Gütersloh. Der Radschnellweg auf der ehemaligen B 68 wird deutlich teurer als erwartet. Nach Angaben des Kreises veranschlagt eine Machbarkeitsstudie die Kosten für die sogenannte „Veloroute" mit 16 Millionen Euro - sechs Millionen Euro mehr als noch vor einem Dreivierteljahr geschätzt. Weil sich das Projekt als so aufwendig erweist, hat die Stadt Halle inzwischen gebeten, die Federführung abgeben zu dürfen; fortan soll sich der Kreis Gütersloh darum kümmern.
Die Veloroute soll 20 Kilometer von Borgholzhausen-Bahnhof bis zum Ostwestfalendamm in Bielefeld-Quelle führen. Die Chance, sie zu verwirklichen, ergibt sich durch die A 33. Seit die Autobahn fertig ist, ist die B 68 nicht mehr überlastet; in absehbarer Zeit wird sie zu einer Landes-, Kreis und Gemeindestraße herabgestuft, was gesetzlich zur Folge hat, dass sie nicht mehr so breit sein muss, jedenfalls nicht für die Autos – Platz, über den sich dann die Radfahrer freuen.
Im Grunde verteilt sich nur der Straßenraum neu
Der Willen, die Veloroute anzulegen, ist ausgeprägt. Mehrere Städte sind involviert und bereit, sich zu beteiligen. Die Strecke soll schnell, sicher und pendler-tauglich sein, in Quelle träfe sie auf den geplanten Radschnellweg OWL (Herford-Bielefeld-Gütersloh-Rheda-Wiedenbrück). Auf vielen Abschnitten ist es möglich, einfach nur den Straßenraum umzuverteilen und den Radweg anzulegen, ohne zusätzliche Fläche kaufen zu müssen.
Für das Bundesverkehrsministerium hat das Projekt so viel Charme, dass es die Veloroute als eines von deutschlandweit 30 Leuchtturmprojekten ausgewählt hat. Nach Angaben des Kreises steht eine Förderung von 80 Prozent in Aussicht. Um diesen Zuschuss zu bekommen, sind laut Kreis zwei getrennte Förderanträge nötig: einer für die Planung, einer für den Bau. Für den ersteren ist die Zeit nun gekommen; die Fraktionen im Kreistag sollen dem Landrat grünes Licht erteilen, damit er mit den Projektpartnern eine Kooperations- und eine Finanzvereinbarung unterzeichnen kann.