Staatsanwalt ermittelt: Gütersloher Autohändler trennt sich von Geschäftsführer

Gütersloh. Unruhe beim Autohaus Mense: Das Unternehmen hat sich von seinem Geschäftsführer und Mitgesellschafter Daniel Fernandez getrennt. Hintergrund ist ein Ermittlungsverfahren, das gegen den 34-jährigen Gütersloher läuft. Die Belegschaft wurde am Freitag in einer Betriebsversammlung über den Vorgang informiert. Fernandez habe das Haus verlassen, bestätigte Firmenchef Matthias Mense (61). Die Abberufung als Geschäftsführer sei einvernehmlich erfolgt, begleitet von einem Aufhebungsvertrag. Vorangegangen sei ein Gesellschafterbeschluss der Mense GmbH vom 27. Oktober, den alle drei Gesellschafter unterschrieben hätten. Mense hält 65 Prozent der Firmenanteile, Fernandez und der Prokurist Bogdan Kulak (55) halten jeweils 17,5 Prozent. In den vergangenen Wochen hatte es einiges Rumoren um das Autohaus gegeben. Diese Gerüchte, die sich im Wesentlichen um unsaubere Vermietungsgeschäfte drehen, hatten unabhängig von deren Wahrheitsgehalt auch den Mutterkonzern VW erreicht. Dort, so heißt es, habe man beunruhigt reagiert. Obwohl nichts erwiesen sei, habe der Hersteller um eine klare Regelung gebeten. Staatsanwaltschaft ermittelt seit Anfang Mai Fernandez war seit Frühjahr 2022 Mitglied der Geschäftsführung bei Mense und kümmerte sich schwerpunktmäßig um den Vertrieb; ein Jahr später stieg er auch zum Mitgesellschafter auf. Die Firmenanteile gehören ihm trotz seiner Abberufung noch, Mense soll aber bestrebt sein, sie zurückzukaufen. Lesen Sie auch: Neues Gewerbegebiet in Halle mit Autohaus wird konkreter - trotz Kritik Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wird seit Anfang Mai gegen Fernandez ermittelt. In einer der dem Verfahren zugrunde liegenden Strafanzeigen sei unter anderem der Vorwurf der Urkundenfälschung erhoben worden. &bdquo;Die Frage, ob sich die zahlreichen und zum Teil komplexen Vorwürfe bestätigen lassen, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen“, so die Staatsanwaltschaft. Gleiches gelte für eine etwaige Ausweitung der Ermittlungen. Im Fokus steht dabei auch ein Betrieb in Marienfeld, der zwischenzeitlich insolvent gegangen ist. Ob und in welcher Verbindung es zu Fernandez stand, ist unklar. Mense kennt die Vorwürfe gegen seinen Ex-Geschäftsführer, betont aber, dass sie in keinerlei Weise mit ihm oder dem Unternehmen zu tun hätten. &bdquo;Um das klarzustellen: Da gibt es null Verbindung. Sollte da tatsächlich etwas Illegales gelaufen sein, dann ist das außerhalb unseres Autohauses und unseres Geschäftsbetriebes passiert.“ Im Übrigen äußere er sich zu den Gerüchten nicht. Wenn überhaupt, dann das: Er halte sie für aus der Luft gegriffen. Gütersloher Autohändler wechselt Standort Die Mitarbeiterversammlung, in der er am Freitag darüber informierte, war das reguläre Jahrestreffen, in dem das Unternehmen seine Belegschaft über die Geschäftsentwicklung und über strategische Ziele unterrichte und bei der es auch darum gehe, bei Getränken und Essen den Zusammenhalt zu stärken. Das Unternehmen stehe gut da, betonte Matthias Mense. Das Geschäft sei in keinster Weise beeinträchtigt. Die Neubau-, Umbau- und Verlagerungspläne würden voll durchgezogen. 410 Mitarbeiter beschäftigt Mense (inklusive dem neuen Standort in Stromberg), der Jahresumsatz liege bei 145 Millionen Euro. Zügig voran gehe es auch am neuen Standort am Hüttenbrink, wo die Versammlung erstmals stattfand. Mit einer laut Mense vertretbaren Verzögerung von zwei Monaten werde der Neubau ab Januar nach und nach bezogen. Wie mehrfach berichtet, verlagert Mense sein komplettes VW-Geschäft dorthin. Mehr dazu: Bekannter Gütersloher Unternehmer baut neues Autohaus an der A2 Am Stammsitz Gneisenaustraße bündelt Mense derweil sein Geschäft mit Audi, dort bleibt auch der Sitz der Verwaltung. Der Gütersloher Händler folgt damit der Vorgabe des Herstellers, die Marken zu trennen. Beim Richtfest im Frühjahr hatten die Regionalleiter von VW den Unternehmergeist Menses gelobt und ihn einen &bdquo;Parade-Partner“ von Volkswagen genannt.

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