Rewe in Werther schließt früher: "Alle sollen sicher nach Hause kommen"
Filialleiter Benjamin Adam sorgte sich am Montag wegen des Schneefalls um die Sicherheit seines Personals und zog den Ladenschluss vor. Für die nächsten Tage erwartet er keine Lieferengpässe.
Werther. Wer es am Montagabend trotz des Schneetreibens bis an den Rewe-Markt an der Engerstraße geschafft hatte, staunte nicht schlecht: Sowohl im Getränkeladen als auch im Haupthaus nebenan gingen die Schiebetüren nicht auf, brannte im Inneren des Geschäfts kein Licht. „Die haben wohl wegen des Wetters geschlossen", mutmaßte ein Mann mittleren Alters, der mit seiner Partnerin extra per Schlitten angereist war, um Getränke einzukaufen.
Beide zeigten Verständnis für die Maßnahme, die Filialleiter Benjamin Adam am nächsten Tag so erklärt: „Wir haben bereits am Mittag entschieden, dass wir das Geschäft um 18 Uhr schließen. Alle sollten sicher und rechtzeitig nach Hause kommen." Normalerweise hat der Markt von montags bis samstags bis 22 Uhr geöffnet. Da seine Mitarbeiter nicht nur aus Werther, sondern auch aus Bünde, Enger oder Herford anreisten, wollte Adam ihnen eine möglichst stressfreie und zügige Heimfahrt ermöglichen. Mit Blick auf den starken Schneefall über den ganzen Tag eine Aktion, die sein Personal begrüßt haben dürfte. Zudem sei die Entscheidung in Absprache mit der Fleischerei Lammerschmidt, die eine Verkaufstheke innerhalb des Rewes führt, sowie der angeschlossenen Bäckerei Hensel gefallen. Nur der angrenzende Aldi-Markt war noch geöffnet.
Das gab's noch nie
„Ich denke, dass diese Entscheidung für alle verträglich war. Auch diejenigen, die zu diesem Zeitpunkt nicht bei uns einkaufen konnten, werden hoffentlich Verständnis haben", sagte Adam, der bis zum Montagmittag um 13 Uhr nur 70 Kunden in seinem Geschäft begrüßen konnte. Eine äußerst geringe Zahl, wenn man bedenkt, dass sich auf den insgesamt 1.200 Quadratmetern Verkaufsfläche beider Läden laut Adam an einem normalen Werktag durchschnittlich 1.000 Menschen tummeln.
Keinen Einfluss habe der Wintereinbruch auf die Warenlieferung gehabt: „Die Lieferungen aus unserem Zentrallager in Lehrte bei Hannover haben reibungslos funktioniert. Selbst frisches Obst und Gemüse waren passend da", erläuterte der 40-jährige Filialleiter.
Ob er in seinem Berufsleben jemals schon eine ähnliche Situation mit einem vorgezogenen Ladenschluss gehabt habe? „Bei dem Sturmtief Friederike waren wir kurz davor, doch dann hatte sich das Wetter ab dem Mittag beruhigt", erinnert sich Benjamin Adam an den Januar 2018, als die Leuchtreklame des Geschäfts fast dem Wind zum Opfer gefallen war.
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