Drei Jahre Verspätung: Hier können Versmolder bald ihren Müll hinbringen

Versmold. Versmold bekommt einen neuen Wertstoffhof. So viel steht fest. Doch das Areal in der Nähe des Stadtrings hätte eigentlich schon längst in Betrieb sein können. Bereits 2020 war die Fertigstellung geplant. Doch nun sind das Ende der Bauarbeiten und ein Eröffnungstermin in Sicht. Das sagt zumindest Jennifer Wehmöller, Pressesprecherin der Stadt Versmold. Auf HK-Anfrage gab sie als Termin für die Eröffnung den 25. Mai an. Als Grund für die weitere Verspätung nannte sie "unvorhergesehene Restarbeiten". Konkret geht es dabei laut Wehmöller um Metallbauarbeiten an den Stegen zwischen den Containern. Aber wenn die Arbeiten dann endlich abgeschlossen sind, sollen die Versmolderinnen und Versmolder einen modernen Recycling-Hof bekommen.Die Entlademöglichkeit an den Containern soll kundenfreundlicher werden. Bisher fahren die Nutzenden mit ihren Fahrzeugen auf den viel zu kleinen Hof an der Plaggenwiese. Dort müssen sie ihren Sperrmüll über Treppen in die Container entsorgen - je nach Größe der Gegenstände ein echter Kraftakt. Die neue Anfahrt wird daher gegenüber dem übrigen Gelände höher gebaut, und die dadurch entstehende Rampe erleichtert den Kunden das Einwerfen in die großen Metallbehälter. Zudem wird die Zufahrt verbreitert, es gibt eine Wartespur, und am Rampenbereich wird der Verkehr zweispurig vorbei geführt. Viel Geduld an Versmolds Entsorgungspunkt Bisher müssen Bürgerinnen und Bürger vor allem samstags viel Zeit für die lange Schlangen an der Plaggenwiese investieren. Die Autos reihen sich manchmal sogar bis an die Knetterhauser Straße zurück. Doch so gut die Aussichten auf ein modernes Entsorgungszentrum nun auch sind, die Stadt musste sich ziemlich lange gedulden. Die Bauphase war immer wieder durch Verzögerungen geprägt. Eigentlich teilte das ausführende Unternehmen Remondis noch im Dezember auf Anfrage dieser Zeitung mit, die Eröffnung solle im Frühjahr stattfinden. Ohnehin schon deutlich später als zunächst geplant. Damals gab Remondis an, dass es Probleme bei der Errichtung der Abwasseranlage gegeben habe. Ein Installateur-Anbieter musste gewechselt werden, das habe Zeit gekostet. Auch das schlechte Wetter verzögerte die Arbeiten enorm. Denn zum Jahresbeginn war der Betonboden noch nicht gegossen. Dafür benötigten die ausführenden Firmen trockenes Wetter und Temperaturen über fünf Grad Celsius. Während der langen Entwicklungszeit hat sich allerdings auch in den Grundstücken um den neuen Wertstoffhof herum einiges getan. Die Politik hat nämlich beschlossen, dass am Stadtring weitere Gewerbefläche entstehen können. Dafür muss in der Stadtratssitzung am Donnerstag (27.04.23) noch der endgültige Beschluss gefasst werden. Die Flächen seien nach Angaben der Stadt auch bereits vergeben. Fest steht bereits, dass ein Garten- und Landschaftsbetrieb auf einem der Grundstücke baut. Übrigens: Auch am bisherigen Standort an der Plaggenwiese können sich Unternehmen ansiedeln. Die Stadt möchte das Grundstück nämlich kaufen und Gewerbetreibenden anbieten. Das sind Versmolds neue Müllgebühren Für die Bürgerinnen und Bürger hat der neue Wertstoffhof ganz konkrete, finanzielle Auswirkungen. Die Stadt zahlt der Betreiberfirma Remondis eine jährliche Pauschale. Diese erhöht sich von 50.000 auf 107.000 Euro. Dadurch steigen auch die allgemeinen Müllgebühren für Bewohnende der Stadt. Diese wurden zum Jahresanfang angepasst. Für den "Klassiker" der Mülltonnen - den 80-Liter-Behälter, alle 14 Tage geleert - werden seit Jahresanfang 147,24 Euro pro Jahr fällig. Im vergangenen Jahr kostete die Leerung noch 139,80 Euro. Bei vierwöchigem Rhythmus erhebt die Stadt nun 83,64 Euro statt 79,80 Euro. Die prozentual größte Steigerung gab es bei der 240-Liter-Komposttonne bei zweiwöchiger Leerung. Hier werden im Jahr 246,60 Euro fällig, wohingegen 2022 noch mit 225,72 Euro kalkuliert werden musste. Das entspricht einer Steigerung von 9,25 Prozent. Unverändert blieben lediglich die Gebühren für den Abfallsack von 70 Litern. Diese bleiben bei vier Euro.

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