distanz hält den kein Keeper.“ Young gab an, in dem Moment &bdquo;gar nicht gecheckt zu haben, dass der Winkel so spitz war“. Bei der Betrachtung der TV-Bilder im Anschluss der Partie kam aber auch er zudem Schluss, dass sein Treffer &bdquo;schon sehr schwer aussah. Die Entscheidung, aufs kurze Eck zu schießen, hatte ich in meinem Kopf aber schon frühzeitig getroffen.“ Ausdruck eines gewissen Selbstverständnisses, das sich die Arminen in den vergangenen Wochen erspielt haben. Wettbewerbsübergreifend ist das Team seit neun Spielen ungeschlagen, konnte dazu zwei dicke Pokalüberraschungen verbuchen. &bdquo;Wir haben das Selbstvertrauen, gegen jeden Gegner gewinnen zu können“, sagte der Linksfuß, schränkte aber auch ein: &bdquo;Wir denken nicht, dass wir der FC Barcelona der Liga sind.“ Arminia hat auch ein wenig Glück Dass zu solchen Höhenflügen kein Anlass besteht, machte die Partie gegen die Kölner ebenfalls deutlich. Vor allem in der ersten Halbzeit brachte Viktoria die Hausherren ein ums andere Mal in Verlegenheit. Gleich zweimal hätten die Höhenberger zudem gerne einen Elfmeter gehabt. Trainer Olaf Janßen monierte &bdquo;einen nicht unerheblichen Einfluss“ von Schiedsrichter Cristian Ballweg auf das Endergebnis. Beim klaren Foulspiel von Maximilian Großer an Said El Mala hatten die Bielefelder tatsächlich Glück, dass es keinen Strafstoß gab. Auch Young räumte ein: &bdquo;Ich habe gehört, dass man ihn geben kann.“ Bei der zweiten strittigen Aktion – El Mala wurde vermeintlich von Mael Corboz gefoult – war sich der Torschütze sicher. &bdquo;Das war kein Elfmeter.“ DSC-Trainer Kniat vermied eine klare Aussage. &bdquo;Die Schiedsrichterentscheidungen lasse ich unkommentiert. Das habe ich im vergangenen Jahr auch so gehalten, als sie andersherum ausgefallen sind.“ Einen Elfmeter gab es dann zwar doch noch, allerdings für die Ostwestfalen. Julian Kania besiegelte den Heimerfolg mit seinem Tor zum 2:0. &bdquo;Was wir über das ganze Spiel geliefert haben, war sehr gut“, urteilte Young. &bdquo;Wir haben verdient gewonnen, hätten aber mehr Tore machen können.“ Tatsächlich ließen Großer (52.), der eingewechselte Mika Schroers (77.) und Kania (90.+1) jeweils Megachancen aus – und damit auch die Tabellenführung. &bdquo;Wir waren sehr gefährlich vorne und es tut uns gut, diese Torchancen herauszuspielen. Der nächste Schritt ist, mehr Tore zu erzielen“, erklärte Young. Arminia-Trainer motiviert mit freien Tagen Dessen Trainer wäre &bdquo;lieber Erster als Zweiter gewesen“, war mit dem Blick auf das Tableau aber auch so zufrieden. &bdquo;Das tut gut. Ich kenne die Tabelle auch von unten. Jetzt gucke ich sie mir gerne von oben an.“ Wichtig sei nun, &bdquo;den Flow so lange wie möglich zu strecken“. Der wird in der Liga zumindest kurz unterbrochen. Angesichts der Länderspielpause wird erst in knapp 14 Tagen bei Hansa Rostock wieder gespielt. In der Zwischenzeit steht am Samstag (14 Uhr) noch das Westfalenpokalspiel bei Westfalia Herne an. Die Vorbereitung auf das Duell beginnt allerdings erst am Donnerstag. Bis dahin bekommen die Arminen nach intensiven Wochen eine Pause. Mit der Aussicht habe Trainer Kniat dem Team in der Halbzeit noch mal einen Motivationsschub gegeben, berichtete Young. &bdquo;Bei Fußballern ist es entweder Geld oder freie Zeit. Die Motivation war hoch“, scherzte der 26-Jährige mit einem breiten Grinsen. In Bielefeld könnte die Stimmung derzeit besser nicht sein – es läuft halt.

Meistgelesen

Young lässt es krachen, Kania legt nach: Arminia besiegt Viktoria Köln 2:0

Noten für Arminia: Schneider und Schreck sind die „Herren Zuverlässig“

Arminia-Torschütze: „Wir denken nicht, dass wir der FC Barcelona sind“

Arminia Bielefelds Torjäger Julian Kania: Pavel Fort hat er schon abgehängt

Taktikcheck: Arminia hat nicht die Power und die Energie, um zurückzukommen Gutes Fürther Verteidigungsverhalten und fehlende Offensivideen beim DSC sorgen für die zweite Bielefelder Heimniederlage, meint unser Experte.

Arminia kassiert gegen Greuther Fürth mehr als nur ein blaues Auge Die Bielefelder Spieler setzen...