Verkaufsoffener Sonntag

Nach tragischem Verlust: Wertheraner Werbegemeinschaft stellt Event neu auf

Nach dem plötzlichen Tod von Organisator Reiner Stodieck hat die Wertheraner Werbegemeinschaft den Goldenen Oktober in Eigenregie auf die Beine gestellt. Warum das ein riesiger Kraftakt war.

Ulrich Töppich (v.l.), Susann Töppich, Elisabeth Jebahi und Thorsten Niemeyer | © Anke Schneider

26.09.2025 | 26.09.2025, 12:17

Werther. Die bunten Blätter an den Bäumen lassen keinen Zweifel daran, dass der Sommer vorbei ist. Die Wertheraner Werbegemeinschaft bereitet sich um diese Zeit traditionell auf ihren zweiten und vorletzten verkaufsoffenen Sonntag vor. In diesem Jahr ist es allerdings anders. Reiner Stodieck, Macher, Zugpferd und Ideenschmied, ist nicht mehr da. Ende August ist der Mann, der die Events bisher organisiert hat, plötzlich gestorben.

Die Flinte ins Korn werfen? „Daran gedacht haben wir vielleicht, aber ausgesprochen hat es keiner“, sagt Ulrich Töppich. Und so wurde zusammengerückt und in die Hände gespuckt. Auf das Netzwerk, das Reiner Stodieck hatte, konnte die Werbegemeinschaft nicht zurückgreifen. „Reiner war ein Tausendsassa, er hatte Verbindungen quer durch die Republik, bis nach Holland“, so Töppich. Die habe sonst niemand. Und so musste das Rad eben einmal neu erfunden werden.

Im Wesentlichen war es Susann Töppich, die sich um das Rahmenprogramm des Goldenen Oktober am Ernte-Dank-Sonntag kümmerte. „Sie hat telefoniert wie eine verrückte“, sagt ihr Mann. Das Programm steht aber nun und es kann sich sehen lassen. Das Gerüst des Goldenen Oktobers ist jedenfalls geblieben.

Heimische Anbieter sorgen bei Event in Werther für Vielfalt

Reiner Stodieck organisierte seit Jahrzehnten Veranstaltungen im Altkreis Halle. Seine Markenzeichen: Das große Herz und die karierten Hemden. - © Marc Uthmann
Reiner Stodieck organisierte seit Jahrzehnten Veranstaltungen im Altkreis Halle. Seine Markenzeichen: Das große Herz und die karierten Hemden. (© Marc Uthmann)

So werden um die 15 Geschäfte in der City am 5. Oktober geöffnet sein. In der Ravensberger Straße von der Runden Ecke bis zum Alten Markt werden Stände stehen, unter anderem mit Crêpes, Fisch und Süßigkeiten. Auf dem Venghauss-Platz wird die Kartbahn von Bauer Bernd stehen, die Bauern Maaß aus Werther und Josting aus Bielefeld bieten ihre hausgemachten Spezialitäten an ihren Ständen an. Die Bratwurst kommt wieder von Fleischer Paul. Am Alten Markt wird eine Kindereisenbahn stehen und vor Edeka Voss können Kinder Kürbisse schnitzen.

Markenzeichen kariertes Hemd: Altkreis Halle trauert um Reiner Stodieck

Auch den traditionellen Flohmarkt wird es wieder geben. In der Ravensberger Straße können ab 11 Uhr Tische aufgebaut werden, um 12 Uhr geht es dann los. Jeder Meter Tisch kostet drei Euro und Anmeldungen nimmt Elisabeth Jebahi von der Post im Edeka persönlich entgegen. In der Ravensberger Straße soll es ebenso einen Stand geben, an dem sich Kinder schminken und mit Glitzertattoos verzieren lassen können.

„Der Wertheraner Kinderfonds ist mit einer Tombola dabei und auch die Hospizgruppe baut wieder einen Stand auf“, berichtet Susann Töppich. EP:Bökenkamp habe in diesem Jahr 25-jähriges Jubiläum und werde sich auch etwas Besonderes einfallen lassen. Stephanie Luther komplettiert das Budendorf mit einem Stand mit Dreieckstüchern. Und in den Straßen wird als Walk Act Clownin Ludmilla unterwegs sein und Ballontierchen herstellen. Von 13 bis 18 Uhr haben Stände und Geschäfte geöffnet.

Wertheraner Kaufleute wollen Konzept fortführen

Alls in allem zeigen sich die Organisatoren der Werbegemeinschaft zufrieden mit dem Ergebnis ihres ersten selbst organisierten verkaufsoffenen Sonntags. „Wir tun das schließlich für Werther“, sagt Ulrich Töppich. An drei Sonntagen im Jahr habe die Werbegemeinschaft die Möglichkeit, die Stadt zu präsentieren. „Und das wollen wir auch weitermachen.“

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