Zahnarztpraxis in Werther: 21-Jährige mit Bestnote und Herz für Patienten

Werther. Malin Nawarra hat eine ganz besondere Eigenschaft, die man unbedingt braucht, wenn man in einer Zahnarztpraxis arbeitet. Sie hat überhaupt keine Berührungsängste, wenn es darum geht, Menschen, die sich behandeln lassen, im Mund zu berühren. &bdquo;Das war für mich noch nie ein Problem“, sagt sie und wirkt so, als hätte sie sich diese Frage noch nie selbst gestellt – so selbstverständlich ist für sie die Liebe zu dem, was sie tut. Die Liebe geht sogar so weit, dass Patienten, die mit besonders ungepflegten Zähnen in die Praxis kommen, ihr nicht etwa unangenehm sind, sondern ganz im Gegenteil. &bdquo;Ich finde das total spannend, den Prozess zu begleiten, mit dem wir die Zähne wieder richtig schön machen und in Ordnung bringen“, sagt sie. Zumal ja bei solchen Patienten oft psychische Probleme oder andere Überlastungen dazu geführt hätten, dass sie die Zahnpflege vernachlässigten. Die 21-Jährige ist zahnmedizinische Fachangestellte. Das heißt, sie hat vor zwei Monaten ihre dreijährige Ausbildung in der Praxis von Tabea Kauschke-Briese und Hjarne Briese beendet. &bdquo;Wir sind wirklich froh, dass wir sie haben“, sagt die Praxisinhaberin. Schon nach wenigen Wochen habe man überhaupt nicht mehr das Gefühl gehabt, dass sie noch in der Ausbildung sei. Beste Auszubildende im Kreis und in Westfalen-Lippe Die hat sie nun abgeschlossen, und zwar als eine der Besten. Im gesamten Kreis Gütersloh sei sie die beste Auszubildende gewesen, gemeinsam mit einer weiteren jungen Frau aus Rheda-Wiedenbrück, sagt ihr Chef Hjarne Briese mit Stolz. Unter den 60 Absolventinnen des Rudolf-Rempel-Berufskollegs in Bielefeld habe sie ebenfalls mit ihrem Einser-Abschluss die beste Prüfung abgelegt. Lesen Sie auch: Lebenstraum erfüllt: Paar aus Werther übernimmt bekannte Zahnarzt-Praxis Und vor einigen Tagen wurde sie in Münster von der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe geehrt. Dort gehört sie zu den 16 besten Auszubildenden des Kammerbezirks – von 1.408, die drei Jahre zuvor ihre Ausbildung begonnen hatten. Eine weitere Wertheranerin gehört ebenfalls zur Spitzengruppe dazu: Johanna Latteck. Dass sie beruflich mal irgendetwas im medizinischen Bereich machen wollte, war für Malin Nawarra schon immer klar. &bdquo;Ich habe immer mit Leidenschaft die Arztserie &bdquo;Grey’s Anatomy“ geguckt“, sagt sie augenzwinkernd. &bdquo;Auch wenn ich nie Chirurgin werden wollte, das wäre mir zu viel Verantwortung.“ Ausbildung verbindet Handwerk und Kreativität Schon in der Schulzeit habe sie entsprechende Praktika unter anderem bei ihrem Hausarzt gemacht. &bdquo;Eigentlich wollte ich nach der Schule zum Tierarzt gehen, aber das war mir dann letztlich doch zu emotional“, sagt die Tierfreundin, die selbst Besitzerin von fünf Meerschweinchen ist, um die sie sich in ihrer Freizeit ausgiebig kümmert. Dann riet ihre Mutter, sich doch mal in der Praxis Kauschke Briese zu bewerben, bei der sie selbst in Behandlung war. Das hat sofort geklappt und seitdem war die Ausbildung fast ein Selbstläufer. &bdquo;Ich mag den Beruf, weil er sehr handwerklich ist und mir auch das Künstlerische liegt“, sagt sie. Künstlerisch? Ja, sagt sie, das sei zum Beispiel bei Zahnersatz oder abgebrochenen Zähnen sehr gefragt. Lesen Sie auch: Neue Zahnärztin in Werther: Junges Praxisteam wächst stetig Aber auch soziale Kompetenz müsse eine zahnmedizinische Fachangestellte mitbringen, sagt ihr Chef Hjarne Briese. Denn bevor die Behandlung losgehe, seien es die Mitarbeiterinnen, die mit den Patientinnen und Patienten alleine im Behandlungszimmer seien und dafür sorgten, dass eine angenehme Atmosphäre herrsche und vielleicht schon mögliche Ängste abgebaut würden. Gute Vorbereitung fürs Medizinstudium &bdquo;Durch die Ausbildung habe ich viel an Menschenkenntnis dazugewonnen. Und ich war vorher deutlich schüchterner als jetzt“, nennt sie die Aspekte, die ihr persönliches Wachstum beschreiben. Ihr berufliches Fortkommen hat sie aber ebenso im Blick. Langfristig möchte sie Zahnmedizin studieren. Ein Jahr lang wird sie noch weiter in der Praxis in Werther arbeiten, &bdquo;und mich in dieser Zeit auch um einen Studienplatz kümmern“, sagt sie. 2018 ist sie von Münster nach Werther gezogen und hat 2022 am Haller Kreisgymnasium ihr Abitur gemacht. &bdquo;Ich hatte kein Einser-Abi, somit wäre ein Studienplatz in Medizin nicht sofort drin gewesen“, erklärt Malin Nawarra, warum sie zunächst eine Ausbildung gemacht habe. Studieren würde sie natürlich gerne wieder in Münster, &bdquo;aber ich bewerbe mich erst mal überall“, sagt sie. Die Patienten in Werther werden sich freuen, Malin Nawarra noch ein Jahr behalten zu können. &bdquo;Es gibt Angstpatienten, die legen Wert darauf, dass Frau Nawarra bei der Behandlung dabei ist“, sagt Hjarne Briese, &bdquo;weil sie sich in ihrer Gegenwart so wohl fühlen.“ Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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