Versmolderin (28) mit spannendem Lebenslauf findet Traumjob in Werther

Werther. Der Weg ist kompliziert: &bdquo;Gemeindehaus rein, links die Treppe runter und dann wieder links durch eine Brandschutz-Tür, durch den Raum und dann die Tür direkt rechts“, schreibt Julia Möhlmann, als sie mit dem HK den Termin abmacht. Ihr neues Büro liegt irgendwo in einem Seitenflügel des Wertheraner Gemeindezentrums. Irgendwie passt das. Denn mit Umwegen kennt sich die neue Gemeindepädagogin in Werthers evangelischer Kirchengemeinde aus. Dass Julia Möhlmann nun in ihrem &bdquo;absoluten Traumjob“ arbeitet, ist beim Blick auf ihren Lebenslauf alles andere als selbstverständlich. Die Versmolderin besuchte die dortige Hauptschule, schaffte trotz einiger Widrigkeiten den Realschulabschluss mit Qualifikationsvermerk. Es folgten das Fachabitur am Berufskolleg in Halle und eine Ausbildung zur Erzieherin in Warendorf. &bdquo;Ich habe gedacht, dass ich das Studium eh nicht schaffe“, gibt Möhlmann selbstkritisch zu und erklärt, warum sie sich zunächst für eine Ausbildung entschied. Nach ihrer Ausbildung bekam sie einen Jahresvertrag in einer Versmolder Kindertagesstätte. In dieser Zeit engagierte sie sich immer mehr bei ihrem Herzensverein: dem CVJM. Sie leitete eine Jugendfreizeit, war als Mitarbeiterin in diversen Gruppen aktiv. &bdquo;Ich habe in der Kindertagesstätte gemerkt, dass mir die Jugendarbeit fehlt.“ Bei Julia Möhlmann setzte ein Umdenken ein. Sie fasste einen mutigen Entschluss. Versmolderin stürzt sich ins Studium &bdquo;Ich habe mich dann ins Studium gestürzt.“ Dafür verließ die Versmolderin ihre Heimat, zog nach Bochum und setzte alles auf die Karte &bdquo;Soziale Arbeit“. Das war gar nicht so einfach. &bdquo;Meine erste Hausarbeit war überhaupt nicht gut. Das habe ich nur mithilfe meiner Mitstudierenden geschafft“, erinnert sie sich. Auch die vielen Fachbegriffe machen ihr am Anfang ihrer akademischen Laufbahn zu schaffen. &bdquo;Es war schon eine harte Zeit“, gibt sie zu. Immer mal wieder dachte die heute 28-Jährige daran, abzubrechen. &bdquo;Es gab einfach viele Tiefs.“ Doch die Wahl-Wertheranerin biss sich durch. &bdquo;Mein Hobby zum Beruf zu machen, stand für mich an erster Stelle“, erzählt Julia Möhlmann. Schon im Studium machte sie weiterhin das, was ihr Spaß macht: Freizeiten leiten, mit Menschen in Kontakt treten, Kinder und Jugendliche ein Stück weit begleiten. Ihre Motivation findet die Christin auch in ihrem Glauben: &bdquo;Mit Gottes Hilfe kann man alles schaffen.“ Aber auch ganz praktische Dinge halfen Julia Möhlmann. &bdquo;Freunde und Familie“ bezeichnet die Sozialpädagogin als wichtigen Rückhalt. Außerdem trägt sie ihr Herz auf der Zunge: &bdquo;Ich habe immer schon offen kommuniziert und gesagt, was mein Herz will. Das hat mir sehr weitergeholfen.“ Traumjob in Werther gefunden Julia Möhlmann hat es geschafft. &bdquo;Die Stelle hier ist schon wirklich toll“, sagt sie. &bdquo;Die Leute sind extrem hilfsbereit, und die Ehrenamtlichen leisten eine ganze Menge.“ Sie freut sich schon jetzt auf die Freizeit-Arbeit in den Sommerferien und auf die vielen Projekte, die es in Werthers Gemeinde derzeit gibt. Seit dem 1. Oktober ist Julia Möhlmann vor Ort. Damit füllt sie eine Lücke in der evangelischen Jugendarbeit der Gemeinde. Im aktuellen Gemeindebrief verabschiedet sich Rebecca Radtke, die als Anerkennungspraktikantin ein Jahr lang in der Böckstiegel-Stadt gewirkt hat. Radtke hatte auch Aufgaben von Sabrina Detmer übernommen, die sich für ein Theologie-Studium in Kiel entschied. Für beide war Werther nur ein relativ kurzer Abschnitt weniger Monate. Julia Möhlmann möchte bleiben, bildet sich aber trotzdem weiter. Sie möchte Diakonin werden und noch tiefer in die Gemeindearbeit eintauchen, perspektivisch auch Predigten halten oder Taufen und Beerdigungen durchführen. Dafür findet die Versmolderin in Werther hervorragende Bedingungen vor. Auch wenn der Weg in ihr neues Büro für Außenstehende noch etwas schwierig zu finden ist.

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