"Zurück in die Zukunft": Der Marty McFly aus Versmold fährt einen DeLorean

Versmold. Wissen Sie, was am 21. Oktober 2015 passierte? Nein? Da sind Sie vermutlich nicht der oder die Einzige. Heiko Witte weiß es genau: An diesem Tag reiste Marty McFly mit seiner Zeitmaschine in die Zukunft. Viele Fans der Kult gewordenen 80er-Jahre Filmtrilogie feiern den Tag noch heute als Back-to-the-future-Day. Hier finden Sie weitere Blechgeschichten aus dem Altkreis So auch der 52-jährige Witte. Für ihn trägt der Tag sogar noch eine zweite Bedeutung. Denn genau an diesem 21. Oktober 2015 war es, dass der Versmolder entschied, endlich ernst zu machen und sich auch einen DeLorean DMC 12 zuzulegen. Den Wagen, der die eigentliche Hauptrolle in Robert Zemeckis’ Zeitreisefilmen spielt. Der Ingenieur erinnert sich noch genau. &bdquo;Damals, zum Jahrestag lief sogar in der Tagesschau ein Beitrag über Zurück in die Zukunft", erzählt er, während er in seinem DeLorean durchs Versmolder Umland kurvt, auf dem Weg zu einer geeigneten Fotolocation. &bdquo;Da wurde geschaut: Was hat sich tatsächlich bewahrheitet?" Der Enthusiast weiß: Der Film, in dem Marty McFly im Jahr 2015 landet, um die Zukunft zu verändern, kam 1989 erstmals in die Kinos. Trotzdem mutet manches, was die Drehbuchautoren prophezeiten, durchaus realistisch an – auf fliegende Skateboards warten die Jugendlichen hingegen noch heute. "Ich habe mich sofort verliebt" &bdquo;Ich war schon immer ein Fan von Zurück in die Zukunft und fand das Auto gut", blickt Heiko Witte zurück. &bdquo;Damals habe ich dann gedacht: Da muss ich mal wieder gucken." Auf Autoplattformen machte er sich – mehr zum Spaß – auf die Suche nach den amerikanischen Exoten, die nur in geringer Stückzahl gebaut wurden. Und wurde tatsächlich fündig. &bdquo;In Herford!", weiß der Ingenieur noch. Da konnte er sich nicht mehr wehren und machte wirklich einen Termin für eine Probefahrt aus. &bdquo;Ich habe mich sofort verliebt und ihn eine Woche später abgeholt." Um zu verstehen, warum der Sportwagen solch ein Exot ist, ist die Entstehungsgeschichte entscheidend. John DeLorean war ein Idealist. Dem Mythos nach war das auch der Grund, warum sich der Manager Anfang der 1970er Jahre mit seinem Arbeitgeber General Motors überwarf. Er nahm sich vor, in Eigenregie ein &bdquo;ethisches" Auto zu bauen. Ethisch bedeutete für ihn vor allem nachhaltig. Zusammen mit einem Pontiac-Manager gründete er DMC, die DeLorean Motor Company. Eine der wichtigsten Eigenschaften stand schon früh fest: Im Gegensatz zu anderen Autos sollte der DMC 12 eine Außenhaut aus Edelstahl bekommen. Die ist vollkommen rostfrei – ein Novum in einer Zeit, als manch andere Pkw binnen Jahren unter schwerstem Lochfraß litten. Der Hype hält bis heute an Eine Erfolgsgeschichte wurde DMC trotzdem nicht. Vor allem wegen der Probleme, einen passenden Motor zu finden, dauerte es noch bis 1981, bis die Produktion im eigens gegründeten Werk in Nordirland anlief. Zu dem Zeitpunkt hatten DeLoreans wartende Kreditgeber bereits einigen Druck aufgebaut. Leider blieben die Kritiken des neuen Wagens schlecht, der Absatz war gering. DeLorean ging in Insolvenz, wurde wegen seiner Machenschaften sogar verhaftet. Weniger als 10.000 DLCs wurden tatsächlich gebaut. Berühmt wird der DeLorean erst etwas später: Als die Filmemacher Robert Zemeckis und Steven Spielberg 1984 auf der Suche nach einer Zeitmaschine für ihren neuen Film sind, kommt ihnen dieses futuristisch anmutende, aber ziemlich unbekannte Auto gerade recht. Dass sie damit einen Hype auslösen, der noch 2022 nachwirkt, hätten aber auch sie sich sicher nicht vorstellen können ... In loser Folge stellen wir Ihnen spannende Autos, interessante Menschen und die Geschichten vor, die sie verbinden. Egal ob Trabant oder Lamborghini, Baujahr 1922 oder 2022: Wenn Sie ein außergewöhnliches Fahrzeug Ihr Eigen nennen, freuen wir uns über eine E-Mail an jonas.damme@haller-kreisblatt.de.

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