Fußball

Minister fordert strengere Regeln für Sicherheit in Stadien

Fordert schärfere Sicherheits-Vorgaben in Fußballstadien: NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). (Archivbild) | © Henning Kaiser/dpa

03.12.2025 | 03.12.2025, 07:20

In der aufgeheizten Debatte um mehr Sicherheit in Fußballstadien spricht sich NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) für striktere Vorgaben für die Vereine aus. «Es kann doch nicht sein, dass wir einen Riesenaufwand an Polizei leisten müssen, damit im Fußballstadion und ums Fußballstadion herum einigermaßen vernünftige Zustände herrschen», sagte Reul vor dem Treffen der Innenminister dem WDR. Mit dem Versuch, freiwillige Vereinbarungen mit den Clubs zu schließen, komme man bei dem Thema offensichtlich nicht weiter.

Er wundere sich immer wieder darüber, weshalb Fans es regelmäßig schaffen, verbotene Pyrotechnik an den Sicherheitskontrollen der Vereine vorbei ins Stadion zu bringen und dort zu zünden. Auch Stadionverbote für gewaltbereite Fans würden von den Clubs teilweise nur sehr zögerlich umgesetzt, kritisierte Reul. «Es gibt Vereine, die machen das sehr sauber und super. Und es gibt Vereine, die arbeiten da sehr schludrig. Das geht nicht.»

Besonders alarmierend sei, dass zuletzt vermehrt unbeteiligte Fans in Mitleidenschaft gezogen worden seien. «Das ist der normale Bürger, der Fußball gucken will, und von diesem ganzen Ärger körperlich verletzt wird», sagte Reul.

Der NRW-Innenminister sympathisiert deshalb mit der Einführung einer zentralen Stadionverbotskommission sowie mit der Einführung von personalisierten Tickets. Auf einzelne Maßnahmen festlegen wollte er sich vor dem Treffen mit seinen Kollegen nicht. «Ich bin da offen, über welche Maßnahmen man was erreichen kann», sagte er.

Bericht: Weniger Verletzte bei Fußballspielen

Die möglichen Maßnahmen beim Thema Stadionsicherheit sind ein Thema bei der dreitägigen Herbsttagung der Innenministerkonferenz von Bund und Ländern (IMK), die heute in Bremen beginnt. Im Jahresbericht der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze der Polizei steht, dass bei Spielen in den ersten drei Ligen in der Saison 2024/25 deutlich weniger Menschen verletzt wurden (1.107) als in der Spielzeit davor (1.338). Das ist ein Rückgang um mehr als 17 Prozent. Die Anzahl der Pyrotechnik-Verstöße sei indes um 73 Prozent gestiegen.

Fans zahlreicher Vereine protestieren seit Wochen vehement gegen schärfere Sicherheits-Vorgaben. Doch dafür hat Reul überhaupt kein Verständnis. «Wenn dann Transparente gezeigt werden wie "Sicherheit zerstört die Fankultur" - da muss ich sagen, die haben den Schuss noch nicht gehört», sagte der Minister. «Wenn da Menschen hinkommen - Kinder, Familien - dann verlangen die zu Recht, dass wir ihre Sicherheit organisieren.»