Besonderheit: Diesen Hofladen im Kreis Gütersloh gibt es seit 25 Jahren

Harsewinkel. Als Stephanie und Ludger Strotdrees vor 25 Jahren ihre Idee eines Hofladens auf ihrem damals gerade frisch zum Bio-Hof umgebauten Bauernhof in die Tat umsetzten, verkauften sie ihre Wurst, den Käse, Obst und Gemüse noch &bdquo;über den Küchentisch“. Zu einer Zeit, als &bdquo;Bio“ in Supermärkten und Lebensmittelgeschäften noch wie ein exotisches Fremdwort wirkte. Ein Vierteljahrhundert später ist aus dem Ladentisch von einst ein gut sortiertes Warenhaus mit Kühltheken, Regalreihen und Ständen geworden, in dem Kundinnen und Kunden neben den zertifiziert hergestellten Bioprodukten für Leib und Magen eben auch naturfreundliche Kosmetik und Waschmittel ohne umweltgefährdende chemische Zusätze finden. Dass der Hofladen bis heute in Zeiten überlebt, in denen der Einzelhandel immer stärker unter Druck gerate und die Discounter mit ihrer Marktmacht immer größer werden, habe viel mit Solidarität zu tun erklärt Stephanie Strotdrees. Diese brächten Kundinnen und Kunden mit einem ausgeprägten Sinn für Nachhaltigkeit, Tierwohl und einen schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen mit. Hohe Preise für Bio-Qualität: "Es sind harte Zeiten" Dabei treffen die Krisenzeiten von Corona über die extrem hohen Energiepreise bis hin zur Inflation, die jeder im Portemonnaie merke, auch den Hofladen seit Jahren spürbar. &bdquo;Es sind harte Zeiten. Wir brauchen einen langen Atem“, macht Strotdrees keinen Hehl daraus, dass es vielen zunehmend schwerer falle, die höheren Preise für Bio-Qualität zu bezahlen. Dagegen setzt sie die offene Kommunikation mit den Kunden. Und die Transparenz auf dem Hof, durch die ersichtlich werde, wie Bio-Produkte entstehen. Das Kerngeschäft war und ist das Käse- und Wurstsortiment mit allem, was der Biolandhof aus seiner eigenen Tierhaltung produziert. &bdquo;Unsere Milch wird in einer regionalen Käserei zu unseren Käsen verarbeitet“, sagt Strotdrees. Auch die Bio-Molkerei Söbbecke liefere nur Produkte aus der eigenproduzierten Milch von Tieren, die eine reine Heufütterung erhalten. Jedes auf dem Hof geborene Tier – eben auch männliche Küken und Bullen – genießen ein Recht auf ein artgerechtes Leben auf Zeit. &bdquo;Unser Schlachtvieh fährt keine hunderte Kilometer, sondern zehn Minuten nach Marienfeld“, nennt Strotdrees den Unterschied zur konventionellen Massenproduktion. Besonderes Gemüsesortiment Dass sie im Gemüsesortiment aus zertifizierten Biobetrieben zukauft, sei dem Kundenverhalten geschuldet. &bdquo;Wir wollen, dass der Kunde nach dem Besuch bei uns nicht noch woanders hinfahren muss“, sagt sie. Ein Biohof ohne Bananen, die bei ihr aus Nachhaltigkeitsprojekten ohne Kinderarbeit und mit fairen Löhnen aus der Dominikanischen Republik stammen, sei undenkbar. Noch kommt Saison-Paprika von &bdquo;nebenan“ aus Füchtorf. Dass der Brokkoli entgegen der landläufigen Meinung eben kein heimisches Wintergemüse sei, sondern zugekauft werden müsse, sei ein Kompromisse, den sie eingehen muss. Der Erfolg gibt ihr recht: Der Hofladen läuft.

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