
Versmold. Die gute Nachricht vorweg: Im Versmolder Parkbad am Caldenhofer Weg war 2024 mehr los als im Vorjahr. Mit etwa 66.000 Besucherinnen und Besuchern im Naturerlebnisbad unter freiem Himmel sowie im Hallenbad rechnen die Verantwortlichen bis zum Jahresende.
Das wären immerhin rund 4,5 Prozent mehr als im schwachen Jahr 2023 (57.419 Besucher). Aber zufrieden ist die Stadtverwaltung damit trotzdem nicht, das wurde jetzt im Ausschuss für Bildung, Integration, Generationen, Kultur, Inklusion, Soziales und Sport (BIGKISS) deutlich. Denn als Zielmarke im Haushaltsplan für 2024 hatten 80.000 Besucherinnen und Besucher gestanden.
Ein womöglich zu ambitioniertes Ziel, wie die tatsächlichen Zahlen der vergangenen Jahre verdeutlichen. Hatten vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie zwischen 78.000 und 79.000 Badegäste die Eingangstore passiert, so hat sich der Zuspruch seit den verschiedenen Lockdowns und coronabedingten Einschränkungen noch nicht erholt. Nur langsam steigen die Zahlen wieder an, was allerdings nicht an der Attraktivität des Parkbades liegen muss. „Entscheidend dafür, wie gut das Bad im Sommer genutzt wird, ist und bleibt das Wetter“, erklärte der zuständige Fachbereichsleiter Sven Rabaschus jetzt im Ausschuss.
Angestrebte Besucherzahlen für das Parkbad Versmold werden reduziert
Und da hat Versmold bekanntlich zwei sehr durchwachsene Sommer hinter sich. Die Verantwortlichen ziehen daraus nun zwei Konsequenzen. Zum einen wird die Zielmarke im Haushaltsplanentwurf für 2025 angepasst: Die Stadt rechnet nun nur noch mit 65.000 Besuchern. Was im Umkehrschluss auch den Zuschussbedarf für das Bad erhöhen dürfte: Bei kalkulierten Einnahmen in Höhe von 130.000 Euro aus Eintrittsgeldern ergäbe sich ein ordentliches Ergebnis von minus 349.000 Euro. Auch aufgrund im Vergleich zu 2024 noch einmal leicht ansteigenden Personalkosten.
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Dass der Badbetrieb ein Zuschussgeschäft ist, lässt sich nicht vermeiden, wenn denn Besucherinnen und Besuchern moderate Eintrittspreise ermöglicht werden sollen. Doch die Stadt will nun daran arbeiten, die Outdoor-Saison etwas zu verlängern, die Zahl der Badegäste so zu erhöhen – und damit letztlich auch den Zuschussbedarf je Gast zu reduzieren. Wie berichtet soll das Freibad eine Absorber-Anlage bekommen, die mit einem Wärmetauscher an das Becken des Freibades angebunden wird.
Die Kosten werden von der Installationsfirma mit rund 45.000 Euro angesetzt. Im Schnitt könne man laut dem beauftragten Unternehmen mit etwa 150.000 Kilowattstunden jährlicher Wärmeerträge durch den Solarabsorber rechnen. Dies würde im Durchschnitt zu einer Erhöhung der Temperatur des Beckens von 20,8 Grad auf 22 Grad führen. Scheint die Sonne, wäre das Wasser im Freibad also im besten Fall schon etwas früher im Frühjahr warm genug zum Planschen – und womöglich könnte die Saison unter freiem Himmel auch etwas länger dauern.
Naturerlebnisbad soll Absorber-Anlage für wärmeres Badewasser erhalten
„Das Unternehmen ist jetzt beauftragt“, berichtete der für die städtischen Immobilien zuständige Fachbereichsleiter Carsten Wehmöller. „Wir hoffen darauf, dass die Anlage rechtzeitig zur Sommersaison 2025 zur Verfügung steht.“ Auf dass die Besucherzahlen dann wieder etwas kräftiger ansteigen.
Bürgermeister Michael Meyer-Hermann hofft unterdessen auch auf einen starken Schlussspurt für dieses Jahr, der womöglich auch die erwarteten Zahlen für 2024 noch ein wenig nach oben verschiebt. Denn anlässlich des 50. Parkbad-Geburtstags gibt es vom 6. bis 8. Dezember ein Aktionswochenende und zwischen dem 6. und 17. Dezember Preise wie vor 50 Jahren: 1,50 Euro für Erwachsene sowie 50 Cent für Kinder und Jugendliche.