Mit Fotogalerie: In Versmold streiten zwei Feste um die Besucher

Versmold. Die Standbetreiber erleben am Samstag einen verhaltenen Start des 3. Kirschblütenfestes – und das liegt nicht am Wetter. 26 Grad Celsius, die Sonne strahlt, der Frühsommer streckt die Fühler aus, doch nur wenige Besucher sind gegen Mittag auf der Münsterstraße unterwegs zwischen Sparkasse und Schweinebrunnen. Eine Besucherin sagt Folgendes übers Fest: &bdquo;Eigentlich ganz süß, doch ich hätte erwartet, dass mehr los ist.“ Am &bdquo;langen Tisch“, einer Reihe von 40 Bierzeltgarnituren mit mehr als 300 Sitzplätzen, sitzt mittags niemand – bis auf Reiner Stodieck und den Pressevertreter dieser Zeitung: &bdquo;Das Kirschblütenfest ist unter dem Aspekt gedacht: ’Belebung der Innenstadt’“, sagt Stodieck. Es ergänze das Stadtfestival im Hochsommer und den Wurstträgermarkt im Herbst. Organisatoren sind verärgert Das Kirschblütenfest ist die kleinste der drei Veranstaltungen. Stodieck verweist auf die Uhrzeit und fügt hinzu, dass die meisten Leute erst abends kommen – wenn die Gewerbeschau, die samstags und sonntags zwischen 11 und 17 Uhr stattfindet, zu Ende gegangen ist. Denn dann beginnt auf dem Kirschblütenfest das Bühnenprogamm. Stodieck und die Vorsitzende der Interessengemeinschaft Einkaufsstadt Versmold (IGEV), Rosi Dieckmann-Rose, können kaum verhehlen, dass sie sich ein wenig ärgern über die parallel stattfindende Gewerbeschau: Denn beide Veranstaltungen graben sich Besucher ab. Auch der Shuttle-Bus, ein restaurierter Oldtimer, der beide Veranstaltungsgelände im 20-Minuten-Takt miteinander verbindet, kann das nicht ändern: zu wenig Leute nutzen ihn an diesem Nachmittag. Für seine Passagiere indes ist der Oldtimer-Bus ein Kleinod: Zwei Jahre allein dauerte die Restauration durch den Besitzer Gerhard Paschetag. Vor 85 Jahren befuhr der Bus noch die Linie 43 in Paris. Jetzt befinden sich neben 22 Sitzplätzen mit Tischen auch eine voll ausgestattete Theke mit Zapfanlage in der Fahrgastkabine. Kirschblütenfest ist größer aufgestellt als zuvor Das Kirschblütenfest war dieses Jahr größer aufgestellt als in seinen zwei Ausgaben zuvor: 30 Stände, viel Streetfood, eine große Hüpfburg, ein Kinderkarussell und eine vier mal vier Meter große Holzpagode als Bühne bot das Fest seinen Besuchern. Noch wichtiger aber war laut Stodieck, dass es das ganze Wochenende über trocken blieb. Denn im vergangenen Jahr war das Kirschblütenfest so verregnet, dass einige Standbetreiber schon am Samstag aufgegeben hatten. Und fürs Bühnenprogramm stellten Stodieck und die IGEV einiges auf die Beine. Ein echtes Highlight gewann der Organisator erst vor wenigen Tagen, als er noch einen passenden Künstler für den Sonntagnachmittag suchte: Auf dem Straßenkunstfestival &bdquo;Hut-ab“ in Bielefeld entdeckte er Daniel Ceylan. Den Sänger, der 2014 im Fernsehwettbewerb Deutschland sucht den Superstar (DSDS) den dritten Platz erreicht hatte. &bdquo;Er gehört zu denen, die wirklich überragend singen“, sagt Stodieck und fügt hinzu, dass es der Veranstaltergruppe egal ist, wie prominent der Künstler ist, &bdquo;er muss einfach nur gut sein“. Fast eine Woche verhandelte er, dann waren er und Ceylan einig. Mit seinem eigenen Equipment sang Daniel Ceylan am Sonntag um 16 Uhr seinen neuesten Hits wie etwa &bdquo;Ich!Du!Wir!“ und &bdquo;Wir werden alle nicht als Helden geboren.“ Währenddessen stellten auf der Gewerbeschau fast 60 Aussteller und Gewerbetreibende aus. Grill, Auto, Hubsteiger oder Mähroboter. Bürgermeister Michael Meyer-Hermann hatte am Samstag um 11 Uhr die Schau eröffnet und sich für die Vielzahl an Firmen beim Organisatoren-Duo Jan Bentfeld und Eric Eggert bedankt: &bdquo;Das zeigt, dass wir eine starke Wirtschaftsgemeinschaft in Versmold haben“, sagte er. Auch Jan Bentfeld und Eric Eggert blickten zufrieden: &bdquo;Bei dem Wetter sind viele Leute gekommen“, sagte Bentfeld. Auf dem Kirschblütenfest hingegen hätten es nachmittags noch ein paar mehr sein können. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Haller Kreisblatt (@haller_kreisblatt)

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