U18-Bundestagswahl in Ostwestfalen-Lippe hat einen überraschenden Sieger

Düsseldorf/Detmold. Junge Menschen unter 18 Jahren dürfen sich an der Bundestagswahl am kommenden Sonntag nicht beteiligen. Einige von ihnen haben aber jetzt im Zuge der sogenannten U-18-Bundestagswahl ihre Stimme abgegeben. Die Ergebnisse zeigen große Unterschiede zu den aktuellen Umfragen in Deutschland auf. Rund 166.000 Kinder und Jugendliche haben in ganz Deutschland in rund 1.800 Wahllokalen gewählt – vom 7. bis 14. Februar. Diese Wahlen gibt es bereits seit den 1990er-Jahren. Veranstaltet werden sie in der Regel in den Städten und Gemeinden vor Ort, zum Beispiel von Jugendverbänden und Freizeitklubs. Der Deutsche Bundesjugendring hat nun die Ergebnisse veröffentlicht. Es handelt sich jeweils um die Zweitstimme. Im Regierungsbezirk Detmold, also der Region Ostwestfalen-Lippe, landet die Partei Die Linke auf dem ersten Platz. Sie erhält 20,71 Prozent. Auf Platz zwei landet knapp dahinter die SPD mit 19,36 Prozent. Die AfD folgt auf Platz drei mit 18,47 Prozent. Die CDU kommt auf den vierten Platz bis 15,54 Prozent. Mit recht großem Abstand folgen auf Platz fünf die Grünen mit 6,95 Prozent der Stimmen. Die FDP kommt mit 4,27 Prozent auf Platz fünf und die Tierschutzpartei belegt den sechsten Platz mit 3,97 Prozent. Es folgen BSW (3,48 Prozent), Die Partei (2,43) und Volt (1,29). In OWL sind insgesamt 1.383 Erststimmen und 2.076 Zweitstimmen eingegangen. Davon waren insgesamt knapp 100 Stimmen ungültig. Die Wahlergebnisse sind nicht repräsentativ Die Wahlergebnisse sind nicht als repräsentativ für junge Menschen zu verstehen, heißt es von den Veranstaltern. Eine genaue Alterserhebung gibt es nach Angaben von Frederik Sübai vom Deutschen Bundesjugendring nicht. Der Großteil der jugendlichen Wähler dürfte sich aber &bdquo;von der Pubertät bis zum 18. Lebensjahr“ erstrecken, sagt Sübai im Gespräch mit dieser Redaktion. Die jungen Menschen haben – genau wie die erwachsenen Wählerinnen und Wähler – einen Wahlschein mit 29 Parteien erhalten – und durften darauf ihr Kreuzchen machen. In NRW landet bei den jungen Leuten derweil die SPD vorn. Die Partei erhält hier 21,22 Prozent. Es folgt die Linkspartei (20,87 Prozent) auf Platz zwei. Auf dem dritten Platz landet die CDU mit 15,69 Prozent. Die Grünen landen bei jungen Wählerinnen und Wählern unter 18 NRW-weit mit 13,06 Prozent auf Platz vier. Dahinter landet die AfD mit 11,37 Prozent auf Platz fünf. Die Tierschutzpartei erhält 4,35 Prozent, was Platz sechs bedeutet. Dahinter folgen FDP (3,71), BSW (3,64), Volt (1,77) und Die Partei (1,72). In NRW wurden knapp 35.000 Erststimmen und knapp 39.000 Zweitstimmen abgegeben. Bundesweit unterscheiden sich die Ergebnisse bei der U-18-Bundestagswahl wiederum erneut von denen in NRW. Bundesweit schneidet – ebenfalls wie in OWL – die Linkspartei am besten ab. Die Linke erhält bundesweit bei jungen Wählern unter 18 Jahren mit 20,8 Prozent das beste Ergebnis. Es folgt die SPD mit 17,9 Prozent auf Platz zwei. Auf dem dritten Platz landen CDU/CSU mit 15,7 Prozent. Knapp dahinter landet die AfD mit 15,5 Prozent auf dem vierten Platz. Die Grünen kommen auf 12,5 Prozent, was Platz fünf bedeutet. Es folgen die Tierschutzpartei (3,8 Prozent), die FDP (3,4 Prozent) und das BSW (3,4 Prozent). Sieben Prozent entfallen zudem auf weitere Parteien. Unterstützernetzwerk fördert die Jugendwahlen Unterstützt werden die U18-Wahlen laut Angaben der Veranstalter von einem Unterstützernetzwerk, zu dem unter anderem das Deutsche Kinderhilfswerk, der Deutsche Bundesjugendring sowie die Landesjugendringe und viele Jugendverbände zählen. Ziel sei es, möglichst viele Kinder und Jugendliche für die parlamentarische Demokratie zu begeistern, ihre Interessen an politischen Themen zu stärken und diese sichtbarer zu machen, sagt Sübai. Die Wahllokale wurden von Jugendgruppen und weiteren Einrichtungen überwiegend ehrenamtlich organisiert – und zwar dort, wo Jugendliche sich gerne treffen und miteinander aktiv sind. Bei der Europawahl im vergangenen Mai hatten knapp 60.000 junge Menschen an der U18-Europawahl teilgenommen. Damals schnitt ebenfalls die SPD am besten ab und kam auf 19,7 Prozent, knapp vor CDU/CSU mit 19,4 Prozent. Danach folgten die Grünen mit 13,8 Prozent, die AfD mit 13,6 Prozent, Die Linke mit 6,8 Prozent, die Tierschutzpartei mit 4,3 Prozent und die FDP mit 4,1 Prozent. 18,3 Prozent entfallen auf die weiteren Parteien.

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