Stadtfestival Versmold: Auf diese Änderungen können sich Besucher freuen

Versmold. Die Laune ist bestens, als Vertreter der Kaufmannschaft am Tisch im Besprechungsraum der Volksbank Versmold Platz nehmen. Das Geldinstitut ist einer der langjährigen Hauptsponsoren und Gastgeber fürs Pressegespräch, bei dem die Interessengemeinschaft Einkaufsstadt Versmold (IGEV) erste Details zum Stadtfestival verrät. Nach zwei Sommern voller Einschränkungen – 2020 mit Biergarten am Rathaus, 2021 als Stadtkonzerte im abgesperrten Bereich – kann nun wieder richtig gefeiert werden. Und doch wird einiges anders sein als in Vor-Corona-Zeiten. Bühne für örtliche Akteure Etwas Wichtiges vorweg: Termin ist vom 26. bis 28. August. Traditionell findet die Veranstaltung immer am vierten Wochenende im August statt. Das ist auch diesmal so, nur ist das vierte zugleich das letzte Wochenende des Monats. Im Vorfeld hatte dies an der einen oder anderen Stellen zu Irritationen geführt; einige waren vom 19. bis 21. August ausgegangen. Der Termin also steht, das Programm ebenso. Organisator Reiner Stodieck kündigt &bdquo;ganz unterschiedliche Musikrichtungen von Schlager bis Rock" an. Auf zwei Bühnen – vor dem Rathaus die &bdquo;The Family Butchers"-Arena, auf dem Parkplatz dahinter die Nagel-Group-Bühne – wird an beiden Abenden bis nach Sonnenuntergang Programm geboten. Von Künstlern und Gruppen, die &bdquo;fast alle noch nie hier waren", so Stodieck. Namen allerdings verrät die IGEV noch nicht. Kein Geheimnis ist: Mehr als in den Vorjahren soll die Bühne diesmal auch örtlichen Akteuren gehören. Da ist zum einen Jan C. Froböse, dessen Musik vergangenes Jahr am Sonntagnachmittag &bdquo;super angekommen" ist. Diesmal also ist der Versmolder im Abendprogramm dabei (Freitag, 20 Uhr). Am Sonntagnachmittag bekommen Vereine und Gruppen die Möglichkeit, sich auf der Bühne zu präsentieren. Das Angebot ist offenbar begehrt. Laut Stodieck sind bereits 90 Prozent der Zeiten vergeben. Anwesend beim Pressegespräch in der Volksbank ist Sandra Lubos, Leiterin des Christophorus-Jugendkammerchores. Erstmals wirken die jungen Sängerinnen und Sänger beim Stadtfestival mit. &bdquo;Das ist uns eine besondere Ehre", sagt Reiner Stodieck. Zusammen mit der Schulband des CJD-Gymnasiums tritt der Chor am Samstag, 20 Uhr, auf. Zur besten Stadtfestival-Zeit also. Sandra Lubos gesteht, dass der Termin zwei Wochen nach Ende der Sommerferien wegen der fehlenden Zeit zum Proben &bdquo;schwer zu bewältigen" sei. Dennoch ist es ihr wichtig, die Veranstaltung zu nutzen, um die Chorarbeit einem breiten Publikum zu präsentieren. &bdquo;Wir wollen zeigen, dass wir flexibel sind", sagt sie und kündigt ein modernes Repertoire an. Veränderter Veranstaltungsbereich Der Auftritt ist auch deshalb wichtig, weil die Chorleiterin für den Herbst/Winter wieder Hürden befürchtet – unabhängig vom Pandemiegeschehen, das dem Gesang ohnehin schon zugesetzt habe. In Gesprächen mit Veranstaltern über mögliche Konzertsäle sei zurzeit die Energie-Krise Thema. &bdquo;Können wir überhaupt Konzerte geben, oder müssen wir uns Sponsoren für Heizlüfter suchen?", formuliert Sandra Lubos eine Frage. Reiner Stodieck kennt als erfahrender Event-Organisator die Probleme der Branche. Bands, die sich aufgelöst haben. Eine gewisse Zurückhaltung bei Besuchern auf der einen Seite, Nachholbedarf mit vielen Terminen auf der anderen. Das alles führt dazu, dass es Veränderungen im Programm gibt. Zum einen hat das Reisebüro Sieckendiek entschieden, diesmal keine Meisterschaften im Buspulling zu veranstalten. Zum anderen hat die IGEV den erstmals angedachten Schlager-Patt wieder aus dem Programm gestrichen. Die Resonanz war überschaubar. &bdquo;Bevor wir etwas halbherzig machen, verschieben wir es lieber", sagt Reiner Stodieck. 2023 soll der fröhliche Umzug stattfinden. &bdquo;Dafür machen wir eine schöne Party am Rathaus", sagt IGEV-Vorsitzende Rosi Dieckmann-Rose. Das Stadtfestival wird sich schwerpunktmäßig auf den Bereich ums Verwaltungsgebäude konzentrieren. Das Veranstaltungsgelände erstreckt sich ab der Kämpenstraße, die Münsterstraße entlang bis zum Brüggenkamp sowie innerstädtisch Richtung Marktplatz, wobei sich dort keine Bühne oder kein Biergarten befinden werden. Der Parkplatz des Combi-Marktes steht diesmal nicht zur Verfügung – es wäre nach der Fronleichnamskirmes die zweite Großveranstaltung im Sommer. Reiner Stodieck hat Verständnis für die Entscheidung des Betreibers; die Suche nach einem Alternativstandort für den Autoscooter gestaltet sich allerdings schwierig. Zurzeit sieht es danach aus, als ob nur Platz für Breakdancer, Scheibenwischer, Musik-Shop und ein Riesenrad als größere Fahrgeschäfte sein wird. Kostendruck nimmt zu Unterm Strich sei der Kirmesbereich ähnlich groß wie in der Vergangenheit, allerdings anders verteilt. Denn nach der Umgestaltung der Münsterstraße beispielsweise sind dort nach Angaben der IGEV einige Standplätze für Buden weggefallen. Es könnten zwar Sitzmöbel abmontiert werden, nicht aber Fahrradbügel und Mülleimer. &bdquo;Die neue Innenstadt ist sehr schön geworden, nur es gibt Einschränkungen beim Aufbau", sagt Rosi Dieckmann-Rose. Insgesamt sieht sich die IGEV vor einigen Herausforderungen. &bdquo;Die Kosten sind immens gestiegen", sagt Reiner Stodieck. Beispielsweise im Bereich Bühnen- und Tontechnik, wo bis zu 40 Prozent mehr bezahlt werden muss. &bdquo;Wir wollen keine Abstriche bei der Qualität machen", sagt er. Denn was brächte die beste Band auf der Bühne, wenn die Technik nicht passt? Angesichts der Kostensituation ist die Kaufmannschaft mehr denn je auf finanzielle Unterstützung angewiesen. &bdquo;Wir können nicht ohne Stolz vermelden, dass wir eine Riesenrückendeckung des Gewerbes haben", so Stodieck. Klar, dass Rosi Dieckmann-Rose da voller Dankbarkeit ist. &bdquo;Ohne die Sponsoren könnten wir ein solches Fest nicht stemmen." Worte, die nicht nur an die beiden Vertreter der Volksbank am Tisch gerichtet sind. Sondern an alle Geldgeber geht.

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