Versmolder Unternehmen stemmt Umzug - und regelt wichtige Personalie

Versmold. Von seinem Büro aus in der ersten Etage des Fenster- und Türenherstellers Gronau blickt Sebastian Kisker Richtung einstiger Realschule. &bdquo;Weit gekommen bin ich nicht“, sagt er mit einem Schmunzeln und bezieht das auf die räumliche Nähe zwischen Schulgebäude und Betriebsgelände. Wenige Hundert Meter Luftlinie liegen zwischen Schützenstraße und Nordfeldstraße, wo der Versmolder seit nunmehr 14 Jahren arbeitet. Weit gekommen aber ist er in dieser Zeit auf der Karriereleiter. Der 33-Jährige ist seit dem 1. April nun offiziell Geschäftsführer im Traditionsunternehmen und lenkt damit die Geschicke zusammen mit der Inhaber-Familie in Person der Cousins Axel Gronau und Torsten Gronau. Für die Firmen-Chefs ein folgerichtiger und überfälliger Schritt. &bdquo;Herr Kisker ist eine Person, auf die wir nicht verzichten möchten. Er genießt unser volles Vertrauen“, sagt Axel Gronau über seinen langjährigen Mitarbeiter. Die Aufgaben eines Geschäftsführers habe Kisker, zuständig für Buchhaltung, Personal und EDV im 70 Mitarbeiter zählenden Betrieb, ohnehin ausgeführt. &bdquo;Aber wenn es auf dem Türschild steht, ist es schon etwas anderes“, sagt Torsten Gronau über den offiziellen Schritt. Mit der Verstärkung der Geschäftsführung will man die Weichen für die Zukunft stellen. Die vierte Gronau-Generation ist zwar bereits im Betrieb, aber &bdquo;eher praktisch orientiert“, wie Axel Gronau über seine Söhne sagt. Sebastian Kisker ist der Fachmann fürs Kaufmännische und mit 33 Jahren deutlich jünger als die Geschäftsführer-Cousins (50 und 54 Jahre). Früher Vorzeige-Azubi – heute in der Geschäftsführung Der Weg von Sebastian Kisker ist auch ein Beispiel dafür, welche Entwicklungen der berufliche Weg nehmen kann. Nach seinem Abschluss an der damaligen Versmolder CJD-Realschule absolviert Kisker zunächst eine Ausbildung im IT-Bereich. Um dabei festzustellen: &bdquo;So richtig zufrieden war ich damit nicht.“ Er bringt die Lehre zu Ende, orientiert sich dann aber um. So kommt der Versmolder 2011 zu Gronau. Die Ausbildung zum Bürokaufmann liegt ihm deutlich mehr – so gut, dass er nach verkürzter Lehrzeit als Kammerbester abschneidet. Während der Ausbildung holt Kisker zudem das Fach-Abitur nach. Klar, dass man den jungen Mitarbeiter im Betrieb halten möchte. Neues aus der Wirtschaft: Versmolder Unternehmen baut neue Halle im Gewerbegebiet Das Thema Fortbildung begleitet ihn auch weiterhin: erst Fachkraft Personalwesen, dann Bilanzbuchhalter IHK. Die Zusatzqualifikationen und das persönliche Engagement ebnen den Weg für mehr Verantwortung im Unternehmen. &bdquo;Ich bin hier sehr zufrieden, es ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit“ – der 33-Jährige freut sich über das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Warum sich dann nach anderen beruflichen Chancen umschauen? Mit dem Aufstieg zum Geschäftsführer bestätigen Axel und Torsten Gronau ihre Wertschätzung. Der Vater eines Sohnes zeigt auch an anderen Stellen in Versmold, dass er sich gerne einbringt. So ist Sebastian Kisker als Schatzmeister im Vorstand der Interessengemeinschaft Gewerbegebiet Versmold, die sich für die Belange der Versmolder Wirtschaft einsetzt, aktiv. Seit zwei Jahren ist er außerdem Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Versmold und nicht zuletzt Mitglied der CDU-Fraktion in der Stadtvertretung. Umzug der Holzabteilung von Versmold nach Warendorf &bdquo;Das alles geht nur mit dem Rückhalt meiner Familie“, sagt der 33-Jährige und freut sich insbesondere darüber, dass seine Ehefrau Sandra ihn unterstützt. Das Paar kennt man auch vom Schützenverein. Die Versmolderin, die damals noch Ideke hieß, ging 2015 als erste Kronprinzessin in die Geschichtsbücher des Vereins ein und wählte ihren Partner zum Kronprinzen. Jetzt also – im weitesten Sinne – die berufliche &bdquo;Krönung“. Die Veränderung in der Geschäftsführung kommt zu einem Zeitpunkt des Umbruchs. Vor zwei Jahren übernahm Gronau die Mönnigmann Holzverarbeitungs KG in Warendorf. Die Phase des Übergangs ist inzwischen abgeschlossen, jüngst ist der geplante Umzug der Produktion von Holzfenstern dorthin erfolgt. Die 1983 gebaute Halle wurde entsprechend modernisiert. Elf Mitarbeiter arbeiten nun an dem zweiten Standort. Weitere werden gesucht. Bald wird auch der Name Gronau am Betriebsgebäude stehen. Für den 18. Mai ist in Warendorf ein Tag der offenen Tür geplant. Davon erhoffen sich die Gronau-Geschäftsführer einen &bdquo;großen Schub“. Ohnehin eröffnet der Standort im Nachbarkreis neue Möglichkeiten. Zum einen haben sich neue Märkte erschlossen. Etwa zehn Prozent des Umsatzes würden inzwischen in Warendorf und den umliegenden Orten gemacht. Zum anderen schafft der Umzug der Tischlerei an der Nordfeldstraße Platz für die Kunststoff-Abteilung. Versmolder Unternehmen bedient auch Nischen im Fensterbau Weiteres räumliches Wachstum auf dem Gelände am Rande des Versmolder Gewerbe- und Industriegebietes ist aktuell nicht geplant. &bdquo;Wir wollen optimierter sein“, sagt Axel Gronau. Trotz allgemein schwieriger Wirtschaftslage – das Traditionsunternehmen sieht sich 97 Jahre nach seiner Gründung gut aufgestellt. Der Rückgang im Neubau-Bereich habe durch kleinere Aufträge und Renovierungen kompensiert werden können. &bdquo;Im Gegensatz zu anderen Fensterbaubetrieben bedienen wir einige Nischen und bieten nicht nur das 0815-Kunststofffenster“, betont Axel Gronau und nennt Denkmalschutzfenster oder Deelentore als Beispiele für Spezialaufträge. &bdquo;Das hat nicht jeder. Wir sind breit aufgestellt.“ Und so blickt das Trio an der Spitze optimistisch dem 100. Geburtstag im Jahr 2028 entgegen. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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