SPD stellt sich neu auf: Dieser Versmolder übernimmt die Führung

Versmold. Helge Enders ist neuer Vorsitzender der Versmolder SPD. Er löst Jörg Lepping ab. Bei der Mitgliederversammlung des Ortsvereins wurde er mit deutlicher Mehrheit gewählt. Er will das Amt aber nicht nur auf dem Papier ausfüllen, sondern zahlreiche Projekte vorantreiben. "Vor allem die Gespräche an den Haustüren waren sehr interessant", erinnert sich Enders an den zurückliegenden Wahlkampf der Versmolder SPD. Zwar scheiterte deren Kandidat Knuth Schmidt deutlich an Amtsinhaber Michael Meyer-Hermann, doch die Begegnungen mit den Menschen haben beim Versmolder Eindruck hinterlassen. So sehr, dass er sich nun stärker einbringen möchte. "Ich glaube, dass man mit diesem Amt eine Menge bewegen und seine Ideen umsetzen kann", erläutert der Familienvater im Gespräch mit dem "Haller Kreisblatt". Einige Projekte, verrät er, habe er sich bereits auf die Fahnen geschrieben, ohne jedoch konkret werden zu wollen. Enders empfindet Demokratie als Privileg Der 49 Jahre alte Versmolder - verheiratet und Vater dreier Kinder - empfindet es als Privileg, in einer Demokratie zu leben. "Man sollte es nutzen und sich aktiv einbringen." Seit vier Jahren ist der Leiter der Qualitätssicherung des Lebensmittel-Handelsunternehmens Frischdienst-Union Mitglied der Sozialdemokraten. Die einzige Partei, die für ihn in Frage komme. Politisch in den Blick genommen hat er in seiner Arbeit vor allem Gruppen, die seiner Ansicht nach zu selten eine Stimme bekommen. Auch darauf brachte ihn der Wahlkampf. "Viele Bürger beschweren sich über Jugendliche. Sie seien oft zu laut und störten. Aber die Jugendlichen selbst sich mittlerweile die Frage, wohin sie denn überhaupt sollen. Und damit haben sie recht", betont der neue SPD-Vorsitzende. Er hat eine weitere Gruppe ausgemacht, die aus seiner Sicht kaum gehört werde: "Pflegende Angehörige kommen viel zu selten in den Fokus der Öffentlichkeit." Enders fasst seine Begeisterung für Politik so zusammen: "Es ist mega interessant, sich mit den Leuten zu unterhalten und etwas über ihre Probleme und Sorgen zu erfahren." Diese Ämter wurden vergeben Vor Problemen stand auch der SPD-Ortsverein in den vergangenen Jahren. Davon berichtete der Ex-Vorsitzende Jörg Lepping. Er führte die Partei bis zur Mitgliederversammlung am Dienstag. In einer ziemlichen schweren Zeit, wie er berichtete. Denn er übernahm mitten in der Pandemie. "Das war denkbar ungünstig." Viele Ideen platzten. Infostände oder der beliebte "Rote Grill" fielen aus. Erst zum Landtagswahlkampf konnte die SPD wieder vermehrt den Kontakt zu den Menschen suchen. "Das hat wirklich gefehlt." Die Präsenzen in den sozialen Netzwerken oder der Internetseite könnten das schlichtweg nicht ersetzen. Auch die schwierige Situation im Vorstand habe die Arbeit erschwert. Eigentlich sollte Lepping gemeinsam mit Florentine Enders eine Doppelspitze bilden. Doch sie trat schon rasch nach ihrer Wahl aus beruflichen Gründen zurück. Berufliche Gründe sind es auch bei Lepping, die ihn zum Kürzertreten zwingen. Er übergibt seinem Nachfolger aber ein funktionierendes Vorstandsteam. Dazu gehören künftig auch die beiden Stellvertreter Peter Bunselmeyer und Theo Knepper sowie Kassenwartin Corinna Lüker. Schriftführerin Ilona Bähr sowie die beiden Beisitzer Mirko Maas-Woltering und Dirk Lüker komplettieren die Führungsriege.

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