Neue Sportanlage in Peckeloh: Anlieger und SCP schließen einen Vergleich

Versmold-Peckeloh. Es war eine Güteverhandlung vor dem Verwaltungsgericht Minden. Und der Name dieses Termins am 19. August gab schon die Richtung vor, in die sich die Auseinandersetzung zwischen Anliegern, Kreis Gütersloh und dem SC Peckeloh entwickeln sollte. Am Ende stand ein Vergleich, der eine friedliche Zukunft auf der künftigen Sportanlage Am Wiedenfeld garantieren soll. Wie berichtet hatten die Anwohner Christoph Wicht und Andre Könitzer gegen den Kreis Gütersloh geklagt, der die neuen Anlagen für den Sportverein - ein Naturrasen- und ein Kunstrasenplatz, ein Vereinsheim und ein Kleinspielfeld - am Wiedenfeld genehmigt hatte. Vor dem Verwaltungsgericht Minden wurde nun besagter Gütetermin angesetzt: Ziel war ein Vergleich, mit dem sich die Klagen erledigen würden. Neben den Klägern war ein Vertreter des Kreises Gütersloh vor Ort, als Beigeladene nahmen die Vorstandsmitglieder Jan Fahrenwald, Torsten Gronau und Marius Flottmann für den SC Peckeloh teil. Denn unter anderem am Verein wird es künftig sein, die gefundenen Kompromisse auch umzusetzen. Die Anlieger befürchten durch die neue Sportanlage wie mehrfach berichtet erhebliche zusätzliche Lärm-, Licht- und Verkehrsbelastungen. Die in den Baugenehmigungen festgelegten Vorgaben waren ihnen nicht detailliert genug. Nun fanden Kreis und Anwohner in der Güteverhandlung einen Kompromiss, der im Wesentlichen die folgenden Punkte umfasst: Lärm und Licht Der Kreis Gütersloh sagt zu, die Auswirkungen des zur Siedlung hin aufgeschütteten, 265 Meter langen Erdwalls auf die Lärm- und Lichtimmissionen zu ermitteln. Nach Abschluss der Baumaßnahme beziehungsweise bei Betrieb der Sportanlage soll die Einhaltung der Grenzwerte für Lärm- und Lichtimmissionen unangekündigt insgesamt drei Mal überprüft werden. Das Ergebnis soll den Anwohnern und dem SC Peckeloh übermittelt werden. Verkehr Der Kreis Gütersloh arbeitet mit der Stadt Versmold darauf hin, auf der Straße &bdquo;Am Wiedenfeld“ eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 zu realisieren. Bauliche Maßnahmen Der SC Peckeloh verpflichtet sich, auf der Seite zur Siedlung ab einer Höhe von zwei Metern ein Fangnetz statt eines Gitterzauns anzubringen. Außerdem hängt der Verein an gut einsehbarer Stelle eine Hausordnung in gut lesbarer Schrift aus, in der insbesondere auf das Verbot von Schlag- und Blasinstrumenten (zum Beispiel Trommel oder Fanfare) hingewiesen wird. Spielbetrieb Hier berührt der Vergleich den wohl sensibelsten Aspekt des Zusammenlebens von Verein und Anwohnern: Der SC Peckeloh darf sonn- und feiertags in der Zeit von 13 bis 15 Uhr keine Spiele der ersten Mannschaft der Herren ansetzen. Das ist so weit kein Problem - allerdings sieht die Baugenehmigung grundsätzlich gar keine Spiele in besagter Mittagspause vor. Hier könnte der Verein gemäß dem Vergleich allerdings einen Antrag stellen, mit dem Spielbetrieb zumindest 45 Minuten in die Mittagspause zu gehen. Damit zeigten sich die Anwohner einverstanden. Bedeutet im Umkehrschluss, dass die Bezirksliga-Kicker des SC Peckeloh (zweite Mannschaft) weiter ab 12 oder 12.15 Uhr kicken könnten. Die Regeln Der SC Peckeloh erklärt gemäß Vergleich die Absicht, die Grenzen der genehmigten Nutzung unter den Mitgliedern bekannt zu machen. Und er wirbt aktiv dafür, die Regeln einzuhalten. Er soll die Anfahrt mit dem Fahrrad zu den Spielen bewerben. Und bei Spitzenspielen wie zum Beispiel an diesem Wochenende gegen den DSC Arminia Bielefeld im Westfalenpokal in das Kurt-Nagel-Parkstadion ausweichen. Fairer Umgang Anwohner und SC Peckeloh erklären übereinstimmend die Absicht zu gegenseitiger Rücksichtnahme: Der Verein wird den Anliegern einen Ansprechpartner benennen. Die Reaktionen der Kläger Der Vergleich ist jetzt rechtskräftig - Kläger Andre Könitzer zeigt sich im Gespräch mit dem &bdquo;Haller Kreisblatt“ zufrieden: &bdquo;Es ist nur ein guter Vergleich, wenn beide Seiten als Verlierer rausgehen. Sprich: einen Kompromiss schließen.“ Es habe in der Verhandlung ein &bdquo;vernünftiges, ausgewogenes Gespräch“ gegeben, so Könitzer weiter: &bdquo;Mit dem Ergebnis können alle Seiten leben, denke ich. Es geht uns einfach darum, die Grundlautstärke auf der Anlage zu minimieren. &bdquo;Wenn die Regeln jetzt eingehalten werden, ist das eine vernünftige Grundlage für das künftige Miteinander.“ Das sagt der SC Peckeloh &bdquo;Natürlich sind wir sehr froh, dass es jetzt so gekommen ist“, sagt Torsten Gronau aus dem Peckeloher Vorstandsteam dem HK. &bdquo;Diese Einigung ist viel wert, weil wir jetzt Ruhe haben und auf ein gutes Miteinander mit den Anliegern setzen können.“ Die Gespräche habe auch er als &bdquo;angenehm und konstruktiv“ empfunden. &bdquo;Alle Beteiligten haben eine Einigung gesucht.“ Zeit- und Kostenplan Insgesamt soll die Anlage am Wiedenfeld nach den jüngsten Kostenschätzungen rund 5,6 Millionen Euro kosten, 4,2 Millionen Euro beträgt der festgelegte Anteil der Stadt Versmold. Der Kunst- und der Naturrasenplatz sollen noch in diesem Jahr fertiggestellt und abgenommen werden. &bdquo;Im Juni 2025 möchten wir dann auch das Vereinsheim gebaut haben. Dann soll der gesamte Komplex gemeinsam eingeweiht werden“, so Gronau.

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