„Schlechter als vorher“: Wieder Kritik an neuer Haltestelle in Werther

Werther. Das, was Olaf Wöhrmann berichtet, klingt nicht nach dem, was sich Politik und Verwaltung seinerzeit bei den Planungen zur Erneuerung der Haltestelle Bielefelder Straße/Schwarzer Weg vorgestellt hatten. Der UWG-Ratsherr erzählt von Schülerinnen und Schülern, die irgendwo an der Haltestelle die Straße Richtung Gymnasium querten, oft nicht rechts oder links schauten und jedenfalls ganz sicher nicht den Weg nutzen würden, der eigentlich der sicherste ist. Manche Male sei es daher schon zu brenzligen Situationen gekommen. Olaf Wöhrmann bringt das Thema zur Sprache, weil er vieles davon aus eigener Erfahrung kennt - er ist Lehrer am Evangelischen Gymnasium, weshalb ihm das morgendliche Chaos durchaus geläufig ist. Im Ausschuss erzählt er aber auch, dass er in der Sache von verschiedener Seite angesprochen worden sei. Und es gebe noch ein weiteres Problem mit Gefahrenpotenzial, erläutert er: Manche Autofahrer würden, statt hinter den haltenden Bussen zu warten, einfach auf der Linksabbiegerspur oder sogar auf der Gegenfahrbahn die Busse überholen. Neuplanung hat die Lage in Werther verschlechtert Hannes Dicke-Wentrup (Freie) bestätigt die Beobachtungen. &bdquo;Haltende Busse werden einfach überholt. Das ist ein erhebliches Sicherheitsrisiko!“, ärgert er sich. Und hält fest: &bdquo;Meiner Ansicht nach haben wir mit der Neuplanung der Haltestelle keine Verbesserung, sondern im Gegenteil eine Verschlechterung der Situation erreicht - und das für viel Geld.“ Das kann Hauptamtsleiter Guido Neugebauer dann doch nicht stehen lassen. Er erinnert an die vielen Diskussionen, die im Vorfeld der Sanierung in der Politik geführt wurden. &bdquo;Wir haben hinlänglich alle Vor- und Nachteile beleuchtet, alle Varianten durchgespielt und lange nach der richtigen Lösung gesucht.“ Hier von einer Verschlechterung zu sprechen, weise er von sich. Man habe am Ende die sicherste Variante ausgewählt, insgesamt sei die Verkehrsführung deutlich verbessert worden. Aber ja, gibt Neugebauer zu, auch er habe schon beobachtet, dass Busse verkehrswidrig überholt und Schüler verkehrswidrig die Straße queren würden. &bdquo;Aber dieses Verhalten liegt nicht in unserer Hand.“ Bürgermeister erschrocken über das Verhalten der Autofahrer Auch Bürgermeister Veith Lemmen zeigt sich erschrocken über das Verhalten mancher Autofahrer. Er schildert einen Fall, da ein Autofahrer nicht nur den haltenden Bus, sondern gleich noch zwei dahinter stehende Autos überholt habe. &bdquo;Der hat dann eine Anzeige gekriegt“, so Lemmen. Traurigerweise gebe es im Straßenverkehr nichts, was es nicht gebe. &bdquo;Aber natürlich bereiten solche Vorfälle Sorgen, vor allem, wenn Kinder gefährdet werden.“ Wolfgang Böhm (WDGA) kennt da ohnehin nur eine Lösung: &bdquo;Wenn man solche Vorfälle von illegalem Überholen sieht: sofort zur Anzeige bringen!“ Vielleicht helfe es, wenn es für die Autofahrer teuer wird oder sie schlimmstenfalls sogar ihren Führerschein verlieren. Die vormalige Hoffnung, die Verkehrsinseln würden helfen, die bis dato teils hohen Geschwindigkeiten der Autofahrer zu verringern, hat sich offenkundig nicht erfüllt. Das beklagen an diesem Abend mehrere Seiten. &bdquo;Und leider lenken sie auch die Ströme der querenden Fußgänger nicht“, bedauert Ulf Soldan (UWG). Die Schülerinnen und Schüler liefen auf den gesamten 60 Metern über die Haltestelle, eben dort, wo sie aus dem Bus steigen. Haltestellen verlegen kommt kaum in Frage Seine letzte Hoffnung ruht nun auf der Bepflanzung der beiden Inseln ein- und ausgangs des Haltebereichs. Die dann bestenfalls so üppig ausfällt, dass sie nicht mehr betreten werden. Ob das allerdings gelingt, sei dahingestellt. Dann müssen die Stauden in diesem Sommer jedenfalls gewaltig wachsen. Was Georg Hartl (SPD) zu der Frage bringt, ob die Haltepunkte der Busse in Absprache mit den Verkehrsunternehmen nicht vorgezogen werden könnten. Das kann sich Guido Neugebauer allerdings nur schwer vorstellen: &bdquo;Dann müsste man die gesamte Haltestelle aufgrund der taktilen Leitelemente noch einmal umbauen.“

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