
Versmold/Borgholzhausen. Trotz aller Widerstände und Diskussionen im Vorfeld scheint der Weg für den dritten Bauabschnitt des interkommunalen Gewerbegebietes frei zu sein. Zumindest beschloss der Zweckverband, den die Städte Borgholzhausen und Versmold gebildet haben, die Aufstellung des Bebauungsplans mit großer Mehrheit. Das Gros der Fläche liegt – anders als bei den anderen beiden Abschnitten – auf dem Gebiet des Versmolder Ortsteils Bockhorst.
Der neue Abschnitt entlang der A33 hat es durchaus in sich. Versmolds Bauamtsleiter präsentierte bei der jüngsten Sitzung des Zweckverbandes beeindruckende Zahlen. Im Norden wird die etwa 27 Hektar große Fläche durch die B476 begrenzt. Im Osten verläuft die Autobahn 33. Die südliche Grenze markiert die Straße Halstenbeck samt einer 10 kV-Freileitung. Auch die westliche Begrenzung bilden Halstenbeck sowie verschiedene Wirtschaftswege.
Historischer Beschluss: Gewerbegebiet nahe der A33 wächst
Die Städte Borgholzhausen und Versmold streben gemeinsam an, die regionale Wirtschaftsstruktur in ihrer Branchenvielfalt zu fördern und das bestehende Arbeitsplatzangebot zu sichern und zu erweitern, heißt es in der entsprechenden Beschlussvorlage zur Sitzung. Dass es gegen das Gewerbegebiet ganz grundsätzlich Widerstände gibt, klang während des öffentlichen Teils kaum an.
Gewerbegebiet zwischen Versmold und Borgholzhausen kritisiert
Borgholzhausens Ratsmitglied Hermann Schulte (BU) fragte zum Beispiel, ob es Konflikte mit angrenzender Wohnbebauung gibt und wie der Verkehr auf der Bundesstraße geregelt werden soll. „Wir kennen diese Themen von den ersten beiden Bauabschnitten“, kommentierte Piums Bürgermeister Dirk Speckmann. Dirk Niggemann ergänzte, dass im Entwicklungsprozess für den neuen Bauabschnitt noch verschiedene Gutachten eingeholt werden müssten. Diese umfassen unter anderem auch den Verkehr. „Erste Gespräche mit dem Straßenbauträger sind aber bereits geführt“, so Niggemann. Für die Bundesstraße ist Straßen.NRW zuständig.
Daneben muss auch noch ein weiteres Gremium sein Einverständnis geben: der Stadtrat aus Borgholzhausen. Da zwei Hektar des Gebietes geografisch auf Piumer Gebiet fallen, muss auf jeden Fall die Vertretung der Lebkuchenstadt darüber abstimmen. Die nächste Sitzung des Rates findet am 9. April statt.
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Während CDU, SPD und FDP mehrheitlich für die Pläne stimmten, kommen seitens der Grünen und der Borgholzhausener BU kritische Stimmen. Sie brachten schon weit im Vorfeld der Sitzung Argumente in Bezug auf Flächenfraß und immer weiter fortschreitende Versiegelung von Flächen ein. Außerdem würden ökologische Räume zerstört und der Wasserverbrauch sei zu hoch.
Arbeiten im Gewerbegebiet nahe der A33 bei Borgholzhausen
Unabhängig vom neuen Bauabschnitt wird derzeit in den bereits bestehenden Gebieten gearbeitet. Die Gehwege waren wieder geöffnet worden – um Glasfaser zu verlegen. Das bezeichnete Borgholzhausens Kämmerin Elke Hartmann als „misslich“. Denn schließlich wurden die Arbeiten gerade erst seitens der Stadt abgeschlossen. „Damals hatte das Glasfaser-Unternehmen aber keine Kapazitäten“, so Hartmann. Nachdem die Glasfaserleitungen im Boden waren und die Gehwege wieder hergestellt werden sollten, wurden allerdings Mängel festgestellt. Diese sollen in den kommenden Tagen nun behoben werden.
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