Nachmieter für die Immobilie der ehemaligen Hanfplantage in Werther gesucht

Werther. So etwas hat der Wertheraner Immobilienmakler Roni-Serhat Kus auch noch nie erlebt: Als er im Herbst 2023 die Räume an der Ziegelstraße betrat, in der die Polizei kurz vorher eine illegale Hanfplantage ausgeräumt hatte, roch es überall nach Cannabis. &bdquo;Und zwar unglaublich intensiv. Dabei waren die Pflanzen längst nicht mehr da.“ Der Wertheraner staunt auch zwei Jahre später noch über den Fund. &bdquo;Von außen hat man nichts gesehen. Die Bande hatte die gesamten Fenster mit Rigipsplatten abgedeckt, so dass von der Straße und den beidseitigen Hofflächen kein Licht nach außen drang.“ Und künstliches Licht muss es reichlich gegeben haben, erzählt Kus: &bdquo;Von der Decke hingen überall noch die leeren Strippen herunter.“ Kus weiß das alles so genau, weil er für das Gebäude als Makler eingesetzt ist. Eigentümer der Immobilie sei ein Investor aus Essen, erzählt der Wertheraner. Erbaut worden sei der Komplex im Jahr 2000. Nach dem Debakel mit der Hanfplantage sind viele Optionen denkbar Der kleinere Teil der Immobilie mit Werkstatt sei bereits vermietet, der größere Teil zur Ziegelstraße hin sucht nun nach dem Debakel mit der Hanfplantage einen Nachmieter. &bdquo;Zwischenzeitlich war hier ein Händler für Autoteile drin. Allerdings nur für kurze Zeit, dann ist er wieder abgesprungen.“ Die Fläche ist 350 Quadratmeter groß und erstreckt sich über zwei Etagen. Auch ein Keller gehört dazu. Die Räume sind aufgrund der bodentiefen Fenster lichtdurchflutet, der Boden besteht aus glänzenden Steinplatten. Es gibt einen Empfangsbereich mit Tresen und mehrere einzelne Räume im Obergeschoss. Lesen Sie auch: Polizei entdeckt Cannabis-Plantage über einer Werkstatt in Werther Was einen künftigen Mieter angeht, kann sich Kus viele Möglichkeiten vorstellen. &bdquo;Vielleicht ein Fitness-Studio oder ein Fahrradgeschäft - hier wäre der optimale Platz dafür.“ SB-Waschanlage in Werther hat einen neuen Betreiber gefunden Im rückwärtigen Bereich des Gebäudes befände sich überdies eine Wiese, die sich gegebenenfalls bebauen ließe. Wohnbebauung sei im Gewerbegebiet allerdings nicht zulässig, so Kus. Gute Nachrichten kann der Immobilienmakler für die SB-Waschanlage vermelden, die sich gleich neben dem zweigeschossigen Büro- und Werkstattgebäude befindet und ebenfalls dem Investor aus Essen gehört. Seit etwa zwei Monaten gebe es einen neuen Betreiber. Dieser habe zugesichert, die Anlage Stück für Stück auf Vordermann zu bringen. Den Kundinnen und Kunden sollen neben den fünf Waschboxen und dem Staubsauger-Bereich dann auch eine kleine Werkstatt zur Verfügung stehen. Ebenfalls zum Thema: Cannabis-Plantage in Werther gestürmt: Polizei sucht weitere Mittäter Das mit der Hanfplantage, erzählt Kus, habe er aus der Zeitung erfahren. Als er nach Ausheben der Bande das Gebäude betreten durfte, seien die Räume leer gewesen. &bdquo;Von innen hätte man nie gedacht, dass die Zimmer überhaupt Fenster haben. Die Rigipsplatten waren so eingebaut, dass sie die Fenster komplett verdeckt haben.“ Die Polizei habe wohl die Tür eingetreten, um in das Gebäude zu gelangen. Marihuana hätte der Bande mehrere hunderttausend Euro gebracht Wie das &bdquo;Haller Kreisblatt“ seinerzeit berichtete, sei der Zugriff an einem frühen Morgen im August 2023 erfolgt und von langer Hand vorbereitet gewesen. Die Beamten fanden in fünf Räumen im ersten Stock 200 Pflanzen verschiedener Wachstumsphasen, eine entsprechende Ausrüstung und größere Mengen von Düngemitteln vor. &bdquo;Da wusste jemand, was er tut“, hatte Polizeisprecherin Katharina Felsch den Fund seinerzeit kommentiert. Die Räume seien hochprofessionell eingerichtet gewesen. Die Polizei konnte zwei Männer festnehmen, einen 31-jährigen Bielefelder und einen ebenfalls 31 Jahre alten Mann ohne festen Wohnsitz aus Albanien. Letzterer hat offenbar auch in der Plantage an der Ziegelstraße gewohnt. Dem Bielefelder konnte man am Ende nichts nachweisen, der geständige und nicht vorbestrafte Albaner wurde ein knappes halbes Jahr später vom Amtsgericht Bielefeld wegen Beihilfe zum unerlaubten Handeln mit Betäubungsmitteln zu einer Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren verurteilt. Hätten die vorgefundenen Pflanzen ungestört aufgezogen werden können, hätten sie einen Ertrag von mehr als 100 Kilo Marihuana gebracht. Das hätte der Bande, deren Hintermänner nie entdeckt wurden, nach Aussage des Landeskriminalamt Düsseldorf rund 360.000 Euro beschert. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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