Großes Bauprojekt

Zuhause nimmt Formen an: Vorfreude auf Vereinsheim bei Versmolds Top-Club

Der SC Peckeloh feiert mit zahlreichen Mitgliedern und vielen Unterstützern Richtfest auf der neuen Anlage am Wiedenfeld. Und fühlt sich nach vielen Widerständen in seinem Projekt bestärkt.

Marius Flottmann (v.l.), Torsten Gronau (beide SCP-Vorstand), Dachdecker Marc Dübber, Bürgermeister Michael Meyer-Hermann, der städtische Architekt Louis Zwaan und SCP-Vorsitzender Jan Fahrenwald stoßen an der Richtkrone an. | © Marc Uthmann

Marc Uthmann
04.05.2025 | 04.05.2025, 16:05

Versmold-Peckeloh. Marius Flottmann ist an diesem Tag ein gefragter Mann. Noch ehe Dachdecker und Unternehmer Marc Dübber vor Ort ist, um den fröhlichen Richtspruch zu verkünden, nimmt sich der 3. Vorsitzende des SC Peckeloh Zeit für gefühlt jeden Besucher und jeden Gast. Händeschütteln, dann ein „Hey, schön dich zu sehen“ - und schon folgen die Fragen. Denn die Gäste an diesem Tag sind heiß auf das neue Zuhause des SC Peckeloh am Wiedenfeld.

Sehr viele Rundgänge wird Marius Flottmann darum an diesem Abend mit den Besuchern unternehmen - und ihnen im durchaus imposanten Rohbau dabei schon die Zukunft vor Augen führen. Wie die einmal aussehen wird, lässt sich wohl am ehesten direkt hinter der Eingangstür zum Clubheim erahnen. Denn zum Richtfest ist dort schon eine Menge los, so wie es auch künftig sein soll. „Der zentrale Bereich mit einer Theke soll den Charakter einer Sportsbar erhalten“, erklärt Marius Flottmann. Und mit einer mobilen Faltwand soll hier bei Bedarf auch ein Besprechungsraum abgetrennt werden können.

Daneben wird der FSJ-ler des Vereins sein Büro erhalten. Wer einmal durch das Herzstück des Vereinsheims läuft, erreicht einen offenen Bereich, der Gemeinschaftsraum und Kabinentrakt trennt. So kann man nach links und rechts zu den beiden Sportplätzen abbiegen. Hier soll auch der Verkauf für die Zuschauer eingerichtet werden.

Versmolds Top-Club hat künftig eine Menge Platz

Richtfest beim SC Peckeloh: Der Verein feiert mit seinen Mitgliedern und Sponsoren den nächsten Meilenstein auf dem Weg zum neuen Zuhause. Die Anlage verfügt auch über eine Zuschauertribüne. - © Marc Uthmann
Richtfest beim SC Peckeloh: Der Verein feiert mit seinen Mitgliedern und Sponsoren den nächsten Meilenstein auf dem Weg zum neuen Zuhause. Die Anlage verfügt auch über eine Zuschauertribüne. (© Marc Uthmann)

Der Kabinentrakt selbst bietet beeindruckend viel Raum. Insgesamt drei Technikräume sind hier vorgesehen. Es wird einen Raum eigens für den Wäscheservice des Vereins geben, einen für physiotherapeutische Behandlung, einen weiteren für Erste Hilfe - und natürlich die Kabinen für Schiedsrichter und Teams, die äußerst geräumig geplant sind. „Von außen wirkt das alles nicht so groß, aber jetzt sieht man, was hier alles umgesetzt wurde“, sagt auch Marius Flottmann bei der ersten seiner vielen Führungen nicht ohne Stolz.

In nur 14 Tagen hatte das Borgholzhausener Unternehmen Dübber den Rohbau auf den Weg gebracht, seither ist schon viel mehr passiert. „Natürlich fehlen jetzt noch die Verkleidung und der komplette Innenausbau. Und es werden zum Beispiel noch PV-Module auf dem Dach installiert“ so Flottmann.

Der Verein, der bei diesem Projekt als Bauherr agiert, will im Oktober oder November mit dem Projekt fertig sein. Das neue Vereinsheim zum Start der nächsten Saison bezugsfertig zu haben, hat also nicht ganz geklappt. „Wir durften erst mit der Bodenplatte anfangen, als die Kosten für die beiden Sportplätze exakt feststanden“, erklärt der 3. Vorsitzende. „Und ehe die sanitären Anlagen nicht komplett fertig sind, wollen wir hier auch nicht mit dem Training und Spielbetrieb anfangen.“

2,3 Millionen Euro soll Versmolds Vorzeige-Projekt kosten

Richtfest beim SC Peckeloh

Das Gesamtprojekt mit zwei Sportplätzen und Vereinsheim wurde zunächst mit rund 6,4 Millionen Euro kalkuliert - der städtische Anteil an der Finanzierung auf 4,2 Millionen Euro gedeckelt. Zuletzt zeichnete sich ab, dass nur gut 3,9 Millionen Euro aus dem Versmolder Haushalt fließen müssen.

Dazu trägt auch die Effizienz beim Bau des Vereinsheims bei, wie Bürgermeister Michael Meyer-Hermann beim Richtfest erklärte. „Aktuell liegen die Kostenschätzungen hier bei rund 2,3 Millionen Euro. Rund die Hälfte dieses Projektes finanziert die Stadt - maximal aber 1,35 Millionen Euro. Da liegen wir aktuell also etwas drunter.“

Noch mehr Grund zur Zufriedenheit also, und so schritt Marc Dübber auf dem Flachdach des Vereinsheims dann auch gut gelaunt zur Tat. Unter fachkundiger Anfeuerung des großen Publikums justierte er zunächst den von der Peckeloher Nachbarschaft aus dem Bißmeyers Weg gebundenen Richtstrauß, ehe er die traditionellen Worte mit „Verhallt sind des Hammers Schläge“ einleitete.

Nach Widerständen: SC Peckeloh fühlt sich durch Zuspruch bestätigt

Humorig wurde es wieder, als Peckelohs Vorsitzender Jan Fahrenwald zum Auftakt seiner Ansprache mit Blick auf die zahlreichen Besucher anmerkte: „Ein paar Parkplätze fehlen noch.“ Michael Meyer-Hermann konterte entspannt: „Das Parkhaus kommt als nächstes.“ Fahrenwald lobte anschließend die große gemeinsame Anstrengung: „Dass wir hier in Versmold und Peckeloh so etwas schaffen, das können wir nur gemeinsam und mit den Sponsoren.“

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Vor 20 Jahren habe der damalige Vorsitzende Dieter Cosfeld bereits die Idee gehabt, damals sei das Projekt am Grundstückskauf gescheitert. Doch der jetzige Ehrenvorsitzende und Unterstützer Stephan Potthoff-Wenner habe es weiter verfolgt. „Es gab Widerstände gegen dieses Projekt - aber die spielenden Kinder auf den Plätzen und der Zuspruch geben uns recht.“

Auch Michael Meyer-Hermann würdigte „das besondere Projekt für den Ortsteil und den SCP“ und setzte nach: „Das war eine tolle Gemeinschaftsleistung. Und dass dieses Projekt im Kostenrahmen bleibt, war auch nicht selbstverständlich.“ Marius Flottmann dürfte es gern gehört haben - dann musste er schnell vom Dach klettern, die nächsten Führungen warteten ...

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