Nach Geldautomaten-Sprengung: Volksbank Versmold hat wichtige Frage geklärt

Versmold. Der Standort der Volksbank Versmold an der Straße Mittel-Loxten 10 wird nicht wieder in Betrieb genommen. Diese Entscheidung hat der Vorstand jetzt zusammen mit dem Aufsichtsrat getroffen. Nach längerer Diskussion, wie Vorstandsvorsitzender Jens Wagemann und sein Stellvertreter Stefan Kirchhoff im Gespräch mit dem &bdquo;Haller Kreisblatt“ betonen. Man habe Für und Wider intensiv gegeneinander abgewogen. &bdquo;Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht und es tut uns natürlich für unsere Kunden vor Ort leid“, sagt Wagemann. Aber mit Rücksicht auf die Mieter im angrenzenden Mehrfamilienhaus sei man zum Entschluss gekommen, dass es dort keinen Geldautomaten mehr geben wird. Auch aus Sicht des Versicherers sei der Standort für einen Wiederaufbau nicht ideal. Die beiden Banken-Chefs betonen aber: Ohne die Sprengung in den frühen Morgenstunden des 27. August hätte der Standort nicht zur Debatte gestanden. &bdquo;Er war gut frequentiert und hat sich einigermaßen für uns gerechnet“, sagt Jens Wagemann. Nicht nur durch Volksbank-Kunden, sondern auch durch Fremdabbuchungen, was der Vorstand auf die Lage an der Ortsdurchfahrt und in Nähe zum Fleischwarenbetrieb zurückführt. Dass der Geldautomat eine Zukunft gehabt hätte, das belegt auch die Investition, die die Volksbank bereits getätigt hatte. Schon vor einigen Monate hatte sie ein Einfärbesystem bestellt, um die Sicherheit der Moneybox weiter zu erhöhen. Anfang September sollte es eingebaut werden. Eine Woche zuvor schlugen die Kriminellen zu. Ob das Einfärbesystem die Täter, mutmaßlich eine professionelle Bande, in der Tatnacht abgeschreckt hätte, vermögen Wagemann und Kirchhoff nicht einzuschätzen. Nächtliche Schließzeiten und Kameraüberwachung als gängiger Schutz - zudem die Lage im Wohngebiet mit potenziellen Zeugen - hielten die Geldautomatensprenger jedenfalls nicht ab. Wer zahlt für Schäden an geparkten Autos? Die Detonation um 3.18 Uhr war so heftig, dass die Moneybox mitsamt der technischen Einrichtung in viele Einzelteile zerbarst. Diese flogen über die Fahrbahn bis auf die gegenüberliegende Straßenseite auf eine Grünfläche. Die Täter wurden von Zeugen beobachtet, wie sie mit einem PS-starken Audi Kombi flüchteten. Bis in den Vormittag hinein waren Kriminaltechniker vor Ort, um Spuren zu sichern. Zur Höhe des gestohlenen Geldes machten Volksbank und Polizei keine Angaben. Bei der Volksbank ist man froh, dass alles unterm Strich &bdquo;glimpflich“ ausgegangen ist, so Jens Wagemann. Personen wurden nicht verletzt. Schäden am dahinter liegenden Mehrfamilienhaus im Eigentum der Volksbank gab es nicht. Anders hätte es womöglich ausgesehen, wenn die Sprengkraft Richtung Wohngebäude gegangen wäre. Die neben der Moneybox abgestellten Autos wurden allerdings in Mitleidenschaft gezogen und bedeuten für die Besitzer Werkstatt-Besuche und Versicherungsfall. Zuständig ist bei Schäden durch Brand und Explosion die eigene Teilkasko. Die Volksbank selbst muss den Schaden an der Moneybox und sämtlichen Geräten mit ihrer Versicherung klären. &bdquo;Den Entschädigungswert wissen wir noch nicht“, berichtet Jens Wagemann. Anschaffung, Aufbau mit Fundamentarbeiten und Sicherheitssysteme haben zusammen vor fünf Jahren etwa 100.000 Euro gekostet. Volksbank Versmold nur noch mit zwei Standorten Die Investition in eine neue Moneybox wäre vermutlich nicht günstiger - anders ausgesehen hätte der kleine SB-Bereich auf jeden Fall. &bdquo;Nach heutigem Stand der Technik müsste ein massiver Betonklotz aufgebaut werden“, erklärt Wagemann. Optisch hätte dies an dem Standort im Wohngebiet aus Sicht des Geldinstitutes nicht hineingepasst. Die zerstörte Box wurde wenige Tage nach der Sprengung abtransportiert, der Strom abgeklemmt und der Tatort aufgeräumt. &bdquo;Es sind noch einige Restarbeiten zu erledigen“, informiert Stefan Kirchhoff. Künftig wird an der Stelle ein weiterer Parkplatz für die Mieter des Wohnhauses entstehen. Die Kunden aus Loxten müssen auf die beiden anderen Standorte der Versmolder Volksbank zurückgreifen, um Bargeld abzuheben: die Hauptstelle an der Münstertraße oder die Zweigstelle in Oesterweg, beides reine Geschäftsgebäude ohne Wohnraum. Diese Standorte sind bereits seit Längerem mit einem Einfärbesystem ausgestattet. Dazu kommen Nachtverschluss von 23 bis 5 Uhr sowie Kameraüberwachung und Bewegungsmelder. All diese Maßnahmen, so hofft die Bank, sollen verhindern, erneut Ziel von Kriminellen zu werden.

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