Heftiger Gestank in Versmold und Borgholzhausen: Ein Unternehmen ist schuld

Versmold/Borgholzhausen. Dass es beim Schlachtabfall-Verwerter Sarval Fischermanns an der Grenze zwischen Dissen, Versmold und Borgholzhausen von Zeit zu Zeit stinkt, kennt Matthias Bartsch. &bdquo;Aber die Frequenz hat sich geändert. Wir leiden fast täglich unter heftigen Gerüchen“, sagt der Bockhorster. Trotz mehrerer Versuche, das Unternehmen zu kontaktieren, stellte sich bisher keine Besserung ein. Nun stinkt’s den Anwohnern. Mit seinem Vorstoß, an die Öffentlichkeit zu gehen, ist Matthias Bartsch nicht alleine. Er spricht gemeinsam mit Darius Preiß aus dem angrenzenden Westbarthausen für eine große Gruppe von Anwohnern aus Pium und Bockhorst. Sie haben sich in einer WhatsApp-Gruppe zusammengeschlossen und hatten bereits ein Informationstreffen im Bockhorster Kotten. Rund 60 Leute hätten sich vernetzt, so die beiden Sprecher. Ihr Ziel ist klar: An der Situation müsse sich etwas ändern. Matthias Bartsch beschreibt den Geruch, der an &bdquo;süßliche Verwesung“ erinnere. Wenn der Wind ungünstig stehe, erreiche die Wolke in regelmäßigen Abständen Bockhorst. &bdquo;Wir hatten an einem Wochenende Besuch und wollten draußen grillen. Das war wegen des Gestanks nicht möglich.“ Bartsch berichtet zudem von einer Autofahrt über die Westbarthauser Straße. &bdquo;Da kam mir fast Brechreiz.“ Die dortigen Anwohner seien besonders betroffen. Heftiger Gestank zwischen Versmold und Borgholzhausen Auch Darius Preiß aus Westbarthausen, das direkt an Bockhorst grenzt, kann die Ausführungen von Matthias Bartsch untermauern. &bdquo;Ich nehme die Gerüche sehr intensiv wahr“, sagt der Borgholzhausener. Seit etwa zwei Monaten sei es besonders schlimm. In einer Nacht sei er sogar wach geworden. &bdquo;Ich bin aufgestanden und habe gedacht, dass irgendetwas angebrannt ist.“ Aber es sei wieder der Verwesungsgeruch gewesen, der durch das geöffnete Schlafzimmerfenster gekommen sei. Wann immer diese Fälle eintreten, werden sie von den inzwischen zahlreichen Anwohnern dokumentiert. Ebenso kontaktieren sie eine Hotline des Unternehmens. Diese wurde unter anderem bei einer Informationsveranstaltung im März 2024 seitens des Unternehmens beworben. &bdquo;Dort wird die Beschwerde protokolliert“, sagt Bartsch. In seltenen Fällen käme auch ein Mitarbeiter des Unternehmens raus – das sei dann aber zu spät, um Gerüche wahrzunehmen. Sarval Fischermanns räumt auf HK-Anfrage Fehler ein, die allerdings aus technischen Gründen herrührten. &bdquo;Am 16. Juli ist unseren Mitarbeitern bei dem täglichen Betriebsrundgang eine ungewöhnliche Geruchskonzentration aufgefallen“, berichtet Unternehmenssprecher Marcel Derichs. Als Quelle für die Geruchsemissionen habe sich &bdquo;ein Riss in einer Verarbeitungsmaschine herausgestellt“. Diese ist drei mal fünf Meter groß, und in ihr werden mit Hitze (122 Grad für einen Zeitraum von mehr als 20 Minuten) und drei Bar Druck Bakterien und Keime abgetötet. &bdquo;Wir haben das notwendige Ersatzteil bestellt und das zuständige Gewerbeaufsichtsamt über den Riss informiert“, so der Sprecher. Unternehmen nahe Versmold räumt Fehler ein .responsive23-F5BPpIujpgJ5K3lP-map-sarval-fischermann-versmold { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-F5BPpIujpgJ5K3lP-map-sarval-fischermann-versmold { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-F5BPpIujpgJ5K3lP-map-sarval-fischermann-versmold { padding-top: 142.86%; } } Der Einbau sei schließlich am Folgewochenende erfolgt. &bdquo;Leider ist es in dieser Zeit und an den Folgetagen zu Geruchsemissionen gekommen“, sagt Marcel Derichs. Es habe einige Zeit gedauert, bis die Abluftreinigung wieder zu 100 Prozent funktioniert habe. &bdquo;Diese Geruchsemissionen wurden auch durch die Anwohner bei unserer Hotline gemeldet, bei der rund um die Uhr Fragen und Hinweise kommuniziert werden können“, wird in der Stellungnahme bestätigt. Grundsätzlich seien solche Risse an Verarbeitungsmaschinen selten und in Dissen zuletzt vor mehr als zehn Jahren vorgekommen. Ein Einzelfall also, so das Unternehmen. Auch das Gewerbeaufsichtsamt des Landkreises Osnabrück ist in den Fall involviert. Nach den technischen Problemen sei es &bdquo;zeitweise zu einer ungewöhnlich hohen Geruchsbelastung“ gekommen, erklärte die Behörde gegenüber dem Westdeutschen Rundfunk (WDR), der zuerst über die Vorkommnisse berichtet hatte. Ohnehin hatte das Amt bereits vor zwei Jahren Maßnahmen angeordnet, über die Sarval Fischermanns bei besagter Informationsveranstaltung informierte. Das wünschen sich Menschen aus Versmold und Borgholzhausen Aber warum sind die Geruchsbelästigungen noch immer nicht verschwunden? Dafür hat Sarval Fischermanns laut dem Sprecher keine Erklärung. &bdquo;Aktuell fährt ein Mitarbeiter einmal täglich durch die angrenzenden Ortsteile, um sich selber ein Bild zu machen. Darüber hinaus wohnen viele Mitarbeiter mit ihren Familien in der Umgebung – auch von dieser Seite haben wir keinen Hinweis erhalten. Möglicherweise beruht die Wahrnehmung auch auf anderen Geruchsquellen.“ Lesen Sie auch: Versmolder Unternehmen ehrt zwei Urgesteine: 100 Jahre Berufserfahrung Mit dieser Aussage ist man in Westbarthausen und Bockhorst so gar nicht einverstanden. Darius Preiß, Matthias Bartsch und ihre Mitstreiter wollen nicht, dass das Unternehmen verschwindet. Das betonen sie ganz deutlich. Und auch gelegentliche Gerüche können die Anwohner tolerieren. Sie wünschen sich aber mehr Kommunikation und vor allem eine deutlich abnehmende Frequenz übler Gerüche. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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