Versmolderin hat ihr Pferde-Hobby zum Beruf gemacht

Versmold. Der Leitspruch im Logo bringt für Carolin Lux das auf den Punkt, was ihr bei der täglichen Arbeit so wichtig ist. &bdquo;Dem Pferde verpflichtet - dem Sport verbunden“ steht im blau-gelben Kreis. &bdquo;Wenn wir die Tiere schon für unsere Zwecke nutzen, dann müssen wir sie so behandeln und halten, dass es für das Pferd angenehm ist“, sagt die Versmolderin im Gespräch mit dem &bdquo;Haller Kreisblatt“. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK In ihrem Büro hängen zahlreiche Bilder und Fotos, die mit Pferden und dem Reitsport zu tun haben. Wer die schmale Straße aufs Hoftor zufährt, kommt an Weide und Stall vorbei. &bdquo;Kastanienhof“ hat die Familie ihr Zuhause getauft. Carolin Lux gehören vier Pferde - in ihrer aktiven Zeit als Reiterin ist sie Turniere geritten. Heute sitzt die Pferdewirtschaftsmeisterin selbst selten im Sattel, sondern leitet ihre achtjährige Tochter an. Die vier Pferde auf den &bdquo;Kastanienhof“ sind private Hobbyhaltung. Dass Versmold ihre Wahl-Heimat wurde, war Zufall. Carolin Lux stammt aus Heidelberg. Ihr Herz schlägt schon von Kindesbeinen an für Pferde und das Reiten - sie macht ihr Hobby schließlich zum Beruf. Ihre Ausbildung führt Carolin Lux zum Landgestüt nach Warendorf. Später studiert die Pferdewirtschaftsmeisterin (Teilbereich Reitausbildung) an der FH in Osnabrück Agrarwissenschaften. Schon zu dieser Zeit hat sie über den Stall der Familie Jennissen sowie den Reitverein Versmold gute Kontakte in die Fleischerstadt. Versmolderin stärkt Ansehen der Berufsreiter Ihre Eltern folgen der Tochter und möchten in die Region ziehen. In Peckeloh, in der Nähe des Heidesees, findet die Familie schließlich den passenden Hof. Die Pferdehochburg Warendorf ist nicht weit entfernt. Carolin Lux zieht von Telgte nach Versmold und mit ihr kommt 2012 die Geschäftsstelle der Bundesvereinigung der Berufsreiter (BBR) dorthin. Eine frühere Wohnung auf dem Hof wird zu den Geschäftsräumen umgebaut. Heute gehören vier Mitarbeitende zum Team. Seit 2011 arbeitet die 45-Jährige als BBR-Geschäftsführerin und ist in dieser Funktion Mitglied des Vorstandes. Etwa 8.000 Pferdewirte gibt es bundesweit, 4.600 Mitglieder zählt die Bundesvereinigung mit Sitz in Münster inzwischen. Sie ist damit größte Fachgruppe innerhalb des Deutschen Reiter- und Fahrer-Verband e. V. Lesen Sie auch: Hallerin setzt mit Onlineshop aufs richtige Pferd - nun kommt Outlet hinzu Die Versmolderin ist mit ihrem Team Ansprechpartnerin sowohl für Ausbildungsbetriebe als auch Pferdewirte sowie jene, die es werden möchten. Die BBR vertritt gegenüber Ämtern, Behörden und Verbänden die Anliegen der Pferde-Profis. Es geht ihr darum, das Ansehen der Berufsausbilder der klassischen Reitlehre in der Öffentlichkeit zu stärken und das Ausbildungsniveau im Reitsport zu verbessern. Carolin Lux, Mitglied der Prüfungskommission, sieht in der artgerechten und verantwortungsbewussten Haltung und Ausbildung von Pferden &bdquo;aktiven Tierschutz“. Stolz ist die zweifache Mutter außerdem, dass die klassische Reitlehre im Jahr 2023 auf Antrag der BBR von der Deutschen UNESCO-Kommission als &bdquo;immaterielles Kulturerbe“ anerkannt wurde. Diese Voraussetzungen brauchen Pferdewirte Knapp 1.000 Ausbildungsbetriebe - entweder Privatställe oder staatliche Gestüte - gibt es bundesweit. &bdquo;Sehr unterschiedlich aufgestellt“, sagt Carolin Lux. Nach der Ausbildung kennen sich Pferdewirte mit allen Fragen rund um die Versorgung und Ausbildung von Pferden aus. Um den Turniersport geht es dabei nicht vorrangig. In fünf Fachrichtungen können sich junge Menschen ausbilden lassen: klassische Reitausbildung, Pferdehaltung und Service, Pferdezucht, Pferderennen oder Spezialreitweisen (Westernreiten und Gangpferdereiten). Ein Traum vieler junger Reiterinnen und Reiter, oder? Lesen Sie auch: Ein Leben für 70 Pferde: Was diese Frau aus Werther für ihren Traum leistet Für Carolin Lux war es das auf jeden Fall, sie weiß aber auch: &bdquo;Es ist ein harter Beruf - körperlich und mental anstrengend.“ Viel frische Luft bei Wind und Wetter, Stallarbeit und Bewegung. Im ersten Lehrjahr seien viele sehr müde. Gerade bei der Fachrichtung klassische Reitlehre brauche es &bdquo;gute reiterliche Vorbildung“, sagt die 45-Jährige. Allein Pferde zu mögen, reiche nicht aus. &bdquo;Man muss auch Menschen mögen und kommunikationsfähig sein“, sagt die Fachfrau. Denn letztlich gehe es bei der Reitausbildung auch darum, mit dem Reiter zu arbeiten. &bdquo;Man muss außerdem bereit sein, Rückschläge einzustecken“, sagt Carolin Lux über den Umgang mit Tieren. &bdquo;Wenn man das alles kann und mag, dann ist es kein Beruf, sondern eine Berufung.“ Weitere Informationen über die Arbeit der BBR und die Berufsbilder auf www.berufsreiter.com.

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