Mitglieder dieses Versmolder Vereins buddeln selbst für ihre Zukunft

Versmold-Peckeloh. Der Himmel war wolkenverhangen, Regentropfen hingen in der Luft, ein nasskalter Vormittag im Februar. Und trotzdem herrschte am Wiedenfeld ein wenig Volksfeststimmung. Denn der SC Peckeloh und die Stadt Versmold hatten Mitglieder, Helfer, Sponsoren und Planer zum symbolischen ersten Spatenstich für ein Großprojekt eingeladen: die neue Sportanlage für den SCP, die nach langen Debatten und intensiver Schreibtischarbeit nun umgesetzt wird. Und dabei packen im ersten Schritt viele Freiwillige richtig mit an. Peckelohs Vorsitzendem Jan Fahrenwald waren in seiner Ansprache Stolz und Vorfreude anzuhören – auch wenn er zunächst einmal schmunzelnd um Mitleid mit seinem &bdquo;Männerschnupfen“ bat. &bdquo;Trotz aller Schwierigkeiten stehen wir hier – und dieses Projekt ist zukunftsweisend.“ Fahrenwald bedankte sich bei den Sponsoren und auch bei der Stadt Versmold. Die hatte planerisch die Weichen gestellt und stemmt auch einen gehörigen Anteil des Projektes. 4,2 Millionen Euro sind im städtischen Haushalt wie berichtet für die Sportplatzanlage am Wiedenfeld eingeplant. Bisherige Schätzungen gehen davon aus, dass der SC Peckeloh selbst noch einmal 2,2 Millionen Euro beisteuert: knapp 900.000 Euro als umgerechnete Eigenleistung bei den vorbereitenden Bodenarbeiten für die neue Anlage, weitere 1,3 Millionen Euro für den Bau des Vereinsheims über Sponsorengelder. Bau wichtig für die Nachwuchsarbeit des SC Peckeloh &bdquo;Das ist ein bedeutendes Projekt“, betonte Bürgermeister Michael Meyer-Hermann in seiner Ansprache. &bdquo;Wir haben uns angesichts der bestehenden Probleme mit den Sportplätzen auf den Weg gemacht, eine neue sportliche Heimat für den SC Peckeloh zu schaffen.“ Das Engagement des Vereins sei beeindruckend, &bdquo;nicht nur finanziell über die Sponsoren, sondern auch was das Anpacken angeht“. Der Bau sei auch eine wichtige Basis für die Nachwuchsarbeit des SC Peckeloh. Die Baustelle am Wiedenfeld ist jetzt schon imposant. Knapp 20.000 Kubikmeter Boden werden in etwa vier Wochen auf der drei Hektar großen Fläche bewegt worden sein. &bdquo;Wir tragen den Oberboden ab, verwenden Teile der darunter liegenden Erde für den Wall zur angrenzenden Siedlung und werden dann wieder auffüllen“, erklärte Planer Rudolf Brinkmann beim Spatenstich. Sind die Erdarbeiten abgeschlossen, geht es sofort mit der Planung für die Sportplätze weiter. Das Ziel: Noch in diesem Jahr soll auf dem Kunstrasenplatz gespielt werden können, beim Naturrasen-Spielfeld hängt das nicht zuletzt davon ab, wie gut der Rasen angeht. Nebenflächen, Parkplätze, all das soll in den kommenden elf Monaten ebenfalls realisiert werden. 2025 ist dann der Bau des Vereinsheims vorgesehen. Stadt Versmold wartet auf die Begründung der Klagen Schwierig bleibt indes das Verhältnis mit den Anliegern. Die beklagten sich bei Stadt und Kreis Gütersloh zuletzt massiv über die Belastungen durch die Baustelle, monierten, dass Ruhezeiten nicht eingehalten worden seien und die Fahrbahnen übermäßig verschmutzt würden. Die Stadt bemühte sich, die Probleme abzustellen. Immer noch sind zwei Klagen gegen die Genehmigung des Projektes durch den Kreis Gütersloh anhängig. &bdquo;Wir wollen trotz des Bauherrenwechsels zum SC Peckeloh im Verfahren beteiligt bleiben und warten auf die Begründung der Klage“, berichtete der zuständige städtische Fachbereichsleiter Dirk Niggemann. &bdquo;Wir haben allerdings viel Mühe und Sorgfalt in dieses Planungsverfahren gesteckt. Ich bin sehr optimistisch.“ Das betonte auch der SCP-Vorsitzende Jan Fahrenwald mit Blick auf die Fortschritte: &bdquo;Es ist gigantisch, welche Erdarbeiten alle jetzt schon geleistet haben. Ich hätte nicht gedacht, dass wir schon so weit sind.“ Die kleinen Kicker des SC Peckeloh bolzten derweil am trüben Samstagvormittag ein wenig im Schlamm – gut möglich, dass sie an gleicher Stelle noch in diesem Jahr über Kunstrasen flitzen.

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