Corona-Fallzahlen nehmen zu: Hat Versmolds Festival trotzdem eine Chance?

Versmold. Der bange Blick auf die Zahlen gehört in diesen Tagen bei Kulturveranstaltern wie Künstlern wieder dazu. Denn die Zahl der Infektionen mit dem Corona-Virus steigt wieder kontinuierlich an. In einigen Tagen wird der Kreis wohl in die Inzidenzstufe 2 rücken, was weitere Beschränkungen für die Bürgerinnen und Bürger bedeutet. Und natürlich auch für die Organisation von Veranstaltungen. Sollte die aktuelle Dynamik beim Anstieg der Fallzahlen anhalten, und die Inzidenz im Kreis am 20. August seit acht Tagen stabil über 50 liegen, würde der Kreis und damit auch Versmold sogar in Inzidenzstufe 3 fallen. Hinzu kommt die Unsicherheit über politische Beschlüsse. Am 10. August tagt die Ministerpräsidentenrunde und wird sicherlich neue Bestimmungen zur Virusbekämpfung ins Auge fassen. Und die Corona-Schutzverordnung des Landes NRW läuft am 19. August aus – einen Tag vor dem Beginn des Stadtfestivals ... &bdquo;Ich organisiere seit 1977 Veranstaltungen – aber so kompliziert war es noch nie", bekennt Reiner Stodieck, einer der Macher des Stadtfestivals. Es kommt in diesem Jahr pandemiebedingt mit ganz neuem Konzept daher. Nach der Absage 2020 haben sich die Verantwortlichen der Interessengemeinschaft Einkaufsstadt Versmold (IGEV) viele Gedanken gemacht und schließlich ein kleines, aber hochkarätiges Festival mit fünf Konzerten auf die Beine gestellt. DSDS-Star Ramon Roselly und die Rockband &bdquo;Heaven in Hell" treten – wie berichtet – hinter dem Rathaus auf. Auf dem Rathausplatz selbst werden Kalli Koppold, &bdquo;Die Speedos" und Günter Queisser sowie Decoy aus Köln spielen, heimische Akteure schließen das Wochenende ab. Das Konzept steht – und wäre auch bei Inzidenzen jenseits der 50 (Stufe 3) noch haltbar. &bdquo;Wir haben maximal 350 Besucher auf dem Rathausplatz vorgesehen, vor der Bühne im hinteren Bereich wären maximal 500 Fans zugelassen. Und zwar mit festen Plätzen auf Bierzeltgarnituren", erklärt Reiner Stodieck das Hygienekonzept. Und jene 500 Personen wären auch in Inzidenzstufe 3 die Obergrenze für Open-Air-Veranstaltungen. Geimpft, genesen oder getestet – eines der drei G’s ist natürlich Voraussetzung. "Wir fühlen uns im Augenblick ganz gut mit unserem Konzept" &bdquo;Wir fühlen uns im Augenblick ganz gut mit unserem Konzept – gerade weil wir von Anfang an sehr vorsichtig waren", sagt Stodieck. Und trotzdem bleibe da eine gewisse Unsicherheit. &bdquo;Weil man eben nicht verlässlich planen kann, sondern ständig wechselnde Regeln erlebt, die man dann wieder einarbeiten muss." Erst Anfang der kommenden Woche wollen die Veranstalter mit dem Vorverkauf für die fünf Konzerte beginnen – Tickets gibt es für Preise zwischen drei und sechs Euro. &bdquo;Dass die Karten etwas kosten, soll verhindern, dass sie einfach reserviert und dann eventuell nicht abgerufen werden", erklärt Stodieck noch einmal. Zudem werde es mehrere Vorverkaufsstellen geben, um den möglichen Andrang zu entzerren. &bdquo;Wo verkauft wird, geben wir ebenfalls kurzfristig bekannt." Es sei natürlich auch für die Interessenten schwierig, die immer noch keine Gewissheit hätten, ob sie denn nun Karten bekommen könnten. &bdquo;Wir bekommen jetzt schon ständig Anrufe, wie man an Karten kommt. Und das auch von Menschen, die von weit her für ein Konzert anreisen würden", sagt Reiner Stodieck. Was auf der anderen Seite nur belegt: Die Menschen sind wieder hungrig auf Veranstaltungen, die Künstler einfach nur froh, wieder auf der Bühne stehen zu können. Und die veranstaltende IGEV ist einfach nur erleichtert, dass ihr Konzept auch weitere Inzidenzsprünge überstehen dürfte. Wenn nicht noch die nächste Wende kommt ...

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Sein Markenzeichen: kariertes Hemd - Altkreis Halle trauert um Reiner Stodieck