OWL legt Ausbau der Windkraft fest – mehr Flächen als vom Land gefordert

Detmold/Düsseldorf. Es ist eine Weichenstellung von enormer Tragweite, die die regionale Politik jetzt vornimmt: Der Regionalrat in Ostwestfalen-Lippe wird Ende März Änderungen am Regionalplan beschließen – und somit den Ausbau der Windkraft verbindlich steuern. In der Region OWL sind fortan 14.090 Hektar für den Bau von Windkraftanlagen vorgesehen. Das sind 200 Hektar mehr als von der schwarz-grünen Landesregierung angestrebt. Konkret sollen sich die Anlagen dann auf 324 Flächen erstrecken. Der Großteil liegt in den Kreisen Höxter und Paderborn. Wie viele Anlagen sich künftig in der Region drehen werden, das mag Heinz-Günter Koßmann nicht genau beziffern. Der Vorsitzende des Detmolder Regionalrats verweist aber auf Landesschätzungen, wonach eine Windkraftanlage ungefähr eine Fläche von 20 Hektar umfasst, manchmal aber auch weniger. Stand Ende Februar waren in OWL bereits 939 Anlagen in Betrieb, 423 waren genehmigt oder im Bau und 785 weitere waren beantragt. .responsive23-lRtwBdpLSK88FOqj-multimap-windenergie-anlagen-im { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-lRtwBdpLSK88FOqj-multimap-windenergie-anlagen-im { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-lRtwBdpLSK88FOqj-multimap-windenergie-anlagen-im { padding-top: 142.86%; } } Erste Gespräche wurden bereits im Jahr 2022 geführt Mit der Änderung des Regionalplans wird das zuständige Parlament – der Regionalrat – ein wichtiges Projekt vorerst abschließen. Der Plan regelt, wie der Ausbau der Windkraft in der Region voranschreiten soll. Seit Ende 2022 wurden erste Gespräche geführt. Insgesamt 360 Stellungnahmen waren bei der Regionalplanungsbehörde eingegangen, zum Beispiel von Kommunen, Verbänden und Bürgern. &bdquo;Wir konnten natürlich nicht jeden Wunsch erfüllen“, räumt Koßmann ein. Dennoch sei es gelungen, ein &bdquo;transparentes und dialogorientiertes Verfahren“ durchzuführen, meint der CDU-Politiker. Vor allem mit den Kommunen und den Naturschutzverbänden habe es intensive Gespräche gegeben. &bdquo;Es ist wichtig, dass wir weiter im Gespräch bleiben mit Menschen, die berechtigte Einwände haben“, sagt Koßmann. Denn nicht überall und bei jedem stößt der Ausbau auf Verständnis. Zufrieden ist der Regionalratsvorsitzende auch damit, dass von den rund 14.000 Hektar für die Windkraft 8.760 Hektar übernommen wurden, die die Kommunen bereits selbst für die Windkraft geplant hatten. Das sei eine &bdquo;gute Balance“. Der aktualisierte Plan wird künftig vorschreiben, wo in OWL Windräder entstehen dürften – und wo nicht. Ausgenommen sind Fälle, in denen sich eine Kommune proaktiv für den Bau weiterer Anlagen entscheidet. .responsive23-N6rn0uk8IMkS50Gj-multimap-windenergie-anlagen-im { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-N6rn0uk8IMkS50Gj-multimap-windenergie-anlagen-im { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-N6rn0uk8IMkS50Gj-multimap-windenergie-anlagen-im { padding-top: 142.86%; } } Regelungslücke hatte in OWL für Aufregung gesorgt In den vergangenen Monaten hatte der Ausbau der Windkraft in OWL für einigen Wirbel gesorgt. Grund war eine Regelungslücke zwischen Bundes- und Landesregeln. Die hatte zur Folge, dass in der Region eine Antragsflut eingegangen war, weil Investoren und Betreiber versuchten, sich Flächen für ihre Anlagen zu sichern – und zwar außerhalb der vom Regionalrat und den Kommunen vorgegebenen Gebiete. Auf massiven Druck hin hatte die Bundes- und Landespolitik schließlich zu Jahresbeginn Regeln auf den Weg gebracht, die einen Wildwuchs verhindern sollen. Mit Erfolg, wie Koßmann meint. Im Februar hätten 785 Anträge für die Region OWL vorgelegen, davon 475 für Windräder außerhalb der geplanten Windenergiegebiete. Diese Anträge können die Genehmigungsbehörden, also die Kreise, nun in großen Teilen zur Seite legen – und müssen sie nicht genehmigen. Sobald der Regionalplan als Steuerungsinstrument offiziell gilt, sind diese Anträge, die außerhalb der geplanten Flächen liegen, ohnehin vom Tisch. &bdquo;Das hat uns enorm geholfen“, sagt Koßmann. Etwas auf die Bremse tritt das OWL-Parlament auch an weiterer Stelle: Von den 324 künftigen Flächen für Windräder in der Region sollten ursprünglich 99 Prozent als sogenannte Beschleunigungsflächen ausgewiesen werden. Jetzt sind es nur noch 54 Prozent. Das bedeutet, dass auf 46 Prozent der Flächen künftig wieder aufwendigere Umweltverträglichkeitsprüfungen für Betreiber anfallen. Die Änderungen am Regionalplan will das Parlament in seiner Sitzung am 24. März final beschließen. Danach wird das Land NRW diese Änderungen prüfen. Koßmann rechnet damit, dass der Plan im April offiziell in Kraft treten wird. OWL ist damit zeitlich landesweit vorn. In zwei Jahren wollen die Politiker den Plan dann erneut evaluieren und wenn nötig nachbessern.

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