Im Februar 2025 fielen vor dem Landgericht Bielefeld Schüsse. Im Gebäude war gerade ein Verhandlungstag im Prozess um den gewaltsamen Tod des ehemaligen Profiboxers Besar Nimani zu Ende gegangen. Der Sportler war in der Bielefelder Innenstadt erschossen worden. Ein Täter (34 Jahre) wurde gefasst und später wegen heimtückischen Mordes verurteilt, ein anderer ist bis heute auf der Flucht. Warum Nimani im März 2024 durch 16 Schüsse sterben musste, ist bis heute nicht geklärt. Beim Prozess um seinen Tod hatten auch die Angehörigen des Angeklagten im Februar 2025 das Gerichtsgebäude verlassen.
Dann fielen in Sichtweite zum Gericht die Schüsse, bei denen es um Blutrache gegangen sein soll. Das wirft die Staatsanwaltschaft zumindest zwei Geschwistern vor. Die Schüsse hatten einen Großeinsatz der Polizei in der Bielefelder Innenstadt ausgelöst. Über Stunden wurde nach einem der Schützen gesucht. Vier Menschen wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. Darunter waren drei Angehörige des im April 2025 verurteilten 34-Jährigen.
Der angeklagte Bruder hatte im Prozessverlauf gestanden, geschossen zu haben. Er habe aus Angst und Notwehr gehandelt. Auch seine Schwester soll bei den Schüssen beteiligt gewesen sein. Begonnen hatte der Prozess um versuchten Mord im August. Ursprünglich waren noch bis in das neue Jahr Verhandlungstermine angesetzt. Jetzt hat das Landgericht die Beweisaufnahme abgeschlossen und will voraussichtlich am Donnerstag (20.11.) ein Urteil verkünden.
Nimanis Bruder und seine Schwester sind Deutsche und wurden im Kosovo geboren.

