Badespaß in Versmold - so wird das Wasser im Freibad zwei Grad wärmer

Versmold. Strandatmosphäre, eine Wasserrutsche, tolle Liegewiesen und das ungechlorte, türkis schimmernde Wasser - das Versmolder Parkbad hat wirklich eine Menge zu bieten. Allerdings liegt es in der Natur der Sache eines Naturerlebnisbades: Im Becken selbst ist das durch einen biologischen Kreislauf ständig frisch gereinigte Wasser auch deutlich kühler. Schreckt das womöglich den einen oder anderen &bdquo;Warmbader“ ab? Um dieses Thema ging es jetzt im Versmolder Hauptausschuss, denn die Stadtverwaltung hatte eine Lösung für dieses Problem mitgebracht. Der zuständige Fachbereichsleiter Carsten Wehmöller erläuterte am durchaus warmen Dienstagabend im Rathaus: &bdquo;Heute hatten wir im Becken 20 Grad Wassertemperatur mit leicht steigender Tendenz - mit unserer technischen Lösung könnten wir an einem solchen Tag 22 Grad erreichen.“ Ein für Badende spürbarer Unterschied. Zum Hintergrund: Mit dem Umbau des Hallenbades hatte die Stadt 2004 einen sogenannten Solarabsorber zur Beheizung des Freibades installiert, der 2007 in Betrieb genommen wurde. Der funktioniert vereinfacht gesagt so: Wasser wird durch einen schwarzen Schlauch geführt, der sich und damit auch die Flüssigkeit bei entsprechender Sonneneinstrahlung erwärmt - und dann wieder in das Becken zurückgeführt. Wärme der Sonne wird ins Becken des Versmolder Parkbades übertragen Beim Umbau zum Naturbad war diese Art der Beheizung indes nicht mehr möglich: Die besondere Art der Wasseraufbereitung verbietet es, dass der Kreislauf des Solarabsorbers und jener der Reinigung Kontakt haben. Seinerzeit wurde allerdings der spätere Anschluss vorbereitet. Und dieses Konzept stellte Wehmöller jetzt vor: Es sieht einen sogenannten Wärmetauscher vor. Der Kreislauf des Absorbers überträgt dabei die entstandene Wärme seines Wassers auf die kühlere Beckenflüssigkeit - ohne dass beide Systeme in Kontakt kommen. Die Kosten für den Anschluss des Naturbades an den Solarabsorber mittels Wärmetauscher werden von der Installationsfirma mit rund 45.000 Euro angesetzt. Das Unternehmen hat zudem eine Simulationsrechnung erstellt, die die zu erwartenden Energie-Erträge des Solarabsorbers abschätzen sollen. Danach ist im Schnitt mit etwa 150.000 Kilowattstunden jährlicher Wärmeerträge durch den Solarabsorber zu rechnen. Dies würde im Durchschnitt zu einer Erhöhung der Beckentemperatur von 20,8 Grad auf 22 Grad führen, wie Wehmöller erklärte. &bdquo;Mit Blick auf die potenziellen Heizkosten, die wir andernfalls schultern müssten, hätte sich die Anlage nach drei Jahren amortisiert“, rechnete der Fachbereichsleiter vor - um selbst gleich einzuschränken: &bdquo;Das hinkt ein wenig, denn derzeit heizen wir gar nicht und haben also auch keine Ausgaben.“ Das Becken mithilfe der vorhandenen Heiztechnik zwei Grad wärmer zu machen, kostete laut Schätzungen derweil 130.000 Euro jährlich - das war sowohl für die Verwaltung als auch für die Politik keine Option. Parallelbetrieb mit Hallenbad wieder in der Diskussion Natürlich funktioniere der Solarabsorber nur, wenn die Sonne auch scheine, ergänze Wehmöller noch, &bdquo;aber dann gehen die Leute ja auch ins Freibad“. Sein Kollege Sven Rabaschus aus der Verwaltungsspitze ist zudem im Schwimmverein engagiert und betonte: &bdquo;Ein Becken, das länger wärmer ist, macht auch die Randzeiten für die Nutzung attrakiver.“ SPD-Frau Liane Fülling begrüßte den Anschluss &bdquo;nach Jahren der Diskussion“, denn man habe mit dem Parkbad ja &bdquo;ambitionierte Besucherziele“. Sie regte an, auch den Parallelbetrieb mit dem Hallenbad wieder einzuführen, &bdquo;wenn wir die große Freiflächen-PV-Anlage installiert haben“. Und aus einer ganz anderen Richtung kam Wolfgang Beuge mit seiner humorigen Schlussbemerkung: &bdquo;Als weitere Attraktion sollten wir auch das Eisbaden im Parkbad einführen“ - eine Idee, die das junge Parkbad-Team offenbar durchaus auf dem Schirm hat ... Einstimmig machte die Politik schließlich den Weg für den Anschluss des Parkbades an den Solarabsorber frei - im Sommer 2025 dürfte es für die &bdquo;Warmbader“ also Grund zur Freude geben.

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