
Gütersloh. Falsche Polizeibeamte satteln um: Im Kreis Gütersloh ist eine neue Betrugsmethode erstmalig in Erscheinung getreten. Statt am Telefon treten falsche Beamte jetzt via elektronischer Post in Erscheinung. Dabei verschicken die Täter falsche E-Mails im Namen von Polizeibehörden an ihre Opfer.
„Es handelt sich hierbei um gefälschte Schreiben, mit denen Betrüger an persönliche Daten gelangen wollen“, klärt Polizeisprecherin Katharina Felsch auf. Sie rät dazu, solche Mails in keinem Fall zu beantworten oder dazugehörige Anhänge zu öffnen.
Vier Fälle nach der gleichen Vorgehensweise sind zuletzt auf der Polizeiwache in Halle registriert worden. „Die Betrüger schreiben Mails, in denen sie behaupten, dass ein Strafverfahren gegen die jeweiligen Empfänger läuft“, schildert die Polizeisprecherin.
Polizei verschickt keine Vorladungen per Mail, versichert eine Sprecherin
Die Adressaten sollen auf einen Link klicken, um Kontakt mit der Polizei aufzunehmen. „In einigen Fällen wird auch eine Überweisung gefordert.“ Bei Nichtbeachtung drohen die Kriminellen mit einem anstehenden Haftbefehl.
Die Polizei warnt: Die Mails stammen von Betrügern. Ihre Verfasser geben vor, dass die Nachrichten von Ermittlungsbehörden stammen. Oftmals sind solche Fake-Mails auch mit bekannten Polizei-Logos versehen. Es handelt sich jedoch um Fälschungen.
„Es kann durchaus vorkommen, dass die Polizei mal eine Kontaktaufnahme per Mail durchführt“, erläutert Katharina Felsch. Allerdings würde in keinem Fall eine Vorladung per Mail verschickt oder eine Geldüberweisung eingefordert werden, betont die Polizeisprecherin.
Passwörter oder Finanzdaten sind Ziel der Betrüger
Die „echte“ Kreispolizeibehörde Gütersloh rät dazu, solche Mails nicht zu beantworten. Wer auf eine solche Nachricht trotzdem geantwortet hat, der sollte Beweise sichern und die Beamten informieren, um Anzeige zu erstatten.
Bei der erstmalig in der Region registrierten Masche handelt es sich wohl um Phishing-Mails, mit dem Ziel, an persönliche Finanzdaten, Passwörter und dergleichen zu gelangen. Bei anderen betrügerischen Nachrichten werden Opfer aufgefordert, Geld zu überweisen.
Dem Massenphänomen der gefährlichen Phishing-Mails zum Abgreifen sensibler Daten liegt eine rein betrügerische Vorgehensweise zugrunde, deren Art und Weise der Polizei bereits vielfach gemeldet worden ist. „Keinesfalls sollte man auf etwaige Forderungen der Täterschaft eingehen, selbst bei der Androhung polizeilicher Maßnahmen“, bekräftigt die Polizeisprecherin: „Wir setzen niemanden unter Druck.“
So erkennt man betrügerische E-Mails – und das kann man gegen sie tun
Eine Aufforderung zur sofortigen Reaktion führt zu voreiligen Handlungen – ein Zeichen für eine betrügerische Mail. Neben Drohungen sind auch fehlende oder allgemeine Anreden sowie wenig plausibel erscheinende E-Mail-Adressen Indizien für Fake-Mails.
Präventiv rät die Polizei im Kreis Gütersloh vor allem zu drei Grundregeln hinsichtlich der Sicherheit: Es gilt, niemals auf Links zu klicken, keine angehängten Dateien oder Dokumente zu öffnen (darin versteckt sich oft Schadsoftware) und nicht auf E-Mails von unbekannten Absendern zu reagieren.
Wichtig sei es, alle erhaltenen Schreiben genau zu prüfen und keine persönlichen Daten preiszugeben. Denn: Weder die Polizei noch andere seriöse Unternehmen und Institutionen fordern sensible Informationen per Mail ein.