Erzieherin aus Versmold fällt mit lustigen Reels im Internet auf

Versmold. Im Flur von Tina und Julian Pohlmann hängt ein Brautkleid. Im September 2018 gaben sich die beiden das Ja-Wort. Die ungewöhnliche Dekoration erinnert die Familie aus Peckeloh an die Hochzeit. Aber es spielt auch eine wichtige Rolle im neuen Hobby der 32-jährigen Erzieherin einer Greffener Kindertagesstätte. Tina Pohlmann gewährt der Internet-Community einen tiefen Einblick in ihr Haus und eben besagten Flur. &bdquo;So war das nicht gemeint“, titelt Pohlmann in einem kleinen Video im sozialen Netzwerk Instagram. &bdquo;Wenn du jeden Tag daran erinnert wirst, dass du nach sechs Jahren und zwei Kindern nie wieder so schön sein wirst ...“, postet sie. Ein Mutter-Komplex? Die ersten Auswirkungen der Midlife-Crisis oder beginnende Wechseljahre? Sicherlich nicht. Bund fürs Leben: Die Hochzeit des Versmolder Paares Das kleine Reel dient einfach der Unterhaltung. Die kurzen Videos hat Tina Pohlmann für sich entdeckt und postet mehr oder weniger regelmäßig im Netz. In dem Video, das immerhin knapp 5.000 Menschen bei Instagram (Stand 27. März) gesehen haben, trägt sie einen Bademantel, Hausschuhe und im Arm Chips und Cola. Sie spielt die weinende Mutter, ohne sich dabei selbst zu ernst zu nehmen. Das kommt bei der immer größer werdenden Fan-Gemeinde an. &bdquo;Gut ist, dass das nicht die Wahrheit ist und dir der Bademantel genauso gut steht“, kommentiert zum Beispiel Alina Farthmann. Erzieherin aus Versmold bezeichnet sich als &bdquo;verrückte Nudel“ Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein von @_.einfach_.tina_ geteilter Beitrag &bdquo;Ich bin einfach eine verrückte Nudel“, sagt Tina Pohlmann. Stimmt, könnte der Betrachter meinen. Denn um so viel Humor zu beweisen, braucht es auch ein bisschen Courage. &bdquo;Ich bin von Video zu Video mutiger geworden“, sagt Tina Pohlmann. Sie zeigt sich selbst, schlüpft wechselweise in die Rolle der Mutter oder ihrer kleinen Tochter. &bdquo;Das Kind spiele ich selbst. Meine Eigenen würde ich maximal von hinten zeigen.“ Als Inspirationsquelle dient der Nachwuchs aber allemal. Kinder schreiben die besten Drehbücher für die Real-Satire der Peckeloherin. &bdquo;Manchmal glaubt einem das kein Mensch, was hier passiert“, berichtet Tina Pohlmann lächelnd. In einem Video ist die gestresste Mutter auf der Suche nach Süßigkeiten. Der Nachwuchs bekommt davon Wind. &bdquo;Heimlich ist vorbei“, lautet der Titel. Die wachsame Tochter kommt der Mutter natürlich auf die Schliche. Ein Protagonist ist auch Dalmatiner Jumper. Er brockt der Mutter einen deftigen Kommentar ein. Aber dazu später mehr. Das bisher erfolgreichste Video zeigt eine Szene aus dem Wäschekeller. Eigentlich sind die Boxen, fein säuberlich beschriftet mit der jeweiligen Wäsche-Farbe, leer. Doch einen Augenblick später sind sie wieder prall gefüllt. &bdquo;Das ging bei TikTok richtig gut“, sagt Tina Pohlmann. Mehr als 300.000 Menschen schauten sich die kurze Sequenz an. &bdquo;Bei TikTok sind mir manche Videos auch nicht so unangenehm wie bei Instagram.“ Erzieherin aus Versmold postet lieber Reel bei TikTok Denn auf der chinesischen Social-Media-Plattform tummeln sich weniger Bekannte der 32-jährigen Zweifach-Mutter. Ihren Account dort startete sie im Vergleich zu Instagram auch neu. Trotzdem zögert sie weiterhin, bevor sie Videos im Internet hochlädt. Ihr Mann Julian ist größter Fan, aber zeitgleich größter Kritiker. &bdquo;Regelmäßig spricht Tina mit mir über die Videos“, sagt der Ex-Torwart von Peckelohs Westfalenliga-Fußballern. Nur ab und zu bekommt der Angestellte einer Krankenkasse Überraschungen serviert. Überraschend war auch der bisher einzige negative Kommentar, den Tina Pohlmann auf ihre launigen Szenen erhalten hat. Bei TikTok kommentierte ein Nutzer ein Video mit Dalmatiner Jumper. Pohlmann nahm verlorene Haare des Tieres auf die Schüppe. Der User fragte rhetorisch, warum man sich überhaupt einen Hund anschaffe. Tina Pohlmann setzte ein &bdquo;Like“ und ließ sich nicht weiter von dem Kommentar beirren. Macht sich Tina Pohlmann also auf, Versmolds nächster Instagram-Star oder eine TikTok-Größe zu werden? Oder damit gar Geld zu verdienen? &bdquo;Ich möchte meinen Job auf keinen Fall aufgeben“, sagt sie. Die Peckeloherin liebt ihre Arbeit als Erzieherin in der AWO-Kindertagesstätte in Greffen. Dorthin möchte sie nach der Elternzeit auch wieder zurückkehren. Möglicherweise bietet auch der Alltag mit anderen Kindern als den eigenen wieder jede Menge Inspiration für neue Videos.

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