Eröffnung der Mobilstation in Werther steht kurz bevor

Am Sonntag beim offiziellen Baustellentermin herrschte großer Andrang. Rund 150 Menschen sahen sich die Mobilstation, Werthers neuen Busbahnhof, an. | © Anke Schneider, HK

16.12.2019 | 16.12.2019, 16:46

Werther. Eine große Eröffnungsfeier wird es nicht geben. „Wenn der Busbahnhof fertig ist, dann soll es auch gleich losgehen", sagte Planer Dr. Klaus Bockermann beim offiziellen Baustellentermin am Sonntag auf der neuen Mobilstation. Der Termin wurde genutzt, um Interessierten die Baustelle zu zeigen und sie über alles Wissenswerte zu informieren. „Es ist eine Mischung aus Richtfest und Rückblick", so Bürgermeisterin Marion Weike.

Was am meisten interessierte, war die Frage: Wann geht es denn nun los? „Im Januar", sagte Weike in ihrem Grußwort. „Im Februar", sagte Bockermann in seinem. Wie dem auch sei, fest steht: Die längste Zeit haben die Wertheraner überstanden – das Ziel ist in Sicht. Bald werden die provisorischen Haltestellen abgebaut, und die Linienbusse und der Bürgerbus können ihre Touren von der neuen Mobilstation aus starten.

Richard Rohlfing brachte den Richtkranz am Dach der Mobilstation an. Schnapsgläser wurden mit Rücksicht auf die vielen Besucher bereits am Boden zerdeppert. - © Anke Schneider, HK
Richard Rohlfing brachte den Richtkranz am Dach der Mobilstation an. Schnapsgläser wurden mit Rücksicht auf die vielen Besucher bereits am Boden zerdeppert. (© Anke Schneider, HK)

„Acht Halteplätze, einer davon für den Bürgerbus", erklärte Bockermann. Zwölf Buslinien fahren die Mobilstation künftig täglich 170 mal an – Tendenz steigend. Die Mobilstation bietet Ladesäulen für Elektromobilität, 26 überdachte und abschließbare Fahrradplätze und 38 offene.

Barrierefrei und bald mit neuem Tarifsystem

„Eine Toilettenanlage kommt noch. Ebenso die digitalen Fahrgastinformationen und die Sitzgelegenheiten", sagte Stefan Honerkamp vom Verkehrsverbund OWL.

Er zeigte sich besonders stolz auf die Barrierefreiheit der Mobilstation, mit der Werther ganz weit vorne läge. „Wir wollen schließlich jeden mitnehmen", betonte er. Nicht nur die Einstiege und die Toilettenanlage seien behindertengerecht. Die Fahrgastinformationen würden auf Leuchtbändern angezeigt, so das auch Sehbehinderte gut klar kämen.

„Wir wollen auch ein anderes Tarifsystem einführen", kündigte er an. Statt Papierfahrkarten zu kaufen, um für 4,90 Euro nach Bielefeld zu fahren, müssen Fahrgäste in Zukunft nur die gefahrenen Kilometer bezahlen. „Das geht dann übers Handy", beschrieb Honerkamp.

Marion Weike tat einen Blick in die Vergangenheit und berichtete, dass die Mobilstation die Verwaltung und alle anderen Beteiligten jetzt seit fünf Jahren beschäftige. Am 18. Mai 2015 gab es den Grundsatzbeschluss, die Mobilstation zu bauen. „Nach UN-Behindertenrechtskonvention müssen bis 1. Januar 2022 alle Haltestellen des ÖPNV behindertengerecht sein", so Weike zum Hintergrund.

Endspurt für die Inbetriebnahme läuft

In Werther habe man zum Glück erkannt, dass man schnell handeln sollte. „Damals waren die Fördertöpfe noch gut gefüllt." Andere Kommunen würden bald feststellen, dass der 1. Januar 2022 nicht mehr weit ist. „Am Ende knubbeln sich dann alle um die Fördermittel."

Die Bürgermeisterin dankte den Beteiligten wie Planern, Handwerkern und Fördermittelgebern, aber auch den Bürgern, die sich in Workshops eingebracht und so manche Idee beigesteuert haben. Rathausmitarbeiter Stefan Meier habe das Projekt von Anfang bis Ende begleitet und viel Zeit darin investiert. Nun sei man im Endspurt zu einer modernen und ansprechenden Mobilstation mit 2.100 Quadratmetern Pflasterfläche, 1.500 Quadratmetern belastbarer Betonfahrbahn und 540 Quadratmetern überdachter Fläche, die sämtlichen Ansprüchen der Fahrgäste gerecht werde.

Nach den offiziellen Ansprachen kletterte Richard Rohlfink von der gleichnamigen Stahlbaufirma, die die Dächer gefertigt hatte, aufs Dach des bunten Fahrradkäfigs und brachte einen Richtkranz an. Das Team der Stadtverwaltung verteilte Getränke zum Anstoßen, bevor es im Anschluss geschlossen auf den Christkindlmarkt ging.