Nach Großbrand: Versmolder Unternehmer gewährt Einblick in Neubau-Projekt

Versmold. Am 24. Juni steht der Dachstuhl des Rohbaus an der Westbarthauser Straße plötzlich in Flammen. Ein Großaufgebot an Feuerwehrkräften ist im Versmolder Ortsteil im Einsatz. Besondere Herausforderung: Die benachbarte Kita muss sicherheitshalber evakuiert werden. Der Großbrand ist ein Schreckmoment für die Nachbarschaft, das beschauliche Bockhorst und selbstredend für Handwerker und Bauherren. Schnell steht fest, dass der Zeitplan des innovativen Wohnprojektes ordentlich durcheinandergewirbelt werden würde. Mit gut einem halben Jahr Abstand sagt Jannic Minnecker: &bdquo;Es hätte schlimmer kommen können.“ Der Geschäftsführer der &bdquo;MGI Minnecker Gronau Immobilien GmbH“ freut sich, dass die Schäden des Großbrandes inzwischen beseitigt sind. Davon können sich alle Interessierten am kommenden Sonntag, 19. Januar, beim Tag der offenen Baustelle überzeugen. Das &bdquo;Haller Kreisblatt“ darf im Vorfeld des Aktionstages bereits einen Blick in die Immobilie werfen. Die Wohnungen im Ober- und Staffelgeschoss hätten zu Jahresbeginn eigentlich bezogen werden sollen. Der Mietvertrag mit der Diakonie im Kirchenkreis Halle, die im Erdgeschoss eine Seniorenwohngemeinschaft betreiben wird, war auf den 1. Januar 2025 datiert. Alles lag im Zeitplan, bis das Feuer ausbrach. Ziel ist es nun, dass im Mai alles bezugsfertig sein soll. &bdquo;Dann soll der letzte Pinselstrich an der Wand sein“, sagt der Bauherr. Flammen zerstörten Dachgeschoss des Neubaus Der Rundgang durch das Gebäude offenbart, dass es bis dahin noch einiges zu tun gibt. Jannic Minnecker ist aber zuversichtlich: Das Haus habe die Schäden &bdquo;gut überlebt“, sagt der Geschäftsführer und betont, dass es für künftige Bewohner keine Nachteile gebe. &bdquo;Hier kann jeder ruhigen Gewissens einziehen.“ In den vergangenen Monaten wurde der Neubau-Zustand wie vor dem Feuer wieder hergestellt. Das betrifft insbesondere das Staffelgeschoss, wo die Flammen im Dachstuhl wüteten und nahezu alles bis auf den Betonboden vernichteten. Menschen, das sei das Wichtigste, sind nicht zu Schaden gekommen. Glück im Unglück hatten die Investoren auch, dass der Estrich zu dem Zeitpunkt noch nicht verlegt gewesen war. Sonst wäre der Wiederaufbau um einiges zeitintensiver und teurer geworden. Mehr zum Thema Wohnen in Versmold: Baustart an der B476: Am Versmolder Ortseingang entsteht neuer Wohnraum Eine weitere gute Nachricht: Die Höhe des Schadens fällt &bdquo;deutlich“ geringer aus als zunächst befürchtet. Die konkrete Summe nennt Jannic Minnecker nicht. Nur, dass der Schaden &bdquo;mehr als 500.000 Euro“ betrage. Darin nicht eingerechnet ist allerdings der Mietausfall, den das Unternehmen durch die Verzögerungen hat. Eine offizielle Ursache für das Feuer gibt es weiterhin nicht. &bdquo;Es befindet sich noch in der Klärung“, informiert der Versmolder Unternehmer, der auf das abschließende Gutachten wartet. Löschwasser macht Versmolder Unternehmer zu schaffen Die Arbeiten an den drei Wohnungen im Dachgeschoss sind weit fortgeschritten. Wer die Räume betrifft, bekommt eine gute Vorstellung davon, wie es sich hier künftig leben wird. Zwischen 85 und 120 Quadratmeter groß sind die Eigentumswohnungen mit schönem Blick ins Grüne. In der ersten Etage wiederum gibt es auch kleinere Einheiten ab gut 50 Quadratmetern. Nach den Löscharbeiten stand im Erdgeschoss etwa fünf Zentimeter hoch Wasser. Das Problem: Die verwendeten Ytong-Steine sogen sich voll und waren entsprechend nass. &bdquo;Vieles, was gut dämmt, nimmt gut Wasser auf“, nennt Jannic Minnecker den Nachteil. So musste der Putz auf dem unteren halben Meter der Wände komplett erneuert werden. Ebenso bekamen die Rohre auf dem Boden eine neue Isolierung. Während in der oberen Etage der Estrich bereits fertig ist, wird er im Erdgeschoss bis zum Tag der offenen Baustelle nicht verlegt sein. &bdquo;Idyllisches Wohnen in Bockhorst“, hat das Unternehmen das Projekt überschrieben. Entwickelt wurde es zusammen mit der Diakonie und Akteuren aus dem Ortsteil. Idee ist es, Wohnen für mehrere Generationen unter einem Dach zu ermöglichen: die Senioren-WG der Diakonie im Erdgeschoss mit elf Plätzen für Pflegebedürftige, zehn Eigentumswohnungen in Ober- und Staffelgeschoss. Alle verfügen über einen Balkon sowie einen Kellerraum. Zwei Wohnungen sind noch nicht verkauft. Einige werden von den neuen Eigentümern vermietet. Das erwartet die Gäste am Tag der offenen Baustelle Mit dem Tag der offenen Baustelle sollen potenzielle Mieter und Kaufinteressierte angesprochen werden. Darüber hinaus sind die Nachbarschaft, die Bockhorster Bürger und alle am Projekt Interessierten am Sonntag von 11 bis 14 Uhr willkommen. Im künftigen Aufenthaltsraum der Senioren-WG gibt es Getränke, Glühwein, Waffeln sowie einen Imbiss. Die Diakoniestation ist mit einem Informationsstand vertreten, genauso wie MGI Immobilien. Wichtig: Warme Kleidung und festes Schuhwerk sind zu empfehlen. Barrierefreiheit ist auf der Baustelle aktuell nicht gegeben. Nach der Fertigstellung wird dies anders sein. Dann sind allle Geschosse mit dem Aufzug erreichbar. Was zurzeit ebenso noch fehlt, ist die Photovoltaik-Anlage - auch sie wurde ein Opfer der Flammen. &bdquo;Die kommt noch“, versichert Jannic Minnecker. Die Investoren treten bei dem Neubau als Stromversorger auf und bieten ein Mieter-Strom-Modell an. Ohnehin erfüllt das Gebäude hohe Wärmeschutzanforderungen. Der Bau nach &bdquo;KFW 40 EE“-Standard wird nach der erforderlichen Gesamtabnahme ein Nachhaltigkeitszertifikat erhalten. Versmolder Unternehmen startet weiteres Bauprojekt Wenn dieser Schritt erreicht und die Immobilie bezugsfertig ist, wird Jannic Minnecker nach den aufregenden Monaten sicher ein Stein vom Herzen fallen. Derweil hat das noch junge Versmolder Unternehmen, das er seit 2020 zusammen mit den Cousins Axel Gronau und Torsten Gronau führt, eine weitere Baustelle in Angriff genommen. An der Wittensteiner Straße in Innenstadtnähe - auf dem Areal des früheren Hofes Fischer - entsteht das Projekt &bdquo;Exklusives Wohnen in Versmold“. Zwei Gebäude mit zusammen 13 Eigentumswohnungen sind bereits bezogen. Zwei baugleiche Objekte sollen jetzt entstehen, inklusive Tiefgarage mit 15 Stellplätzen. Nach etwa einem Jahr Stillstand aufgrund der schwierigen Lage in der Immobilie- und Baubranche geht es mit Teil zwei nun im Januar los. Noch in diesem Jahr sollen die beiden Wohnhäuser bezugsfertig sein, gibt Jannic Minnecker als ambitioniertes Ziel aus und fügt ein bisschen scherzhaft an: &bdquo;Es sei denn, es brennt.“ Lesen Sie auch: Bauen, kaufen, mieten: So wohnt Versmold und so teuer ist es

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