Ein Anruf veränderte einst ihr Leben - bekannte Versmolder Lehrerin im Ruhestand

Versmold. Lehrermangel? Das war ganz anders, als Grundschullehrerin Regina Martinez (66) in ihr Berufsleben startete. Nach ihrem Referendariat 1986 waren die Chancen auf eine direkte Anstellung schlecht. Martinez suchte sich zunächst andere Perspektiven – bis 1991 ein erfreulicher Anruf kam. Aber von Anfang an: Regina Martinez stammt gebürtig aus dem Warendorfer Stadtteil Freckenhorst. Sie entschied sich für ein Lehramtsstudium in Münster. Doch auf eine direkte Anstellung an einer Grundschule konnte sie Mitte der 80er Jahre noch nicht hoffen. Deshalb sattelt sie drauf und erweiterte ihre Kenntnisse, um gegebenenfalls auch in der Sekundarstufe 1 unterrichten zu dürfen. Nach ihrem Zusatzstudium folgte dann das Referendariat an der Grundschule Loxten. Inzwischen wurde Martinez mit ihrer Familie in Versmold heimisch. Trotz ihres erfolgreichen Referendariats hieß es weiter warten. Regina Martinez bekam das erste von zwei Kindern und entwickelte sich weiter. Bis dann eben der Anruf aus der Sonnenschule von Konrektorin Hannelore Hoffmann kam. &bdquo;Das war für mich wie ein Geschenk und richtig toll“, erinnert sich Martinez. Bekannte Lehrerin aus Versmold entscheidet sich für OWL Zwischenzeitlich hatten sie und ihre Familie schon darüber nachgedacht, sich wieder in Richtung Warendorf zu orientieren. Das war mit dem Job-Angebot an der Sonnenschule hinfällig. &bdquo;Wir hatten bis dahin auch schon einige gute Kontakte hier aufgebaut“, erzählt die frisch pensionierte Lehrerin. Die erste eigene Klasse übernahm die Wahl-Versmolderin 1993 – sie begleitete Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse. &bdquo;Wie viele Durchläufe ich in den Jahren gemacht habe, weiß ich gar nicht mehr genau“, sagt sie. Lesen Sie auch: Langjährige Kita-Köchin geht von Bord Als ihre &bdquo;Steckenpferde“ bezeichnet Regina Martinez Sprachausbildung und katholische Religion. Letzteres fand vor allem in den Anfangsjahren im überwiegend evangelischen Versmold eher eine kleine Gruppe an Kindern. Außerdem arbeitete sie sich in den Mathematik-Unterricht ein und bildete sich in Sachen Sportpädagogik fort. &bdquo;Viele Kinder haben eine Menge Spaß am Sport“, hat sie beobachtet. Regina Martinez verbrachte auch viele Stunden im Schwimmbad, um den Nachwuchs ans Wasser heranzuführen. Die vielen Kontakte mit Menschen im Kindesalter haben Regina Martinez bewegt. &bdquo;Wenn ich sie später wiedertreffe, ist es immer sehr interessant“, berichtet sie. &bdquo;Manchmal kommen ehemalige Kinder auch vorbei. Das war immer sehr schön.“ Sie habe immer versucht, den Nachwuchs bestmöglich zu unterstützen und viele Dinge zu ermöglichen. Versmolderin hat viele Projekte für den Ruhestand Da die Pädagogin in Versmold lebt, trifft sie dann und wann ihre Schützlinge oder deren Eltern auch in der Freizeit. Das bleibt in einer kleinen Stadt wie Versmold nicht aus. &bdquo;Das hat natürlich Vor- und Nachteile“, gibt Martinez zu. &bdquo;Für mich gibt es aber mehr Vorteile.“ Die Versmolder kennen Regina Martinez vor allem auf zwei Rädern. Sie fährt häufig mit dem Fahrrad durch die Stadt und absolvierte natürlich auch die meisten Fahrten zu Schule mit dem Drahtesel. &bdquo;Insgesamt war es eine gute Entscheidung, hierzubleiben“, fasst sie ihr langes Berufsleben in Versmold zusammen. Lacher am letzten Arbeitstag: Berthild Greßhake geht in den Ruhestand Nun beginnt für Regina Martinez ein neues Kapitel. Wenn Ende August 2025 die neuen Erstklässler an die Sonnenschule kommen, fehlt die 66-Jährige – und kann sich neuen Aufgaben widmen. Ein weiteres Ehrenamt hat sie bereits gefunden. Sie rief gemeinsam mit Brigitte Schrenk und Magret Brameier in Zusammenarbeit mit dem Haus der Familie eine neue Gruppe für Senioren ins Leben. Das erste Treffen findet im September statt. Zudem treibt Martinez regelmäßig Sport, wurde vor Kurzem für 25 Jahre Mitgliedschaft im SC Peckeloh ausgezeichnet. Außerdem stehen spontane Reisen, Treffen mit Freunden und Zeit mit ihren beiden Enkelkindern auf dem Programm. In der katholischen Kirchengemeinde engagiert sich Regina Martinez als Lektorin, im Gemeindeausschuss und in der Caritaskonferenz. &bdquo;Langweilig wird mir sicherlich nie“, sagt sie. Zur Sonnenschule möchte sie nun erst etwas Abstand gewinnen. &bdquo;Ich bin mit einem lachendem und einem weinendem Augen gegangen“, erklärt sie. &bdquo;Ich bin bis zum letzten Tag sehr gerne zur Arbeit gegangen.“ Möglicherweise finden sich in Zukunft aber kleinere Aufgaben, um Kinder im Sprachbereich zu unterstützen. Das lässt Regina Martinez aber auf sich zukommen. Wer weiß, vielleicht kommt irgendwann wieder so ein Anruf wie im Jahr 1991. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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