Gütersloher (18) ist Chef des eigenen Betriebs: Millionen sehen sein Video

Gütersloh. Den Schritt in die Selbstständigkeit traut sich nicht jeder. Doch für Ventsislav Zhelev, einen 18-jährigen Unternehmer aus Gütersloh, war es schon immer der Traum, sein eigener Chef zu sein. Mit einem Freund zusammen gründete er im vergangenen Jahr ein kleines Reinigungsunternehmen namens &bdquo;Supersteinglanz“. Immer mit dabei: ihre Smartphones. Seit dem Frühjahr 2025 dokumentiert Zhelev seine Geschichte und lädt die Videos bei Tiktok und Instagram hoch - mit Erfolg. Ein auf Social Media geteiltes Video des jungen Mannes und seines Freundes ging viral und wurde bereits von über 2,3 Millionen Nutzern gesehen. Der Auslöser, um selbst in die Selbstständigkeit zu gehen, war für den jungen Gütersloher ein Video auf der Plattform Tiktok. &bdquo;Ich habe die Videos gesehen von einem Influencer, der Motivations- und Business Videos macht“, erzählt Zhelev. Dieser Influencer ermutigte seinen Fans dazu, explizit Hochdruckreinigungsunternehmen zu gründen. Dieser Idee folgte Zhelev. &bdquo;Nach jeder Absage wurde es einfach interessanter“ Um das notwendige Startkapital zu erwirtschaften, nahm er zunächst einen Minijob in einer Imbissbude an und verkaufte dort etwa drei bis vier Monate lang Pommes und Bratwürstchen. Im Sommer 2024 erwarb er dann seinen ersten Hochdruckreiniger und begann mit dem Aufbau einer Webseite. Nach einer kurzen Pause, in der die Geräte zwar angeschafft, aber noch nicht genutzt wurden, nahm die Idee zwischen März und April wieder Fahrt auf. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Super-Steinglanz (@supersteinglanz) Zhelev holte sich einen Freund ins Boot, und gemeinsam starteten sie mit einer ungewöhnlichen Akquise-Methode: Sie gingen in ihrem Heimatsortsteil Spexard von Haus zu Haus, klingelten und boten kostenlose Reinigungen an. Ziel war es, Videomaterial für Tiktok und Instagram zu sammeln. Nach etwa 30 bis 40 Absagen fanden sie ihren ersten Kunden. Eine Woche später nahmen sie ihr erstes Video von ihrem ersten Einsatz bei eben jenem Kunden auf, das sich als viral herausstellen sollte. Lesen Sie auch: Mutige Jungunternehmer aus Versmold wollen den privaten IT-Markt erobern Der Weg in die Selbstständigkeit war nicht frei von Hindernissen. Die vielen Absagen während der Kaltakquise in Spexard waren eine Herausforderung, doch sie stärkten seine Entschlossenheit. &bdquo;Nach jeder Absage wurde es einfach interessanter. Wir haben gelernt, mit den Menschen zu sprechen. Nach jedem Versuch haben wir freier gesprochen und wurden so einfach selbstbewusster“, erklärt Zhelev. Minütliche kamen Tausende Aufrufe des Videos hinzu Das bereits erwähnte Video erreichte in kürzester Zeit 2,3 Millionen Aufrufe. &bdquo;Ich habe das Video an dem Tag um 18 Uhr online gestellt, da kam erst mal nichts“, erinnert sich der Jungunternehmer. Es dümpelte bei ein paar Hundert Aufrufen herum. &bdquo;Irgendwann gegen Mitternacht habe ich plötzlich immer mehr Nachrichten bekommen. Da es hatte schon 50.000 Aufrufe. Jede Minute kamen ein paar Tausend Aufrufe dazu“, beschreibt Zhelev den Moment, als das Video durch die Decke ging. Er spricht von &bdquo;unbeschreiblichen Emotionen“ und einem &bdquo;unreal“ anfühlenden Erfolg. Warum das und darauf folgende Videos so erfolgreich waren, kann sich der 18-Jährige nicht wirklich erklären. Er vermutet, dass der Erfolg des Videos in seiner Echtheit begründet liegt. Er betont, dass er &bdquo;gar nicht überlegt, einfach gemacht“ hat. Trotz der Reichweite der Videos, die größtenteils positive Kommentare erhielten, führte dies bisher nur zu einem direkten Neukunden über Social Media. Aktuell macht der Jungunternehmer noch seinen Führerschein Kurz nach dem Erfolg im Internet entscheidet sich der Weggefährte von Zhelev, der lieber anonym bleiben möchte, dazu, sich etwas aus dem Geschäft zurückzuziehen und nur noch bei größeren Aufträgen auszuhelfen. Aber auch über diese Unterstützung ist der Jungunternehmer sehr dankbar. Lesen Sie auch: Erfolgsgeschichte im Kreis Gütersloh: Mit 22 Jahren schon sein eigener Chef &bdquo;Ein Auftrag, der normalerweise sechs Stunden dauern würde, schaffe ich mit ihm in drei Stunden“, sagt er. Außerdem erfährt er noch weitere Unterstützung aus seinem privaten Umfeld. &bdquo;Ich bin gerade noch dabei, meinen Führerschein zu machen. Ein weiterer Freund oder meine Mutter fahren mich manchmal zu meinen Aufträgen“, berichtet Zhelev weiter. In wenigen Monaten, so hofft er, hat er dann selber einen Führerschein, um sich dann wiederum einen seiner ersten Träume für sein noch junges Unternehmen erfüllen zu können: ein erster Firmenwagen. Mutter hatte ihn ermutigt, seinen kleinen Betrieb aufzubauen Zhelevs Eltern, die aus Bulgarien stammen, waren nicht von Anfang an mit an Bord. Sie bevorzugten zunächst eine traditionelle Ausbildung. Doch als sein Abschluss am Carl-Miele-Berufskolleg näher rückte, ermutigte Zhelevs Mutter ihn dazu, seinen kleinen Betrieb nebenbei aufzubauen. &bdquo;Meine Mutter sieht, was in mir steckt. Sie hat immer an mich geglaubt und unterstützt mich weiterhin“, so Zhelev. Sie sei beeindruckt, dass er mit 18 Jahren einen Schritt gewagt habe, vor dem andere noch Angst hätten.

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