Werthers Gymnasium wartet auf grünes Licht für Aufstockung der Turnhalle

Werther. Dass eine Vergrößerung des Evangelischen Gymnasiums in Werther unumgänglich ist, ist bei den Verantwortlichen an der Schule schon lange Thema. Doch sowohl der fehlende Platz als auch fehlendes Geld, fordern vom Schulverein immer wieder Kreativität und langen Atem. Nun konnten die Schulverantwortlichen einen weiteren von vielen kleinen Schritten auf dem Weg zum ambitionierten Ziel - der Aufstockung der Turnhalle - abhaken. Im Bau- und Planungsausschuss des Stadtrats stimmte die Mehrheit der Lokalpolitikerinnen und -politiker am Dienstagabend dafür, für die Bauvoranfrage das gemeindliche Einvernehmen zu erteilen. Heißt übersetzt: Vonseiten der Stadt Werther sind keine Einwände zu erwarten, wenn der zuständige Kreis Gütersloh für die grundsätzliche Planung grünes Licht gibt. Aber auch von anderer Seite wartet das Gymnasium auf grünes Licht. Noch bis zum 15. September läuft die Beteiligung der Nachbarn, die von dem geplanten Erweiterungsaufbau betroffen wären. Tatsächlich, erklärt Marcel Ködderitzsch - als Vorsitzender des Schulvereins hauptverantwortlich für die Gebäudeerweiterung - gebe es nur genau eine Partei, deren Grundstück an die Turnhalle grenzt. Schule bat Stadt um 1,5 Millionen Euro Man habe bereits wohlwollende, aber rein private Gespräche miteinander geführt, sagt Ködderitzsch und ist optimistisch hinsichtlich der Nachbarschaftsbeteiligung. Sollte die positiv ausfallen, würde der nächste Schritt angegangen: die Detailplanung, um den Bauantrag beim Kreis einreichen zu können. Im November vergangenen Jahres war der Schulverein des EGW erstmals mit seinen Plänen an die Öffentlichkeit gegangen und hatte sie im Ausschuss vorgestellt. Damals war es um die Finanzierung des Großprojekts gegangen. Um ein weiteres Geschoss auf das Satteldach der Turnhalle zu setzen und den eingeschossigen Vorbau der Halle um zwei Etagen zu erweitern, kalkuliert der Schulverein mit 4,2 Millionen Euro. Eine Summe, die das EGW als Schule in privater Trägerschaft selbst aufbringen muss. Doch trotz Rücklagen in Höhe von etwa 500.000 Euro und Fördergeldern des Landes von 1,8 Millionen Euro blieb eine stattliche Finanzierungslücke von 1,5 Millionen Euro. Um die zu schließen, bat das EGW die Stadt darum, einzuspringen. Die verwies auf ihre eigene klamme Finanzsituation und sicherte letztlich 150.000 Euro Zuschuss zu. Spender sollen EGW nun unterstützen &bdquo;Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Marcel Ködderitzsch. Aktuell sei man nun dabei, mit den Banken über Kredite zu verhandeln. &bdquo;Außerdem loten wir aus, ob wir weitere Fördermittel bekommen können, denn wir sind nicht nur eine Schule, sondern auch ein Gebäude“, so Ködderitzsch und zielt damit auf gängige Bauförderungen abseits der konzeptionellen Schulförderung. &bdquo;Wir versuchen alles zu generieren, was möglich ist.“ Dazu gehört auch das Einwerben von Spenden. Ein Spendenaufruf an regionale Firmen, Geschäfte und natürlich an alle Privatpersonen, die das EGW unterstützen möchten, ist bereits rausgegangen. &bdquo;Wir müssen das schaffen - und wir werden es auch schaffen“, sagt Ködderitzsch. Denn wenn zum Schuljahr 2026/27 die Umstellung von G8 auf G9 vollendet ist, werden erstmals wieder neun Jahrgänge das EGW besuchen. Man rechnet mit 80 bis 120 Schülerinnen und Schülern, die dann zu den aktuellen 650 Schülern hinzukommen. Und für die reicht der Platz jetzt schon nicht. Aus Spitzdach wird ein weiteres Geschoss Deshalb soll die Turnhalle, die bislang ein zweigeschossiges Gebäude mit Spitzdach und einem einstöckigen Vorbau ist, erweitert werden. Insgesamt acht Klassen- und neun Nebenräume sollen dort zusätzlich entstehen. Zuzüglich einer Toilettenanlage und eines großen Flurfreiraums. Dazu sollen auf dem Vorbau in der ersten Etage noch rund 240 Quadratmeter Unterrichtsfläche entstehen, die quasi an den Luftraum der Turnhalle angrenzen. Da, wo bislang das Spitzdach ist, wird eine weitere vollständige Etage mit weiteren 734 Quadratmetern errichtet. 10,50 Meter wird die Firsthöhe des Gebäudes dann betragen. Zwar sind bis dahin noch einige Hürden zu bewältigen, doch &bdquo;wir hoffen darauf, in den kommenden Osterferien mit dem Bau zu beginnen“, sagt der Vereinsvorsitzende. Denn mit Beginn des Schuljahres 2026/27 &bdquo;müssen wir in den neuen Räumen unterrichten können.“ Elternbeiträge könnten steigen Dass der monatliche Elternbeitrag, der aktuell bei 105 Euro liegt, baubedingt noch einmal angehoben wird, um das notwendige Geld zusammenzubekommen, schließt Ködderitzsch nach wie vor aus. Aber grundsätzlich sei eine Erhöhung der Beiträge denkbar, um den normalen laufenden Schulbetrieb weiter finanzieren zu können. Denn sowohl das Gehalt der Lehrer als auch die Erbpacht für das in Kirchenbesitz befindliche Schulgrundstück seien angestiegen. Wann und in welcher Höhe das sein wird, sei aber aktuell nicht zu sagen. &bdquo;Dafür sind einfach noch nicht alle Variablen bekannt.“

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