Jeden Tag mindestens zwei Straftaten: So groß ist das Messer-Problem in OWL

Bielefeld. Die Polizei in OWL hat im vergangenen Jahr Hunderte Straftaten erfasst, bei denen ein Messer zum Einsatz kam. Während in den meisten Fällen mit der tödlichen Waffe nur gedroht wurde, gab es jedoch auch einige Fälle, in denen zugestochen wurde. Die Zahlen in NRW waren 2024 auf einem absoluten Hoch. Noch nie wurden so viele Messer-Straftaten im Bundesland erfasst, insgesamt fast 7.300 Fälle. Zum Vergleich: 2023 waren es etwas mehr als 6.000, in den Jahren während der Pandemie (2020 bis 2022) immer deutlich weniger als 5.000 Fälle. Im vergangenen Jahr handelte es sich in ganz NRW bei etwa jeder dritten Tat, bei der ein Messer zum Einsatz kam, um Körperverletzungsdelikte. In OWL erfassten die Behörden im vergangenen Jahr 782 Straftaten, bei denen ein Messer zum Einsatz kam – mindestens. In der Auflistung fehlen jedoch sogenannte &bdquo;Straftaten mit Hieb- und Stichwaffen“, die beispielsweise die Polizei in Lippe gesondert aufzählt und auf 22 Taten beziffert. Darunter fallen solche Delikte, bei denen beispielsweise Macheten, Äxte oder sonstige Stichwaffen (kann auch ein Schraubenzieher sein) zum Einsatz kamen. Jede dritte Tat eine Körperverletzung – mindestens Dort, wo entsprechende Zahlen vorliegen, zeigt sich derweil, dass sich der Landestrend auch in Ostwestfalen fortsetzt. Beispielsweise im Kreis Lippe und in Bielefeld sind – wie NRW-weit – etwa ein Drittel der Straftaten, bei denen ein Messer zum Einsatz kam, gefährliche Körperverletzungen. Im Kreis Gütersloh sind es etwas mehr als 40 Prozent, im Kreis Herford sind es dagegen sogar fast 50 Prozent. In den übrigen Fällen kam es beispielsweise zu Raub oder Bedrohungen. Doch auch mehrere Tötungsdelikte wurden im vergangenen Jahr in der Region mit einem Messer begangen. Die meisten solcher Messer-Taten wurden derweil in Bielefeld erfasst, hier waren es 213 Taten. Recht ähnliche Zahlen erfassten derweil die Kreispolizeibehörden in Gütersloh (128), Minden (117), Lippe (124) und Paderborn (113). In Herford waren es 69 Straftaten (60). Im Kreis Höxter verzeichnete die Polizei 18 Messerstraftaten, im vergangenen Jahr waren es mehr als 30. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zahlen derweil auch teils deutlich gestiegen. So erfasste die Polizei im Jahr davor in den fünf Kreisen 669 Straftaten mit Messern. Nur in den Kreisen Gütersloh und Minden war ein leichter Rückgang zu verzeichnen, in Bielefeld dagegen waren es alleine rund 70 solcher Taten mehr. Lürbke: Polizei und Justiz müssen gestärkt werden Der innenpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Marc Lürbke aus Paderborn, zeigt sich schockiert: &bdquo;Fast 800 Messerstraftaten in OWL sind ein erschreckender Befund. Die Zahl der Taten explodiert, und auch die Brutalität nimmt spürbar zu. Innenminister Reul muss erkennen, dass Messerkriminalität nicht nur in den großen Städten an Rhein und Ruhr ein Problem, sondern auch im ländlichen Raum von Paderborn bis Minden längst eine ernste Bedrohung für die Sicherheit ist.“ Lürbke fordert von der schwarz-grünen Landesregierung, die Polizei und Justiz in OWL noch stärker zu unterstützen. &bdquo;Täter müssen überall und ohne Verzögerung die Konsequenzen ihrer Taten zu spüren bekommen. Doch derzeit dauern Verfahren aufgrund der Überlastung der Justiz viel zu lange oder werden sogar eingestellt“, bemängelt Lürbke. .responsive23-5Cz9RZTmG2ugTU3A-atlas-slideshow-messerkriminalitaet { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-5Cz9RZTmG2ugTU3A-atlas-slideshow-messerkriminalitaet { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-5Cz9RZTmG2ugTU3A-atlas-slideshow-messerkriminalitaet { padding-top: 142.86%; } }

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