Zur Portion Pommes ein Lächeln: Wertheraner (22) liebt den Kiosk-Alltag

Werther. &bdquo;Hallo, Boss!“ Der junge Badegast begrüßt Umut Sensoy mit einem breiten Grinsen. &bdquo;Na?“, fragt der zurück. &bdquo;Wie waren die Pommes gestern?“ &bdquo;Suuuuuper!“, kommt prompt die Antwort und jetzt ist es Umut Sensoy, der über das ganze Gesicht strahlt. Seit gut einem Jahr hält der 22-Jährige im Freibad den Kiosk am Laufen. Während die Badegäste im Wasser planschen, Sonnenbaden oder im Schatten relaxen, brodelt das heiße Frittierfett im kleinen Büdchen unermüdlich. &bdquo;Wenn es richtig voll ist, gehen schon mal bis zu 70 Kilogramm Pommes über den Tresen“, rechnet Ayse Sensoy fix aus, während sie die nächste Portion ins Schälchen schaufelt. Dabei ist sie großzügig. &bdquo;Die Leute sollen doch auch satt werden. Schwimmen macht hungrig“, sagt Umuts Mutter, auf deren Namen der Kiosk auch angemeldet ist. Zwar hat Sohn Umut das Sagen, doch ohne die Unterstützung seiner Familie würde es nicht gehen. Der Kiosk hat dieselben Öffnungszeiten wie das Freibad – abgesehen vom Frühschwimmen. Da kommen – bei schönem Wetter – viele Stunden zusammen: 11 bis 19.30 Uhr, jeden Tag, bis auf mittwochs, da hat das Bad bis 21 Uhr geöffnet. Und dazu kommt noch jeweils eine runde halbe Stunde Vorbereiten und Aufräumen ist vor dem Schlüsselumdrehen ja auch noch angesagt. Immerhin ist der Nachhauseweg nicht weit. Umut Sensoy wohnt nur ein paar Gehminuten vom Freibad entfernt. Junger Familienvater ist voller Elan dabei &bdquo;Ohne meine Familie würde ich das trotzdem niemals schaffen“, ist sich Umut Sensoy sicher, der gerade selbst eine Familie gegründet hat. Damit seine Freundin und das knapp sieben Monate alte Töchterchen überhaupt etwas von ihm haben, müssen sie ihn schon im Freibad besuchen. Zum Thema: Diese Freibäder gibt es in der Region Erstaunlich, dass Umut Sensoy seine gute Laune nie verliert. &bdquo;Mir macht das einfach einen Riesen-Spaß“, betont der Wertheraner, der sich selbstredend auch mal ein bisschen über den einen oder anderen Kunden wundert. Im Kiosk steht beispielsweise die Manta-Platte auf der Karte. Zwar lässt sich wunderbar darüber philosophieren, ob Ketchup, Mayo oder beides auf die Pommes gehört, aber eine Zutat steht eigentlich fest. &bdquo;Es hat sich wirklich mal einer darüber gewundert, dass eine Currywurst dabei ist. Das war schon krass“, erinnert sich der Kiosk-Chef schmunzelnd und winkt einem Badegast herzlich zu. Für Henrich Süllwald ist das Freibad so etwas wie ein großer Garten mit Pool vor dem Haus. &bdquo;Wir wohnen direkt gegenüber“, berichtet der Stammgast, der mit seinen Kindern gern und regelmäßig auf das Kiosk-Angebot zurückgreift. &bdquo;Normalerweise nehme ich nur einen Kaffee, aber heute habe ich Bock auf Bratwurst.“ Und die landet in Nullkommanichts auf dem Grill. Klassiker wie Pommes und Süßes für Kinder Klassiker wie Pommes, Currywurst oder Nuggets stehen sowieso auf der Karte. &bdquo;Letztens haben sich ein paar Gäste Pizza ins Bad bestellt. Das könnte ich vielleicht auch anbieten, aber dafür müsste ich erst einen Ofen anschaffen.“ Wettertechnisch war diese Saison bisher ein ewiges Auf und Ab. &bdquo;Das macht es schwierig, Frischware für Lahmacun so vorzuhalten, dass sie nicht verdirbt. Deswegen bieten wir im Moment keine an.“ Ohnehin sitzt den Leuten das Geld im Moment nicht ganz so locker. &bdquo;Viele Badegäste bringen ihre Verpflegung mit“, hat Ayse Sensoy festgestellt. Ihr ist daher wichtig, dass besonders Kinder sich für ganz kleines Geld etwas vom Kiosk gönnen können. Hier gibt es sie noch, die großen Schalen mit Süßigkeiten, aus denen sich die Kleinen für zehn Cent das Stück etwas aussuchen können. &bdquo;Wir haben im Vergleich mit anderen Freibad-Kiosken aber ohnehin günstige Preise“, findet Umut Sensoy, der sich herzlich bei der Stadt Werther für die Kiosk-Chance bedankt. &bdquo;Auch die Zusammenarbeit mit dem gesamten Bad-Team läuft super“, betont der Jung-Unternehmer und bereitet zwei Badegästen Kaffee zu. Monika Kleemeier und Marion Höflich sind zum ersten Mal im Wertheraner Freibad. Und probieren zum ersten Mal den Kaffee vom Kiosk. &bdquo;Ganz hervorragend!“, lautet ihr Urteil und Umut Sensoy strahlt einmal mehr an diesem Tag über das ganze Gesicht.

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