E-Scooter für Versmold: Drei Jugendliche bringen eine Idee ins Rollen

Versmold. Auf beinahe zwei Seiten haben Lando Grass, Nelson Wierzbinski und Michel Müller in ihrem Schreiben an die Verwaltung dargelegt, warum sie ein E-Scooter-Leihsystem für Versmold als sinnvoll erachten. Die Tatsache an sich, dass sich drei Jugendliche für ihre Heimatstadt engagieren und konkrete Vorschläge an die Politik herantragen, wurde im Rathaus ausdrücklich gelobt. &bdquo;Es ist zu begrüßen, wenn sich junge Menschen Gedanken machen. Das nehmen wir gerne auf“, sagte Bürgermeister Michael Meyer-Hermann in der jüngsten Sitzung des Mobilitätsausschusses, in dem der Antrag besprochen wurde. &bdquo;Eine gute Idee“, meinte auch Ausschussvorsitzender Andreas Holtkamp (CDU) und freute sich über den Vorstoß. Lando Grass, Nelson Wierzbinski und Michel Müller verweisen in ihrem Antrag unter anderem auf die Punkte Nachhaltigkeit und Umweltschutz. &bdquo;E-Scooter sind eine emissionsfreie Alternative zu Autos, insbesondere für Kurzstrecken“, schreiben sie und sehen darin einen aktiven Beitrag der Stadt für Klimaschutz sowie eine &bdquo;schnelle, flexible und kostengünstige Möglichkeit, sich innerhalb der Stadt fortzubewegen“. Sowohl für Schüler und Pendler, letztlich aber für alle Altersgruppen. Drei Freunde engagieren sich auch für den Sport in Versmold Gleichzeitig könnte die Nutzung dazu beitragen, den innerstädtischen Straßenverkehr zu entlasten, was wiederum eine &bdquo;höhere Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger“ bedeute. Die drei Freunde führen zudem die Förderung des Tourismus und der lokalen Wirtschaft durch bessere Erreichbarkeit sowie die Digitalisierung als Vorteile an. &bdquo;Ein modernes Mobilitätsangebot macht Versmold auch für Besucher attraktiver.“ Und es zeige, dass Versmold &bdquo;eine zukunftsorientierte Stadt“ sei. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Mittel-Loxten Supporters (@mls_1965) Die drei Jugendlichen haben sich viele Gedanken zum Thema gemacht. Schon an anderer Stelle hat das Trio gezeigt, dass ihm seine Heimatstadt am Herzen liegt. Lando Grass, Nelson Wierzbinski und Michel Müller gehören zu den Gründern der &bdquo;Mittel-Loxten-Supporters“, dem ersten Fanclub des Handball-Regionalligisten SF Loxten. Nun also neben dem Sport auch Ideengeber für ein verbessertes Mobilitätsangebot in der Stadt. Der Antrag auf Einführung von E-Scootern war im Februar im Rathaus eingegangen. Die Stadt nahm die Anregung auf und erkundigte sich daraufhin bei drei unterschiedlichen Anbietern, ob ein solches System überhaupt in Städten in der Größenordnung Versmolds infrage kommt. Die Reaktionen fielen unterschiedlich aus. Einer antwortete nicht, einer sagte zumindest eine Prüfung zu und einer bekundete grundsätzlich Interesse. Wird Versmold Pilotprojekt für europaweit tätigen Anbieter? Dabei handelt es sich um Dott, gegründet 2018 und 2024 fusioniert mit dem Anbieter Tier, deren gemeinsame Vision es ist, &bdquo;schadstofffreie Städte zu schaffen, die für Menschen, und nicht für Autos gemacht wurden“. Eigenen Angaben zufolge verfügt das daraus entstandene Unternehmen über die größte Mobilitätsflotte Europas mit 250.000 Fahrzeugen – der &bdquo;europäische Champion der Mikromobilität“. E-Bikes und E-Scooter werden in mehr als 400 Städten in Europa und dem Nahen Osten betrieben. Bald auch in Versmold? Tipps zum Thema: ABE und Ausstattung: Das ist beim E-Scooter-Kauf wichtig Dirk Niggemann, Fachbereichsleiter in der Versmolder Verwaltung, zeigte sich positiv überrascht über das konkrete Interesse, &bdquo;weil E-Scooter-Anbieter eigentlich in den größeren Städten zu finden sind“, gestand er dem Ausschuss. Das Unternehmen Dott habe signalisiert, dass es sich Versmold als eine Art Pilotprojekt vorstellen könne. &bdquo;Wenn es sich wirtschaftlich darstellen lässt“, so Niggemann. Die technische und organisatorische Betreuung der Scooter-Flotte müsse durch einen sogenannten &bdquo;Operator“ vor Ort sichergestellt sein – einen Punkt, den es zu klären gilt. Die Firma selbst könnte dies durch die Entfernung zu ihren anderen Standorten nicht leisten. Weitere Einzelheiten zum Leihsystem und dem Nutzungsbereich (Kernstadt und/oder Ortsteile) müssten ebenso besprochen werden. Stadt Versmold führt Gespräche mit E-Scooter-Anbietern Der Ausschuss stimmte dafür, dass die Verwaltung mit potenziellen (auch weiteren) Anbietern ein mögliches E-Scooter-Angebot und dessen Rahmenbedingungen für Versmold prüft und in einer der nächsten Sitzungen vorstellt. Lesen Sie auch: Faule Gen Z? Wertheraner gewinnt Preis, denn ein Job reicht ihm nicht Lando Grass, Nelson Wierzbinski und Michel Müller freuen sich, dass ihre Anregung im Rathaus auf offene Ohren gestoßen ist. Sie regen zudem den Ausbau von Fahrrad- und E-Scooter-Spuren sowie Abstellzonen an, &bdquo;um den öffentlichen Raum effizient zu nutzen“. Zudem müssten Nutzungsrichtlinien eingeführt werden. Auch wenn noch viele Fragen zu klären sind und eine finale Entscheidung von Anbieter und Stadt aussteht – mit ihrem Antrag haben die jungen Versmolder die Sache ins Rollen gebracht. &bdquo;Wir sind sehr gespannt, wie weit es das Thema in Versmold noch bringen wird“, geben die drei Freunde gegenüber dem &bdquo;Haller Kreisblatt“ an. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

Meistgelesen

Junge Versmolder Freunde opfern ihr Taschengeld für besondere Leidenschaft

Aus für E-Scooter-Marke Tier: So verändert sich das Angebot in OWL

Nach Paris verbannt auch Madrid alle Leih-Scooter

Nach Übernahme: E-Scooter-Marke Tier verschwindet