Tönnies an der Börse? Gütersloher Unternehmen weist Falschmeldungen zurück

Rheda-Wiedenbrück. Vor 13 Jahren äußerte sich Clemens Tönnies zwar in einem Interview des Senders &bdquo;Phoenix“ über einen Börsengang des Fleischkonzerns. Doch betonte er, dass das Unternehmen dafür noch nicht reif sei. Ein Thema ist das immer noch nicht, auch wenn in sozialen Medien jetzt eine anderslautende Meldung kursiert. Bei der handelt es sich um einen Betrugsversuch, auf den User mit nur einem Klick reinfallen können. Verkündet wird in der Falschmeldung bei Instagram, dass Tönnies am 16. Juli an die Börse geht. 10 Millionen Aktien würden zu einem Preis von jeweils 15 Euro ausgegeben. &bdquo;Hierbei handelt es sich um Fake-News und eine Betrugsmasche“, informiert Fabian Reinkemeier, Sprecher der Premium Food Group (PFG) Central Services GmbH & Co. KG (ehemals Tönnies). &bdquo;Wir planen keinen Börsengang“, betont Reinkemeier. Er warnt davor, auf den Link in der Anzeige zu dem angeblich vorbörslichen Aktien-Start (IPO-Aktie) zu klicken. Dabei könnten Daten oder &bdquo;im schlimmsten Fall sogar Geld abgegriffen werden“. Eine ähnliche Betrugsmasche hatte es Ende Mai mit Dr. Oetker gegeben. Masche der Kriminellen ähnelt jener bei Dr. Oetker Für das Bielefelder Unternehmen sollte der Börsengang am 1. Juli sein, ebenfalls mit 10 Millionen Aktien zu einem Ausgabepreis von jeweils 35 Euro sein. Informiert wurde darüber mit einem Post bei Facebook - auch das war ein Betrugsversuch. Beim Lesen der Falschnachricht im Fall Tönnies müssten User stutzig werden. Getarnt als Anzeige in &bdquo;WirtschaftsWoche Online“, auch das eine Fake-Seite, ist dort das Logo der glücklichen Tiere zu sehen, die sich auf dem Dach der Firmenzentrale in Rheda-Wiedenbrück drehten, aber im April 2021 demontiert worden sind. In der Anzeige ist der Schriftzug Tönnies zu lesen, den es ebenfalls nicht mehr gibt. Denn seit Anfang 2025 firmiert das Unternehmen als PFG. Lesen Sie auch: So erkennen Verbraucher im Supermarkt Tönnies-Fleisch &bdquo;Das ist nicht sehr professionell gemacht“, meint Reinkemeier. Funktionieren könnte es trotzdem, etwa weil Laien die Umfirmierung des Lebensmittelkonzerns bislang entgangen ist. Denn in der Anzeige ist die Rede vom &bdquo;führenden Fleischunternehmen in Europa“, davon, dass Tönnies für Qualität und Effizienz stehe und seine Produkte in über 80 Länder exportiere. Premium Food Group hat sich an Mutterkonzern Meta gewandt &bdquo;Das ist wie beim Enkeltrick, da fragt man sich auch, wie man darauf hereinfallen kann“, so der PFG-Sprecher. Er selbst hat den Link natürlich nicht angeklickt und weiß darum nicht, was danach passiert. Reinkemeier hat zu der Instagram-Anzeige, die dem Unternehmen am Dienstag aufgefallen ist, vereinzelte Nachfragen bekommen, ob an dem Börsengang etwas dran ist - was er verneint hat. &bdquo;Viel mehr Leute haben direkt erkannt, dass das die identische Betrugsmasche wie bei Dr. Oetker ist.“ Ebenso wie das Bielefelder Unternehmen hat sich die PFG an den Mutterkonzern Meta gewandt und mitgeteilt, dass die Nachricht vom Tönnies-Börsengang unwahr ist, dass damit Straftaten begangen werden sollen. &bdquo;Wie unser Hinweis bei dem US-Unternehmen durchschlägt, bleibt abzuwarten,“ sagt Reinkemeier. PFG prüfe weitere rechtliche Schritte, gegen die falsche Anzeige vorzugehen. Vor unseriösen Angeboten warnt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Das Interesse namhafter Unternehmen, die angeblich einen Börsengang planten, wecke das Interesse von Anlegern. Das machten sich Kriminelle zunutze. Sie versuchen, mit IPO-Aktien Anleger abzuzocken. Sichere Passwörter, Firewalls und Co. als Schutz vor Phishing Das geschieht am Telefon (sogenanntes Cold Calling), per E-Mail und über nachgebaute Anlage-Webseiten. &bdquo;Die angebotenen Wertpapiere sind reine Fantasieprodukte und dienen keinesfalls der Anlage und Gewinnmaximierung“, heißt es auf der Homepage des Niedersächsischen Landeskriminalamtes. Wer sich vor Viren, Phishing und Datenschutzverletzungen schützen will, sollte nicht nur sichere Passwörter und eine aktuelle Software verwenden sowie Antivirenprogramme und Firewalls benutzen. Er sollte sehr aufmerksam sein und Anzeigen und E-Mails kritisch hinterfragen, bevor er auf Links klickt. Geschieht das doch und man wird Opfer von Betrügern, sollte die Polizei informiert werden, Tel. 05241 8690.

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