Gütersloher Auktionator bringt Schätze eines Milliardärs unter die Leute

Gütersloh. Ein paar Perserteppiche auf dem Fußboden machen zwar noch keinen Orient. Doch Detlef Jentsch ist zuversichtlich, dass es in seinem Auktionshaus in Gütersloh schon bald ein wenig märchenhaft zugeht, so wie in 1001 Nacht. &bdquo;Wer einmal eine Auktion ähnlich dem Schatz von Ali Baba sehen und erleben möchte“, preist der Gütersloher jedenfalls an, &bdquo;der sollte diesen Termin nicht verpassen.“ Am Samstag, 29. November, veranstaltet der wohl bekannteste Versteigerer Deutschlands seine traditionelle Weihnachtsauktion – im nunmehr 45. Jahr. &bdquo;Sesam, öffne dich“ heißt es ab 12 Uhr. Dann können die Exponate im Obergeschoss der Verler Straße 1a für rund zwei Stunden lang besichtigt werden, ehe ab 14 Uhr der Hammer fällt. &bdquo;Es werden über 500 Einzelstücke angeboten. Der Schmuck allein ist mehrere Hunderttausend Euro wert“, erzählt Detlef Jentsch. Besonderer Glanzpunkt: Ziemlich zu Anfang soll ein 500 Gramm schwerer Goldbarren (999,9 Feingold) des Edelmetallhändlers Degussa zum Ausruf kommen. Das edle Stück ist erkennbar am ikonischen Markenzeichen – das Sonne-Mond-Raute-Symbol. &bdquo;Allein diesen Barren werde ich mit 50.000 Euro aufrufen“, erklärt Detlef Jentsch, Der aktuelle Goldpreis sei zwar gerade abgeschmiert – 500 Gramm lägen je nach Händler bei 54.000 bis 58.000 Euro. &bdquo;Aber der kommt wieder“, ist sich der Experte sicher. Der sechs Zentimeter lange Goldbarren stammt aus dem Besitz eines Milliardärs aus dem Rheinland, der vor wenigen Wochen im Alter von 84 Jahren verstorben ist. Lesen Sie auch: Exklusive Einblicke in besondere Villa im Kreis Gütersloh Besondere Rarität kostete früher bis zu 50.000 Euro &bdquo;Seine Gattin möchte sich auf ihrem Anwesen nahe Bonn nun räumlich verkleinern. Deswegen hat sie mich damit beauftragt, einen Großteil des Nachlasses zu versteigern. Damit werde ich drei Jahre zu tun haben“, schildert Detlef Jentsch. Die Eheleute seien obendrein &bdquo;Stammgäste“ bei ihm. Allein die Objekte aus ihrem Eigentum tragen rund 40 Prozent Anteil an der gesamten Weihnachtsauktion. Vieles ist aus Gold: die 157 Gramm schwere Königskette, Armbänder, Anhänger und Münzen. Eine echte Rarität ist ein weißer, 60 Zentimeter großer Hirsch aus Meissener Porzellan. &bdquo;Der hat bestimmt mal zwischen 30.000 und 50.000 Euro gekostet“, sagt Detlef Jentsch. Heutzutage gäbe es den Zuschlag dafür wohl eher bei 4.000 Euro, schätzt der 84 Jahre alte Gütersloher. Sein Blick fährt umher zwischen schweren Silbertellern, Leuchtern, Vasen, Schalen sowie Uhren, Kugelschreibern und Füllfederhaltern von Cartier oder dem 200 Jahre alten Teppich, der einst mal eine Kirchenwand schmückte. Eine Erstausgabe von Salvador Dali, das Gemälde des holländischen Malers Jacob Siewert Hendrick, spanische und mexikanische Orden, aber auch Briefmarkenalben kommen in die Versteigerung des Jahres in Gütersloh. Der Auktionator erwartet ein zahlungskräftiges Publikum aus der gesamten Republik. &bdquo;München, Hamburg, Stuttgart – unter den Bietern sind häufig Millionäre und Milliardäre“, erzählt Jentsch. Er rechnet mit 100 bis 120 Besuchern. Objekte lagern an verschiedenen Stellen im Kreis Gütersloh Gold, Silber, Juwelen und Perlen – bei der Menge an exklusiven und teuren Gegenständen einer Versteigerung spielt das Thema Sicherheit eine große Rolle. Detlef Jentsch bewahrt die kostbaren Exponate natürlich nicht in seinem Gütersloher Auktionshaus auf, sondern lagert die Objekte gut geschützt an verschiedenen Orten im Kreisgebiet. &bdquo;Nur für diesen einen Tag zur Weihnachtsauktion holen wir dann alles zusammen.“ Lesen Sie auch: Promi-Koch besucht Bauernhof zwischen Gütersloh und Bielefeld Ausgebildetes Sicherheitspersonal, zu dem auch Tochter Britta (50) und Sohn Jens (48) zählt, kümmert sich am Veranstaltungstag um Schutz und einen reibungslosen Ablauf. Außerdem habe man sich bereits des Öfteren mit der Polizei ausgetauscht, sagt Detlef Jentsch: &bdquo;Wir haben bestimmte Verhaltensweisen vereinbart.“ Zuschläge mit dem Hammer zählen nicht dazu. Sie erteilt der bekannte Versteigerer allein für Schätze seiner Auktion. Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten – verkauft!

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